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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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einer Domäne vor, die irgendwo flussaufwärts von Québec lag. Was bedeutete er Isabelle wirklich? Bestimmt war er mehr als nur ein Freund, da war er sich sicher. Ihr Verlobter vielleicht?
    Murray, dessen Macht in Québec gefestigt war, bereitete einen Feldzug vor, um Montréal unter seine Herrschaft zu bringen. Neufrankreich hatte seinen letzten Atemzug noch nicht getan. Die Generäle Haviland und Amherst hatten die Festungen, die immer noch Widerstand leisteten, bisher nicht in ihre Gewalt bringen können. Anschließend würden alle Truppen an den einzigen Ort marschieren, an dem die Kolonialmacht noch intakt war; Montréal. Die Kapitulation dieser Stadt würde die vollständige Unterwerfung der französischen Kolonie durch die neue britische Regierung besiegeln.
    Umgetrieben von seinen Sorgen und außerdem zu spät schlug Alexander mit raschen Schritten den Rückweg zu den Quartieren der Soldaten im Saint-Roch-Viertel ein, als er hörte, wie jemand seinen Namen rief. Sein Herz tat einen Satz, er fuhr herum und blinzelte. Er konnte nur eine Silhouette wahrnehmen, die auf ihn zukam. Das schwarze Kleid schleifte über die Straße und wirbelte eine Staubwolke auf. Alexander hatte mit einem Mal vergessen, dass er Essensdienst hatte, und rannte, so rasch ihn seine Beine tragen wollten. Aus vollem Lauf umfing er Isabelle, wirbelte sie durch die Luft und lachte laut heraus. Sie war zu ihm zurückgekehrt!
     
    Ihre Körper glühten vor verzehrender Leidenschaft. Völlig außer Atem rannten sie querfeldein, zur Mühle. Immer wieder drehte Isabelle sich um, weil sie sich vergewissern musste, dass sie nicht träumte. Doch er war wirklich da, in Fleisch und Blut, und lächelte ihr strahlend zu. Sie konnte es kaum abwarten, diese Lippen auf den ihren zu spüren! Der Boden strahlte eine wohltuende Wärme aus, die unter ihre Röcke stieg und ihre Schenkel und ihren Leib, die vor Begehren bebten, liebkosten.
    Auf halbem Wege zwischen der Straße und der Mühle fasste Alexander die junge Frau um die Taille und drehte sie in seinen Armen um. Sie hielten es nicht länger aus und mussten ihr Glück, das sie beinahe verloren hatten, mit Händen greifen. Mit zügelloser Gier suchten sich ihre Lippen, kosteten einander und glitten hektisch über Haut und Stoff. Das Blut pochte heftig durch ihre Körper.
    Wo sie gingen und standen, inmitten der trockenen Stängel und der zarten Halme, die der unendliche Kreislauf der Natur aus der Erde trieb, sanken sie zu Boden. Alexander roch nach Rum, Schweiß und Tabak. Isabelle sog seinen Duft ein und berauschte sich daran. Von seiner Haube befreit, verfing ihr langes Haar sich in den kratzigen Stoppeln, die sie in den Nacken und die Schultern stachen. Alexander streckte sich über der jungen Frau aus und hielt einen Moment inne, um sie anzusehen. Er breitete ihr Haar wie eine Aureole oder einen Strahlenkranz um ihren Kopf aus. Sie war seine Sonne … Er entdeckte alles neu, das goldene Haar, dessen herrlicher Glanz ihn beinahe blendete, den lilienweißen Teint, der unter seinen Küssen vor Lust rosig anlief, die dunkelroten Lippen, die sich zu einem wunderbaren Lächeln verzogen. Er empfand eine unaussprechliche Freude. Tief und lange küsste er sie, und Isabelle erzitterte unter ihm. Ach, zum Teufel, er konnte nicht bis zur Mühle warten!
    Isabelle spürte, wie unter Alexanders Blicken all ihre aufgestauten Seufzer ihr Herz anschwellen ließen. In der Leidenschaft des Schotten fühlte sie sich geborgen. Bebend spürte sie den Drang, die Leere zu füllen, die sich durch die lange Trennung und die Furcht in ihr ausgebreitet hatte. Sie bäumte sich auf und zog ihn an sich.
    Vom Boden stieg die Feuchtigkeit auf, die der letzte Regen hinterlassen hatte; ein feiner Dunst umgab sie. Um sie herum rauschten leise die trockenen Halme und übertönten ihr Seufzen. Alexander spürte, wie die Sonne seine Schenkel wärmte. Das Hemd klebte auf seiner Haut. Unter ihm wand sich Isabelle und versuchte, sich von ihren Röcken zu befreien. Er richtete sich ein wenig auf die Knie auf, um ihr zu helfen. Sie wölbte den Rücken und schlang die Beine um seine Hüften. Ihr Keuchen und der zarte Duft, der von ihrer Weiblichkeit aufstieg, erregten ihn. Sein überwältigender Hunger nach ihr, der durch das Warten noch gesteigert war, trieb ihn unwiderstehlich in sie hinein. Berauscht von der Macht ihrer Gefühle, gleichgültig gegenüber den Geräuschen des Lebens, das um sie herum weiterging, dem Krieg, der immer noch

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