Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
Vom Netzwerk:
Meine hatte die Dreizehn.
    Mr Murphy erwartete mich. Wieder war er relativ normal gekleidet – er trug einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und roter Krawatte. »Hallo, Nathan. Danke, dass du gekommen bist.«
    Ich konnte mich nicht erinnern, ob ich ihm meinen Namen genannt hatte. Wahrscheinlich spielte es keine Rolle. Es war nicht sonderlich schwer, meinen Namen herauszufinden. Ich gab ihm das Brötchentelefon. »Was sollte das ganze Getue mit den Bussen eigentlich?«
    »Wir mussten sicherstellen, dass dir niemand folgt.«
    Ich wollte gerade fragen, wer mich denn schon verfolgen sollte, als mir klar wurde, dass mir wenigstens eine Person gegenüberstand, die das schon getan hatte. Also konnte es auch noch andere geben. Abgesehen davon hatte er seinen Job verdammt schlecht gemacht, was das Nicht-verfolgt-Werden anging.
    »Woher wussten Sie, dass meine Freunde bei mir waren?«
    »Wusste ich nicht.« Er warf mir ein selbstgefälliges Lächeln zu. »Bis eben.«
    Es gelang mir, mich davon abzuhalten, das Lächeln zu erwidern. Das war ganz einfach – tote Kids lächeln nur, wenn sie wollen. Er wollte mir wohl beweisen, wie schlau er war. Ich beschloss, ihn nicht wissen zu lassen, dass ich – oder zumindest Abigail – auch ziemlich intelligent war. Wahrscheinlich schlauer als er. Auch wenn sie keinen coolen Fahrstuhl hatte, der beschleunigte wie ein Raumschiff. Oder Robotereichhörnchen.
    »Warum haben Sie mich hierhergebracht?«, fragte ich.
    »Ich bin ein Anwerber für das BUM .«
    »Hä? Was soll das sein? Wollen Sie mich veräppeln?«
    »Ganz und gar nicht«, sagte er. »Das BUM ist das Büro für ultranützliche Missgeschicke.« Er sprach die Worte aus, als wäre es der Name einer Geliebten. »Soviel ich weiß, hattest du ein ziemlich großes Missgeschick. Ein einschneidendes Missgeschick.«
    Gerade wollte ich ihm erklären, dass er falschlag, als er die Hand hob, um mich zu unterbrechen. Er drehte sich um und ging einen Gang hinunter. Ich folgte ihm.
    »Wo sind wir?« Ich wusste nicht mal, ob ich immer noch in New Jersey war. Bei dem Tempo des Fahrstuhls konnte ich wohl genauso gut in New York, Pennsylvania oder Delaware sein. Vielleicht sogar in Maryland.
    »Das ist ein Geheimnis.« Er beugte sich so nahe zu mir, dass sein Mund direkt an meinem Ohr war, und flüsterte: »Falls du es dir noch nicht gedacht hast, wir sind nicht direkt eine offizielle Organisation.«
    Er betrat ein Zimmer zu seiner Linken. An einer der Wände hing ein riesiger Flachbildschirm, der sogar noch größer war als der Fernseher von Adams Eltern. Er griff nach einer Fernbedienung und drückte eine Taste.
    Auf dem Bildschirm erschienen nun Mookie und ich auf der Wiese, unmittelbar nachdem ich den Football verfehlt hatte. Die Kamera zeigte eine Vergrößerung meines Zeigefingers, als ich ihn zu mir zurückkrabbeln ließ. Das Video zeigte, wie ich meinen Finger wieder anklebte und endete erst mit dem Moment, in dem ich das Auto entdeckt hatte und anfing, über den Rasen zu rennen. Dann spulte Mr Murphy zum Anfang zurück.
    »Sehr beeindruckend«, sagte er. »Aber auch sehr gefährlichfür dich. Ich vermute, es war nicht das erste Mal, dass du dir etwas abgebrochen hast, oder?«
    »Nein.« Warum sollte ich noch lügen? »Ich habe mir schon einiges abgebrochen.«
    »Ich vermute auch, dass du zusätzlich zu der Fähigkeit, abgetrennte Körperteile zu steuern, noch einige andere interessante Fähigkeiten hast. Stimmt das?«
    »Schon möglich.«
    »Nicht so bescheiden, Nathan«, sagte Mr Murphy. »Wir müssen das wissen. Wie ich bereits sagte, du bist hier im Büro für ultranützliche Missgeschicke. Es ist uns egal, ob du Schokonüsse anhand ihres Geschmacks auseinanderhalten oder mit der Nase Saxophon spielen kannst. Wir wollen wissen, ob du fliegen oder mit deinen Augen Stahl zum Schmelzen bringen kannst.«
    »Ich kann einiges«, gab ich zu. »Ich weiß aber immer noch nicht, was Sie von mir wollen.«
    Mr Murphy zeigte auf ein Ledersofa an der Wand gegenüber dem Fernseher. »Setz dich, Junge. Ich muss dir eine Geschichte erzählen.«

11
DAS ANGEBOT WIRD BESSER

    Ich setzte mich. Er drückte eine andere Taste der Fernbedienung und ließ sich dann in einen Polstersessel gegenüber dem Sofa fallen. Auf dem Bildschirm erschien eine alte Schwarz-Weiß-Aufnahme, auf der ein Junge im Alter von zwölf oder dreizehn Jahren zu sehen war.
    »Neunzehnhundertfünfzehn spielte in einer Ortschaft in der Nähe von London ein Junge, der nur ein wenig

Weitere Kostenlose Bücher