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Hier und jetzt und Himbeerkuchen: Roman (German Edition)

Hier und jetzt und Himbeerkuchen: Roman (German Edition)

Titel: Hier und jetzt und Himbeerkuchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agnes Nelle
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Grund.«
    »Einen viel besseren Grund?«
    Man könnte fast meinen, er sei dort hingegangen, um eine Hausfrau kennenzulernen!
    Niklas macht einen Schritt auf mich zu und packt meine Hände.
    Er sieht mir zärtlich in die Augen.
    »Ich war da, um eine Frau zu finden«, sagt er. »Eine wie dich!«
    Ich schnappe nach Luft.
    »Und das hat geklappt!«, ruft Niklas und drückt meine Finger.
    Aber … das … das ist ja …
    Ich starre ihn an.
    Er denkt offenbar, so was sei völlig in Ordnung. Zu tun, als wolle man kochen. Und dabei heimlich nach einer Frau zu suchen.
    »Niklas, ich, ich finde das«, stammle ich.
    Kurz wird mir schwarz vor Augen.
    Oje, Emma hatte recht!
    Jetzt verstehe ich, was sie gemeint hat. Nicht geheuer.
    Ich versuche, meine Hände wegzuziehen. Niklas hält sie nur noch fester.
    »Ich finde das …« Meine Stimme zittert. »Ich finde das nicht in Ordnung, Niklas!«
    Er lächelt zerknirscht.
    »Das verstehe ich doch, Iris«, beteuert er. »Das verstehe ich vollkommen!«
    »Ja?«
    »Ja, sicher.« Niklas grinst, als sei ihm die Sache durchaus ein bisschen peinlich. »Es ist ja auch nicht in Ordnung. Jedenfalls nicht so ganz. Aber die Hauptsache ist doch, dass ich dich gefunden habe! Dich, Iris!«
    Hm.
    Ich weiß, viele Leute gehen irgendwo hin, um irgendwen zu finden. Und es ist schön, dass Niklas mich gefunden hat.
    Aber ich dachte, das Ganze sei ein Zufall gewesen!
    Einer von diesen seltenen, glücklichen.
    Nicht bloß ein Plan, der geklappt hat.
    »Also, ich weiß nicht«, sage ich.
    »Aber ich«, erklärt Niklas stolz.
    Dann zieht er mich an seine Brust, packt meinen Kopf mit beiden Händen und presst seine Lippen auf meine.
    Oh.
    Oh!
    Da ist er!
    Der Kuss.
    Aber bei mir kribbelt gar nichts …
    Stattdessen kriege ich unheimlich schlecht Luft, weil Niklas seinen Mund wie besessen auf meinen drückt, und seine Nase gegen meine quetscht.
    Der beste Küsser ist er womöglich nicht.
    »Ummh! Umh!«, gebe ich von mir und versuche mich wegzudrehen, denn mir wird schwindlig und das Weiß der Einbauschränke kommt mir mit einmal viel zu gleißend vor.
    »O Iris«, stöhnt Niklas dicht an meinen Lippen. »O Iris!«
    Gott sei Dank. Wenn er stöhnt, kann ich besser atmen.
    Ich höre Schritte im Flur und dann Nadines Stimme.
    »Oh, là, là! Was ist denn hier los?« Sie klingt völlig begeistert.
    Niklas’ Lippen lösen sich mit einem trockenen Geräusch von meinen. Er sieht sich kurz zu seiner Schwester um. Dann guckt er mich zufrieden an.
    »Iris«, haucht er und streicht mir sanft übers Haar.
    Schade!
    Mir ist gar nicht romantisch.
    Unsren ersten Kuss hatte ich mir anderes vorgestellt.
    Weshalb musste Niklas mir auch direkt davor beichten, dass er beim Niedergaren nur darauf aus war, eine Frau anzubaggern.
    »Tss, tss, tss, ihr beiden«, sagt Nadine. »Euch hat es ja ganz mächtig erwischt!«
    »Und wie!«, bestätigt Niklas. »Nicht wahr, Iris?«
    Er sieht mich an, als sei er ganz verrückt danach, mich sobald wie möglich wieder zu küssen und … ja, und als sei er bis über beide Ohren verliebt in mich!
    Mein Herz pocht plötzlich ganz laut.
    Mein Gott. Es ist wahr!
    Niklas ist verliebt in mich.
    Verliebt! In mich!
    Aufgewühlt blicke ich in seine Augen.
    Ach, vielleicht sollte ich es ihm nachsehen, dass er nicht alles dem Zufall überlassen hat. Das ist schließlich nicht verwerflich. Zudem war er verzweifelt. Weil Gesine ihn sitzengelassen hat. Weil seine Mutter todkrank ist.
    Er hat einen Hoffnungsschimmer gesucht.
    »Niklas«, beginne ich, obwohl ich noch keine Idee habe, was ich eigentlich sagen will.
    »Ja?«
    Ich schüttle seufzend den Kopf.
    »Du bist wirklich unmöglich«, schelte ich ihn halbherzig.
    Er schaut mich glücklich an.
    »Das ist er!« Nadine lacht fröhlich. »Du kennst ihn ja bereits erstaunlich gut, Iris!« Sie wendet sich an Niklas. »Mama und Papa sind schon nach Hause gegangen«, sagt sie leise. »Papa hatte keine Lust mehr.«
    Anscheinend war keine Ameise mehr bereit, die Fliesenritze zu verlassen, denke ich erleichtert.
    Ich blicke Niklas an.
    Seine tiefblauen Augen sind voller Zärtlichkeit auf mich gerichtet.
    Ich spüre ein wohliges Kribbeln im Bauch.
    Unser nächster Kuss wird bestimmt besser. Viel besser.
    »Na, wollen wir uns nun das Schlafzimmer ansehen, Iris?«
    »Das Schlafzimmer?« Ich klinge schon wieder etwas schrill.
    Als sei ein Schlafzimmer etwas Unanständiges.
    Niklas sieht mich verwundert an.
    »Ja«, sagt er. »Das Schlafzimmer.«
    Mein Gesicht wird

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