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Hier und jetzt

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Titel: Hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Verlangen, das er verspürte.
    Er beugte sich zu ihr und küsste sie zart, lächelte und strich mit der Zungenspitze über ihre Lippen. Ein Mal. Zwei Mal.
    Ihre Handtasche landete auf seinem Fuß.
    „Siehst du, was du mit mir anstellst?” fragte sie und lachte unsicher. „Wir sollten keine Diamanten auf der Straße herumliegen lassen.”
    Sie bückte sich.
    Und über Claire hinweg sah Jacob einen Mann in einem dunkelgrauen Anzug. Er kam näher. Er hatte hellbraunes Haar, sah gut aus und lächelte strahlend. Und in der Hand hielt er eine Waffe.
    Claire bückte sich nach der Handtasche. Im nächsten Moment lag sie flach auf dem Boden, ein schwerer Körper auf ihr.
    Ein Schuss krachte.
    Jacob packte sie und rollte sich mit ihr zur Seite. Sie stieß mit der Schulter gegen einen Autoreifen. Jacob schob sie weiter. „Los, unter den Wagen!”
    Ohne zu überlegen gehorchte sie und kroch unter den Chrysler. Der Wagen strahlte Hitze aus. Sie berührte eine glühend heiße Stelle unter dem Auto und zuckte zurück.
    „Weiter!” Jacob folgte ihr.
    „Claire!”
    Die schrecklich vertraute Stimme kam näher. Claire versuchte verzweifelt, davor zu fliehen.
    „Claire, lauf nicht vor mir weg! Bitte!” Kens Stimme brach. „Lauf nicht mehr weg!”
    Sie erreichte die andere Seite des Wagens, kroch ins Freie, kauerte sich hin und zog an Jacob. Er lag noch flach auf dem Bauch. Seine Beine waren unter dem Wagen, als Ken um das Auto herum kam.
    Lächelnd.
    Entsetzen schnürte ihr die Kehle zu. Sie versuchte, Jacob wieder unter den Wagen zu schieben, wo er in Sicherheit war. Er wehrte sie jedoch ab, kam unter dem Auto hervor, stand auf und stellte sich vor sie.
    Er stellte sich zwischen sie und Ken! Sie versucht e, hinter ihm hervorzukommen, doch er ließ es nicht zu.
    „Claire, oh Claire, du hast mir so gefehlt! Ich liebe dich unbeschreiblich!” Kens Augen leuchteten vor Glück. Die Waffe richtete er auf Jacob, doch er sah Claire an, als wäre sie allein. „Ohne dich war alles leer.”
    Jacob klemmte sie zwischen dem Wagen und seinem Körper ein. „Sie müssen die Waffe weglegen”, sagte er überraschend sanft. „Sie machen Claire Angst.”
    Ken schien ihn gar nicht zu hören. „Du musst mit mir kommen. Meine Eltern sind im Moment mit mir gar nicht zufrieden. Sie wollen, dass ich wegziehe, aber ich kann nicht ohne dich gehen. Wohin willst du, Claire? In die Südsee? Nach Europa?”
    „Wohin du willst”, antwortete sie heiser.
    „Wo immer wir uns aufhalten, wird das Paradies sein, weil wir beide zusammen sind, nur wir beide”, beteuerte er verträumt. „Für immer.”
    „Ich komme mit dir, Ken. Du … du hast mir auch gefehlt. Aber vorher muss ich packen.
    Ich kann nicht auf der Stelle losfahren.”
    „Habe ich dir gefehlt?” Seine Miene verdüsterte sich. „Du hast meinen Brief nicht beantwortet. Darum wollte ich dich besuchen. Ein Mann lebt bei dir, Claire. Diesmal erinnerst du dich bestimmt.”
    „Das ist mein Cousin.” Sie versuchte, sich von Jacob zu befreien, doch er lehnte sich zurück und presste sie so ha rt an den Wagen, dass sie kaum Luft bekam. Sie konnte auch nicht an ihm vorbeisehen, nur den Ärmel von Kens dunklem Anzug, die Schulter und die Waffe in seiner Hand. „Du erinnerst dich doch an meinen Cousin Danny, nicht wahr?”
    „Er hat dich ausgenützt”, erklärte Ken missbilligend und senk te die Hand mit der Waffe ein Stück, aber nicht genug. „Du hättest das nicht zulassen sollen, doch das habe ich dir wieder verzie hen. Ich weiß, dass du mir nicht wehtun willst, aber jetzt bist du mit einem anderen zusammen. Er steht zwischen uns, und das ist nicht richtig. Ich kann nicht zulassen, dass sich andere Männer zwischen uns drängen. Das weißt du.” Er hob die Waffe wieder an.
    „Ich erschieße ihn, wenn er nicht weggeht.”
    „Sie können mich erschießen”, sagte Jacob beherrscht. „Aber überlegen Sie. Sie halten einen 357er in der Hand.”
    „Tatsächlich?” entgegnete Ken höflich. „Ich verstehe nicht viel von Waffen. Zum Glück muss man das auch nicht, wenn man eine kauft oder benützt.”
    „Eine Kugel aus dieser Waffe würde meinen Körper durchschlagen und Claire treffen, und Sie wollen Claire doch nichts antun.”
    „Wir müssen vereint sein”, beteuerte Ken unerschütterlich. „Für immer vereint im Paradies.”
    Vereint im Tod. Claire hörte es so deutlich, als hätte er es ausge sprochen. Er war hier, um sie und sich selbst zu töten, und wenn Jacob nicht auswich,

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