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Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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Chicken-Wings-Wettessen. Das gewinnst du locker.«
    »Aber ich esse doch nichts.«
    »Du brauchst zwar nichts zu essen, aber du kannst essen. Und dir wird davon nicht schlecht oder so. Du kannst dir den Bauch viel besser vollschlagen als jeder andere. Das ist doch cool, oder?«
    »Ich bin zu mager«, sagte ich.
    »Machst du Witze? Hast du schon mal diese Meister im Hotdog-Wettessen gesehen? Dagegen bist du ein Fettklops. Die sind total dürr.«
    »Ich weiß nicht.« Ich dachte an das letzte Mal, als ich mir Essen aus dem Magen gedrückt hatte. Spaßig war das nicht.
    »Nur ein Wort«, sagte Mookie.
    »Was?«
    »Fünfhundert Dollar.«
    »Das sind zwei Worte.«
    »Nein, sind’s nicht«, erwiderte Mookie. »Der Teil mit Dollar ist kein Wort. Das ist dieses S-Ding mit den Strichen durch die Mitte.« Er zeichnete mit den Fingern Striche in die Luft.
    »Wenn man es ausspricht, ist es ein Wort.«
    »Und es ist der Hauptgewinn.«
    »Wir brauchen mindestens zehntausend Dollar, um so eine Maschine zu bauen«, sagte ich.
    »Also brauchen wir, nachdem wir gewonnen haben, nur noch etwa …« Er zählte eine oder zwei Sekunden lang mit den Fingern, zuckte die Schultern und sagte: »Fünfhundert Dollar weniger.«
    »Es hört sich einfach nicht nach einer guten Idee an.«
    »Komm schon. Das wird spitze. Du bist ein Siegertyp, Nate. Hast du das noch nicht bemerkt? Zurzeit gewinnst du alles.«
    Ich beschloss, dass mir ein paar Hähnchenflügel schon nicht schaden würden. Und er hatte recht. Fünfhundert Dollar waren viel Geld. »Okay, ich mach’s.«
    »Super! Das ist erst der Anfang, weißt du. Ich wette, es gibt eine Menge Möglichkeiten für einen Zombie, Geld zu machen.«
    »Ich bin kein Zombie.«
    »Hey, da fällt mir ein Witz ein. Was essen Zombies an Karneval am liebsten?«
    »Keine Ahnung.«
    »Frittiertes Hirn.«
    »Das ist nicht witzig.«
    »Natürlich ist es witzig. Hey – in Fett gebackenes Hirn! Das ist saukomisch.« Um zu beweisen, dass er recht hatte, fing er an zu lachen.
    Mookie war immer noch am Lachen, als wir die Van-Houghton-Straße erreichten, wo letzte Woche der IrgendwieFrisch -Supermarkt eröffnet hatte. In einer Ecke des Parkplatzes waren ein paar Tische mit Klappstühlen aufgestellt, inklusive einiger Reihen für die Zuschauer.
    Es gab bereits eine kurze Warteschlange für den Wettbewerb. Kurz – aber sehr breit. Die meisten hatten riesige Bäuche. Ich fühlte mich wie ein Zahnstocher zwischen Wasserbällen. Als ich am Tisch ankam, blickte mich der zuständige Typ eine Weile an und sagte dann: »Du weißt schon, dass das hier die Schlange für das Chicken-Wings-Wettessen ist, oder?«
    »Ja, das weiß ich.«
    Der Typ zuckte mit den Schultern und schob mir das Klemmbrett hin. Ich trug Namen, Adresse und Alter ein, setzte mich auf einen Stuhl und wartete darauf, dass das Wettessen begann. Es schienen etwa zwanzig Personen teilzunehmen, darunter auch ein Typ, der an die zweihundert Kilo wiegen musste.
    Die Punktrichter stellten einen Teller Chicken Wings und ein großes Glas Wasser vor jeden von uns auf den Tisch.
    Mookie setzte sich auf einen Stuhl in der ersten Reihe. »Trinknichts. Das nimmt nur Platz weg. Konzentrier dich auf die Hähnchen.«
    »Gute Idee.« Als die Startglocke erklang, nahm ich einen Chicken Wing, biss ein Stück ab und schluckte es, ohne zu kauen. Dadurch wollte ich Zeit sparen. Ich warf einen Blick auf den Typen neben mir. Er war bereits bei seinem zweiten Chicken Wing – was nicht weiter überraschend war, weil er immer gleich zwei auf einmal in den Händen hatte. Ich musste mich beeilen, wenn ich mithalten wollte.
    Essen war ziemlich seltsam – besonders, weil meine Geschmacksknospen seit dem Tag irgendwie betäubt waren, an dem ich mit dem Verschwinde-Schmerz überschüttet worden war. Nur einen kleinen Rest Geschmackssinn hatte ich noch. Doch auch wenn ich die Chicken Wings nicht wirklich schmecken konnte, wurde mir schnell klar, dass sie verdammt scharf sein mussten – denn alle um mich herum stöhnten und ächzten. Ich schaltete diese ganzen Geräusche aus und konzentrierte mich aufs Essen. Mein erster Teller war schnell leer. Inzwischen hatte ich mit dem Typen neben mir gleichgezogen. Wahrscheinlich wurde er langsamer. Man setzte mir einen neuen Teller vor. Ich biss ab und schluckte, biss ab und schluckte. Aus den Augenwinkeln sah ich jemanden aufstehen und davonwanken.
    Ich stellte fest, dass ich von der scharfen Soße auch nicht mehr so schwitzte, wie es früher

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