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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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gewesen war, selbst wenn er heimlich eifersüchtig auf ihn war, weil er sie, Isabelle, zur Frau hatte.
    Er trat um das Möbelstück herum und kam auf sie zu. Dann nahm er ihre Hände und zog sie an die Lippen.
    »Madame … ich bin … zutiefst bestürzt. Was für eine Katastrophe ! Ich habe erst spät in der Nacht davon gehört, durch Euren treuen Basile. Wie fühlt Ihr Euch heute?«
    »Eure Anwesenheit ist mir ein Trost, Monsieur Guillot.«
    Der forschende Blick seiner bernsteinfarbenen Augen war ihr unangenehm. Auch er bemerkte, dass er sich unschicklich verhielt. Er trat zurück, stotterte ein paar Entschuldigungen und bot ihr einen Platz an. Er selbst setzte sich wieder in den großen Sessel.
    »Ähem … Als ich kam, waren ein paar Frauen aus der Gemeinde dabei, den Leichnam herzurichten. Ihr habt noch geschlafen, und ich habe nicht gewagt, Euch wecken zu lassen… Also habe ich mich schon einmal damit beschäftigt, Pierres Testament zu überfliegen. Ihr wisst doch, dass man die Gütergemeinschaft auflösen und eine Inventarliste aufstellen muss, sobald das Begräbnis vorüber ist, oder? Die Hälfte Eures gemeinsamen Besitzes wird Euch zufallen, und die andere Eurem einzigen Sohn. Jedenfalls … nach französischem Recht. Ich bin dabei, die Höhe der vorhandenen Schulden auszurechnen. Macht Euch keine Sorgen; ich vermute, dass sie weit niedriger sind als die Vermögenswerte. Dann muss ich eine Liste seines Grundbesitzes aufstellen : der am Batiscan-Fluss, der in Montréal … und dann ist da noch ein Stück Land, das Pierre, glaube ich, in der Gegend von Beaumont besaß.«
    »Beaumont? Er hat mir nie etwas von einem Besitz in Beaumont erzählt.«
    »Oh! Dann wird er ihn wohl verkauft haben …«
    Verlegen begann Jacques Guillot in seinen Papieren zu blättern.
    »Morgen schicke ich einen Kollegen nach La Batiscan, der ein Inventar des beweglichen Besitzes und der Gebäude dort aufstellen soll.«
    »Einverstanden.«
    »Das dürfte gut eine Woche dauern. Ich habe schon überlegt, ob ich währenddessen hier ebenfalls damit beginnen soll … Was meint Ihr?«
    In Erwartung ihrer Antwort sah er auf. Sie wirkte derart widerwillig, dass er sich entschuldigte.
    »Vergebt mir, Madame … Ich sollte nicht davon sprechen …«
    Isabelle ärgerte sich, weil er jetzt schon von den Erbschaftsangelegenheiten redete. Jacques Guillot brauchte sie nicht dazu; er brauchte einfach nur seine Arbeit zu tun. Allerdings vermutete sie, dass seine Juristereien nur ein Vorwand für ein Gespräch waren. Sie lächelte ihm zu.
    »Das wäre nicht schlecht. Das Haus steht Euch offen, Monsieur Guillot. Eure Anwesenheit wärmt mir das Herz.«
    »Danke, Madame … Ich will Euch nicht mit alldem belasten. Diese Dinge können ruhig noch ein paar Tage warten. Ich hatte nur deswegen begonnen, weil ich dachte, so könnte ich Euch ein wenig unterstützen. Wenn Ihr reden wollt, bin ich gern für Euch da.«
    Der Mann hielt sich zwar inzwischen zurück, aber er hatte nie aufgehört, ihr seine Liebe zu erklären. Isabelle begriff nicht, warum er nicht ein hübsches Mädchen heiratete, ihr schöne Kinder schenkte und sie glücklich machte. Oft fragte sie sich, ob seine Anhänglichkeit nicht zu einer regelrechten Besessenheit wurde.
    Isabelle sah keinen Grund, länger zu bleiben und zu diskutieren, und sie wollte zu Gabriel, daher wandte sie sich zum Gehen. Jacques Guillot erhob sich ebenfalls, doch er bewegte sich dabei so ungeschickt, dass er eine Tasse Tee über ein paar verstreute Blätter kippte. Sie stellte fest, dass die Ordnung keine Stärke des Partners ihres Mannes war. Jacques Guillot beeilte sich, die Dokumente wegzunehmen und sie auf einer Ecke des Schreibtisches aufzustapeln.
    Erst in diesem Moment bemerkte Isabelle die Pastellzeichnung, die Gabriel für seinen Vater angefertigt hatte. Sie zeigte seine Katze Arlequine, die auf ihrem Lieblingsplatz lag, dem Fensterbrett in der Küche.
    Sie erinnerte sich an den Regentag, an dem sie ihrem Sohn erlaubt hatte, ihre Malstifte zu nehmen, und daran, wie stolz sie gewesen war, als Pierre das Werk in sein Arbeitszimmer gehängt und bemerkt hatte, Leonardo da Vinci hätte es nicht besser machen können. Da fiel ihr ein, dass Gabriel ihm jetzt sein Geigenstück, an dem er so lange heimlich geübt hatte, nicht mehr vorspielen konnte … Der Gedanke schnürte ihr die Kehle zu. Sie entschuldigte sich bei Jacques Guillot, der dabei war, den Tee aufzuwischen, und ging hinaus.
     
    Der Tag war unter

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