Hier und jetzt
war er ein glücklicher Junge. Doch dann küsste er sie erneut und wur de wieder zu einem Mann - einem heißblütigen, verlangenden und ungeduldigen Mann.
Dennoch beherrschte er sich. Seine Hände zitterten, aber er zügelte sich. Sie ertrug es kaum, dass er sich noch immer zurückhielt. Als sie nach ihm griff, hielt er ihre Hände fest und brachte sie mit den Lippen um den Verstand.
Claire wusste, dass Jacob diese Kontrolle brauchte, weil sie ein Teil von ihm war. Doch im Bett ließ sie das nicht zu. Kaum gab er sie frei, als sie Küsse auf seine Brust und seinen Bauch drückte und tiefer wanderte.
Jetzt bekam sie, was sie wollte. Jacob bäumte sich auf, rollte sie auf den Rücken, spreizte ihre Beine und senkte sich in sie.
Im nächsten Moment erlebte sie einen Höhepunkt, der ihr den Atem raubte, und trieb gleich darauf dem nächsten Gipfel entgegen, bis sie schluchzte und Jacobs Namen rief.
Ein letztes Mal vereinigte er sich mit ihr und fand gleichzeitig mit ihr die Erfüllung.
Es dauerte lange, bis Claire von ihrem sinnlichen Höhenflug in die Realität zurückkehrte.
Jacob lag noch immer auf ihr. Es war ein wunderbares Gefühl.
„Du hast mich umgebracht”, stellte er leise fest, drehte sich auf die Seite und drückte sie an sich. „Seltsam. Ich hätte nicht ge dacht, dass man im Jenseits auch schwitzt.” Nach einem zärtlichen Kuss flüsterte er: „Ich liebe dich, Claire.”
Sie erstarrte, schwieg und bekam Angst.
Er sagte nichts mehr. Er war nicht wie sie erstarrt, doch auch er schwieg. Nach einer Weile küsste er sie auf die Wange. Danach drehte er sich von ihr weg und wandte ihr den Rücken zu.
Tränen brannten in ihren Augen. Warum nur, fragte sie sich, fand jedoch keine Antwort.
Endlich hatte sie den Mut, sich ihm zuzuwenden, den Arm um ihn zu legen und sich an ihn zu schmiegen. Das half ihr ein wenig. Und er stieß sie nicht von sich. „Jacob?” Es fiel ihr schwer, die Tränen zurückzuhalten.
„Schlaf, Claire”, sagte er ruhig und ausdruckslos, doch das bewies ihr nur, wie sehr sie ihn verletzt hatte.
Dabei wusste sie nicht, warum sie das getan hatte.
12. KAPITEL
„Nein, keine Bank”, sagte Jacob. „Ich nehme privat ein Darlehen auf, zurückzuzahlen nach einem Jahr.”
Claire blickte überrascht hoch. Sie sprachen über die Möglichkeiten, die zwei Millionen aufzutreiben, nachdem Murchison aus der Vereinbarung ausgestiegen war. „Es gibt keinen Grund, die Rückzahlung so weit hinauszuschieben. Dadurch steigen nur die Zinsen. Und weshalb keine Bank?”
„Ich kenne mich in den Grundregeln von Finanzierungen aus”, sagte er kühl. „Die Zinsen sind keineswegs ruinös.”
„Nein, aber unnötig. Es wird nicht so lang dauern, den Treuhandfonds aufzulösen, es sei denn, es sind diesbezüglich Schwie rigkeiten aufgetaucht. Du hast gesagt, dass Luke schon verheiratet ist. Falls Michael Probleme hat, jemanden zu finden …”
„Michaels Ehevertrag liegt bereits im Safe. Er wird tun, was nötig ist.”
Sie erstarrte innerlich. „Dann machst du dir also nicht wegen Lukes und Michaels Hochzeiten Sorgen.”
„Nein. Ich find e, wir sollten unsere Hochzeit verschieben.”
Claire traf es wie ein Schlag. Vielleicht hatte sie das verdient, aber das milderte die Wirkung nicht.
Jacob war fort gewesen, als sie am Morgen erwachte. Sie suchte ihn vor und auch nach dem Frühstück, doch er hatte das Haus verlassen. Vor einer Stunde war er zurückgekehrt und hatte begonnen, über das Geschäft zu sprechen.
Sie nahm sich zusammen. „Ich will sie nicht aufschieben. Jacob, was die letzte Nacht angeht…”
„Ich habe dich gedrängt. Obwohl ich dir einen Monat versprochen habe, wollte ich, dass wir schon nach einer Woche heiraten. Das war nicht richtig. Wir warten. Wo ist Bensons Gewinn-und Verlustberechnung?”
„Seite zehn. Wie lange … wie lange willst du warten? Meine Mutter muss die Reservierung ändern.”
„Ich weiß es nicht”, entgegnete er knapp und sah sie nicht an. „Lass uns einfach atawarten.
Ich werde dich nicht drängen, Claire. Also, was nun Benson angeht… Es sieht so aus, als könnte er noch in das Geschäft investieren. Ruf ihn bitte an, nachdem du mit meinem Anwalt über die Änderungen in der Vereinbarung gesprochen hast. Ich kümmere mich darum, wer mir zwei Millionen Dollar leiht.”
„Willst du bestimmt kein Eis?” fragte Jackie.
Claire ging im Wohnzimmer ihrer Freundin auf und ab. „Ich kann nichts essen.”
„Es muss ziemlich schlimm sein, wenn
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