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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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hatte das Gefühl, ihre Cousine sei verantwortlich für das, was ihr zugestoßen war.
    Hinter einem Zaun kläffte ein Hund. Die junge Frau fuhr zusammen und wäre fast in eine Pfütze getreten, in der sich der Mond spiegelte, denn das Nachtgestirn lugte schüchtern hinter einem Wolkenband hervor. Alexander fing sie am Ellbogen auf. Er hätte sie so gern in die Arme geschlossen und in dem Moment, in dem sie sich, von ihrem großen Kummer überwältigt, an ihn geschmiegt hätte, von vorn angefangen.
    Isabelles distanzierte Haltung und ihr anhaltendes Schweigen verärgerten ihn ein wenig, doch vor allem war er besorgt. Es wäre ihm viel lieber gewesen, sie hätte ihm eine Szene gemacht, wäre in Tränen ausgebrochen oder hätte ihn sogar mit Beschimpfungen und Faustschlägen überschüttet. Er begriff schon, dass für eine Frau der Verlust ihrer Unschuld ein entscheidender Schritt in ihrem Leben war, so eine Art Initiationsritus … jedenfalls hatte Kirsty ihm das so erklärt. Ihre Jungfräulichkeit war eine kostbare Gabe; und ob die junge Frau den Mann, dem sie diese schenkte, nun liebte oder nicht; er würde immer einen Platz in ihrem Herzen haben. Alexander fragte sich, welchen Platz Isabelle ihm vorbehalten würde …
    Hatte er in einer Aufwallung von Leidenschaft alles verdorben? Doch hatte sie sich ihm nicht aus eigenem Antrieb hingegeben, weil sie ihn begehrte? Gewiss, er hatte ihr Widerstreben gespürt und in kurzen Augenblicken ihre schwachen Protestbekundungen vernommen. Aber er hatte angenommen, sie fürchte sich nur vor dem Unbekannten, denn zugleich hatte er gespürt, wie sie vor Lust bebte. Deswegen hatte er versucht, sie zu beruhigen.
    Das Haus in der Rue Saint-Jean war dunkel und wirkte verlassen. Nur in der ersten Etage erhellte ein Windlicht eines der Fenster. Isabelle fand das eigenartig. Wo waren denn nur alle geblieben? Beunruhigt stieß die junge Frau das knarrende Tor der Hofeinfahrt auf. Alexander stand stocksteif da und kam sich furchtbar töricht vor. So konnten sie doch nicht auseinandergehen! Entschlossen schob er das Tor weiter auf und zog Isabelle hinter sich in den Hof hinein.
    »Alex!«
    Er stellte den Korb auf den Boden, umfasste ihre Schultern und zwang sie, ihn anzusehen.
    »Listen tae me, Isabelle. Ye must believe me, I dinna wanna tae hurt ye .«
    »Rede Französisch mit mir, ja?«, platzte sie schroff heraus, kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    »Aye «, gab er betreten zurück. »Glaube mir, Isabelle, ich wollte dir nicht weh tun.«
    Sie stand regungslos da und gab keine Antwort. Ihr Schweigen quälte ihn, und er schüttelte sie ein wenig, damit sie reagierte.
    »Isabelle!«
    Dann gab er sie sanft wieder frei. Bestürzt sah sie ihn an, wandte sich ab und schloss die Augen. Was sollte er jetzt anfangen? Er fühlte sich so hilflos, so … dumm! Sollte er sie um Verzeihung bitten und sie küssen? Einfach davongehen und sie vergessen? Nichts davon kam ihm angemessen vor.
    So streckte er die Arme aus und nahm ihre Hände, die sich zusammenkrampften. Sie fühlten sich eiskalt an und zitterten.
    »Wir können doch nicht so auseinandergehen, Isabelle«, murmelte er.
    Die junge Frau schluchzte auf. Rasch legte Alexander die Hände um ihr Gesicht und küsste sie zärtlich. Sie fragte sich, was er von ihr wollte, nun, da sie ihm zu Willen gewesen war. Dass sie seine Mätresse wurde, die Frau, mit der er auf angenehme Weise seine freie Zeit verbrachte?
    Ein Rascheln und das Knacken von Holz unterbrachen ihre Überlegungen. Alexander zog sie schnell auf die Fliederhecke zu.
    »Da kommt jemand.«
    In der Tat, von der Obstpflanzung her näherten sich Stimmen. Isabelle meinte sie zu erkennen und schob den Highlander auf die Milchkammer zu.
    »Bleib hier und zeig dich auf gar keinen Fall, sonst sind wir verloren!«
    Sie zog die Tür hinter ihm zu, die sich mit lautem Knarren schloss. Die Stimmen verstummten. Isabelle tat einen Schritt nach vorn. Drei Gestalten kamen vorsichtig auf sie zu.
    »Isa? Was machst du denn hier?«
    »Louis? Étienne? Seid ihr das wirklich? Und Guillaume?«
    Sie warf sich in die Arme ihres ältesten Bruders, der sie kräftig an sich drückte.
    »Oh, meine Brüder! Ihr wart so lange fort! Ich habe mich schon gefragt, ob ich euch je wiedersehen würde. Was für ein Unglück! Eine Katastrophe nach der anderen kommt über uns! Unser lieber Papa …«
    »Was ist denn, Isa? Ist unser Vater krank? Wo ist er? Wir sind eben angekommen und haben das Haus leer vorgefunden. Wo

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