Hier ist was faul!
Dafür sind Freunde doch da.«
»Wo wir gerade von Essen sprechen – los, komm. Lass uns das Zeug aus mir rausholen.«
Ich stand auf und lief vorsichtig los, um zu sehen, ob meine Hose hielt. Das tat sie, aber sie würde bestimmt bald aus allen Nähten platzen.
Wir gingen zu dem Spielplatz hinter der Borloff-Schule hinüber. So wie mein Bauch mich runterzog, fühlte ich mich, als würde ich die ganze Zeit bergab gehen. Auf halber Strecke stürzte ein Vogel in meine Richtung und zielte genau auf meinenKopf. Oh nein, nicht schon wieder ein außer Kontrolle geratener BUM-Spion.
»Kopf runter!«, schrie ich.
Mookie und ich zogen die Köpfe ein. Beziehungsweise duckte ich mich so weit, wie es mir mit meinem Chicken-Wings-Wanst möglich war. Der Vogel schoss an mir vorbei und schlug in den Stamm eines Baumes ein. Als er zu Boden fiel, fiel mir auf, dass ich kein Scheppern gehört hatte.
»Ich glaube, der ist echt«, sagte ich. Der Vogel schüttelte den Kopf, als wäre er benommen, schlug mit den Flügeln und flog im Zickzack davon.
»Voll schräg«, bemerkte Mookie.
»Aber auf keinen Fall ein BUM -Spion«, stellte ich fest.
Als wir beim Klettergerüst angekommen waren, kletterte ich einige Sprossen hoch und hängte mich dann kopfüber an eine. »Bringen wir es hinter uns«, sagte ich.
Mookie beugte sich vor und drückte auf meinen Magen. Ich riss den Mund weit auf, damit das Essen einfacher rausfallen konnte.
»Es passiert nichts«, sagte Mookie.
»Drück fester.«
»Urrrfff.« Mookie lehnte sich fest gegen mich. Ich wusste, dass er dabei seine ganze Kraft einsetzte.
»Ich glaube, es ist stecken geblieben.« Er ließ die Arme sinken und wankte von mir weg.
»Nein. Es kann nicht festsitzen.« Ich stellte mir das ganze Hähnchenfleisch vor, das in meinem Magen eingeklemmt war. Dreiundsechzig Chicken Wings. »Versuch’s noch mal.«
Beim zweiten Mal funktionierte es kein bisschen besser.
»Es bringt nichts.« Mookies Gesicht war rot und von seinenWangen rann der Schweiß. Er sah aus, als wäre er voller Chicken Wings. Er hatte sich wirklich die größte Mühe gegeben.
»Wir sollten lieber Abigail anrufen«, schlug ich vor. »Sie wird wissen, was zu tun ist.«
13
BAUCHGEFÜHL
»Das hört sich nicht gut an«, sagte Abigail. »Wir treffen uns bei mir zu Hause.«
Abigail wohnte in der Gemütlichen Craven Lodge mit Ködershop , einem Motel, dem ein Angelladen angeschlossen war. Es lag an der Route 49 direkt am Stadtrand. Sie und ihre Mutter wohnten hier, bis sie in ihr neues Haus einziehen konnten.
Mookie und ich überquerten das Gelände neben dem Einkaufszentrum, um auf die Straße zu kommen, die hinter dem Motel verlief. Dann gingen wir drumrum zur Vorderseite, wo es vom Büro ausgehend eine lange Reihe von Türen gab. Abigail wohnte in Nummer 15.
»Das ist so cool«, sagte Mookie, als Abigail auf unser Klopfen hin öffnete. »Ich liebe Motels.«
»Ich auch. Ich fühle mich wie Eloise«, erwiderte Abigail.
Mookie und ich sahen einander an. Ich hatte keine Ahnung, wovon sie redete.
»Eloise ist eine Figur aus einem Bilderbuch«, sagte Abigail. »Sie wohnt im Plaza Hotel. Ist auch egal. Wir müssen uns hierum kümmern.«
Sie streckte die Hand aus und stupste in meinen Bauch. »Herrjemine. Was hast du gegessen?«
»Dreiundsechzig Chicken Wings«, antwortete ich.
»Die haben sich dadrin irgendwie verklemmt«, sagte Mookie.
»Hast du das Kauen vergessen?«, fragte Abigail.
»Ich hatte nicht wirklich Zeit dazu«, erklärte ich ihr. »Ich hatte Angst, dass Bubba mich schlagen würde.«
»Bubba?«, fragte Abigail.
»Er wohnt im Plaza Hotel«, sagte Mookie.
Abigail ignorierte ihn. »Wir müssen das Essen verflüssigen.«
»Und wie sollen wir das anstellen?«, fragte ich.
»Ich weiß!«, rief Mookie. »Meine Mutter hat dieses Ding bei einem Shopping-Kanal gekauft. Es ist so was wie ein Mixer auf einem Stab. Du steckst es in einen Topf mit Essen und machst Suppe. Sie macht jetzt alle Arten von Suppen. Letzte Woche gab’s Hotdogsuppe mit Würzsoße. Egal, wir könnten es dir durch den Hals reinstecken.«
»Ja, klar – und meine Innereien zu einer Suppe mixen. Nein, danke.«
Ich hoffte, dass Abigail eine bessere Idee hatte.
Sie zupfte an ihren Haarspitzen und sah in die Wolken. Ich wartete. Schließlich sagte sie: »Normalerweise erfüllt Magensäure diesen Zweck. Zusammen mit Speichel. Ich vermute, dass du keine Magensäure produzierst.«
»Kommen wir nicht an welche ran?«, fragte
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