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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Himmel heller und nahm weiche, changierende Farbtöne an, die Alexander an die Augen seiner Mutter erinnerten.
    Hinter dem Radau des militärischen Aufmarsches lag jene zugleich wohltuende und beklemmende Stille der Stadt, deren Bevölkerung vor dem Krieg geflohen war. Alexander war am Haus der Lacroix’ vorbeigegangen. Beim Anblick der geschlossenen Fensterläden war ihm das Herz schwer geworden, und ein kalter Schauer war ihm über den Rücken gelaufen. Würde er die Frau, die er liebte, je wiedersehen? Zum ersten Mal löste die Aussicht auf eine Schlacht eine so tiefe Furcht in ihm aus, dass er am liebsten die Flucht ergriffen hätte. Um sich ein wenig Mut zu machen, berührte er das kleine Silberkreuz, das er unter seiner Uniform trug.
    Hinter ihm lagen die Befestigungen und Schanzanlagen, die sie im letzten Herbst angelegt und zu Beginn des Frühlings ausgebaut hatten. Und dahinter, in größerer Entfernung, ragten die Mauern von Québec auf. Aus der anderen Richtung würde der Feind anrücken, der gekommen war, sich zurückzuholen, was ihm gehörte, und, wie er vermutete, von unversöhnlichem Rachedurst beseelt sein würde. Hatte er nicht selbst schon diesen rasenden Drang empfunden, diejenigen, die seinen Besitz und sein Leben bedrohten, zu Staub zu zermalmen? Natürlich!
    Die englischen Kundschafter waren in der Nacht zurückgekehrt, nachdem sie die Kirche von Sainte-Foy niedergebrannt hatten. Die französische Armee hatte das Dorf erreicht und in den Häusern an der Straße, die nach Québec führte, Stellung bezogen. Murray hatte entschieden, die Abrahams-Höhen zu kontrollieren und die Festung über der Foulon-Bucht dem Feind zu überlassen.
    Das Regiment der Fraser Highlanders, das zur Hälfte aus eben erst aus dem Lazarett entlassenen Kämpfern bestand, befand sich jetzt vor den Anhöhen von Neveu, ganz in der Nähe des Abgrunds, der sich zum Fluss hin auftat. Es bildete den linken Flügel der Armee und wurde von Oberst Simon Fraser kommandiert. Wie der Rest der englischen Truppen harrten die Soldaten in Kampfposition aus, also in zwei Linien, und deckten so viel Raum wie möglich zwischen dem Abgrund und dem Weg nach Sainte-Foy ab. Zweiundzwanzig Geschütze waren aufgestellt und geladen worden; die Kanoniere warteten nur darauf, das Pulver in den Zündlöchern anzubrennen. Sie waren bereit, dem Chevalier de Lévis und seinen Männern einen würdigen Empfang zu bereiten.
    Auf das Signal hin rückten die Soldaten langsam auf den Feind zu, dessen Truppen erst halb aufgestellt waren und die Deckung des Walds von Sillery nutzten. General Murray wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die französische Armee zu überrumpeln. Es hagelte Befehle, die Männer setzten die Gewehre an die Schulter. Anlegen! Feuer! Die erste Gewehrsalve hallte zugleich mit der Kanonade über die Höhen. Das Zentrum der französischen Reihen erlitt starke Verluste. Unter donnerndem Gebrüll stürmten die Männer dann voran.
    Das Terrain war unwegsam; an manchen Stellen lag noch viel Schnee, an anderen war der Boden durch Schmelzwasser aufgeweicht. Energisch zog Alexander die Füße aus dem Schlamm und rannte mit gezücktem Bajonett los. Laden, zielen, feuern  … so näherten sich die Soldaten den Befestigungen, die sie bei der Belagerung von 1759 erbaut hatten und die jetzt der Feind besetzt hielt.
    »Rechts herüber!«, befahl Hauptmann Macdonald, der seine Männer mit fester Hand führte.
    Unter heftigem Gegenfeuer rückten sie auf die Befestigung zu und gingen um sie herum in Stellung. Es kostete sie mehr als eine halbe Stunde harten Kampfes, bis sie den Feind in die Flucht geschlagen hatten und die Franzosen in die Wälder rannten. Anschließend erhielten sie Befehl, einer Abteilung der leichten Infanterie zu Hilfe zu eilen, welche die französischen Grenadiere aus einer Mühle vertrieben hatten.
    Mit dem Schwert in der einen und seinem Dolch in der anderen Hand legte Alexander die Entfernung zurück, die ihn von dem aus Stein gemauerten Turm trennte, und umrundete auf der Suche nach dem Eingang das Bauwerk. Coll folgte ihm dichtauf. Drei Franzosen kamen heraus. Als sie die Abteilung Highlander erblickten, die schreiend auf sie zugestürmt kam, zogen sie sich wieder zurück, ohne einen Mucks von sich zu geben.
    Einen Moment lang lenkte Alexander die Erinnerung daran ab, wie er vor sechs Tagen Isabelles nackten Körper in den Armen gehalten hatte. Dann trieb ihn sein unbändiger Überlebenswille voran. Dies sollte

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