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High Fidelity (German Edition)

High Fidelity (German Edition)

Titel: High Fidelity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Hornby
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Filmkritiker und Plattenkritiker.«
    »Ein Job.«
    »Na wunderbar. Das schafft mir Platz für andere Dinge.«
    »Ach ja? Was für welche?«
    »Pianist und Saxophonist zum Beispiel. Und ich hab' noch zwei Plätze frei.«
    Und so weiter und so fort. Aber eins wird klar: Meine eigene Liste war keineswegs ausgefallen. Sie hätte jedem einfallen können. Fast jedem. Jedenfalls jedem, der hier arbeitet. Niemand fragt, wie man »Notar« schreibt oder ob »Veterinär« und »Arzt« zwei verschiedene Berufe sind. Barry und Dick sind versunken, weit weg, in Aufnahmestudios und Garderoben und Bars in Holiday Inns.

L aura und ich besuchen meine Mum und meinen Dad, und das Treffen wirkt halboffiziell, als hätten wir etwas bekanntzugeben. Ich glaube, dieser Eindruck entsteht eher durch sie als durch uns.
    Meine Mum trägt ein Kleid, und mein Dad schwirrt nicht herum und stellt alles mögliche mit seinem blöden, ungenießbaren hausgemachten Wein an, und er greift auch nicht gleich nach der Fernbedienung. Er setzt sich in einen Sessel, hört zu und stellt Fragen, und bei gedämpfter Beleuchtung könnte man ihn für ein normales menschliches Wesen im Gespräch mit Gästen halten.
    Es ist leichter, Eltern zu haben, wenn man eine Freundin hat. Ich weiß nicht, warum das zutrifft, aber es ist so. Meine Mum und mein Dad mögen mich mehr, wenn ich jemanden habe, und sie wirken entspannter. Es ist, als sei Laura eine Art menschliches Mikrophon, jemand, in den wir hineinsprechen, um uns Gehör zu verschaffen.
    »Haben Sie Inspektor Morse › Anmerkung gesehen?« fragt Laura aufs Geratewohl.
    »Nein«, sagt mein Dad. »Das sind Wiederholungen, oder nicht? Wir haben sie noch vom erstenmal auf Video.« Seht ihr, das ist typisch für meinen Dad. Es genügt ihm nicht zu sagen, daß er sich nie Wiederholungen ansieht, daß er immer die Nase vorn hat, er kommt nicht ohne eine überflüssige und verlogene Ausschmückung aus.
    »Bei der Erstsendung hattet ihr noch kein Video«, berichtige ich ihn völlig zu Recht. Mein Dad tut so, als hätte er nichts gehört.
    »Warum hast du das gesagt?« frage ich ihn. Er zwinkert Laura zu, als sei sie mit einem besonders undurchschaubaren Scherz unter Familienmitgliedern vertraut. Sie lächelt zurück. Wessen Familie ist das eigentlich?
    »Man kann sie im Laden kaufen«, sagt er. »Fix und fertig.«
    »Ich weiß das«, sage ich. »Aber du hast keine, oder?«
    Mein Dad tut so, als hätte er nicht gehört, und an diesem Punkt hätten wir, wären wir nur zu dritt gewesen, Krach bekommen. Ich hätte ihm vorgeworfen, er sei ein Irrer und/oder Lügner; meine Mutter hätte mir gesagt, ich solle aus einer Mücke keinen Elefanten machen, und ich hätte sie gefragt, ob sie sich diesen Blödsinn den ganzen Tag anhören müsse, und schon wären wir mittendrin gewesen.
    Aber wenn Laura da ist … ich würde nicht soweit gehen zu sagen, daß sie meine Eltern wirklich mag, aber ganz gewiß findet sie, daß Eltern generell eine gute Sache sind und ihre kleinen Macken und Marotten dazu da sind, geliebt und nicht bloßgestellt zu werden. Sie nimmt die Flunkereien, Prahlereien und Fehlschüsse meines Vaters wie Wellen, Riesenbrecher, auf denen sie mit Geschick und Vergnügen surft.
    »Sie sind aber auch wirklich teuer, diese Kaufvideos, was?« sagt sie. »Ich habe Rob vor einigen Jahren ein paar Sachen auf Video zum Geburtstag geschenkt, und ich mußte fast fünfundzwanzig Pfund dafür hinlegen!«
    Das ist eine Schamlosigkeit. Sie hält fünfundzwanzig Pfund nicht für viel Geld, weiß aber, daß sie es tun werden, und meine Mum läßt ein lautes, ein entsetztes Fünfundzwanzig-Pfund-Quietschen hören. Und dann sind wir bei den Preisen – für Schokolade, Häuser, wirklich alles, was uns einfällt – und die wilden Flunkereien meines Dads sind vergessen.
    Und beim Abwaschen geschieht mehr oder weniger das gleiche mit meiner Mum.
    »Ich bin froh, daß du wieder da bist, um ihm auf die Finger zu sehen«, sagt sie. »Weiß Gott, wie die Wohnung aussehen würde, wenn er für sich selbst sorgen müßte.«
    Das macht mich wirklich sauer, weil a) hatte ich sie gebeten, Lauras jüngste Vergangenheit nicht zu erwähnen, b) man keiner Frau, und besonders nicht Laura, erzählt, eins ihrer Haupttalente sei, sich um mich zu kümmern, und c) ich der Ordentlichere von uns beiden bin, und die Wohnung in ihrer Abwesenheit sogar sauberer war.
    »Ich wußte gar nicht, daß du dich in die Wohnung geschlichen und den Zustand unserer Küche

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