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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Mutter deiner Nachfahren sein, so wie Aataentsic unsere Mutter ist.«
    Was genau wusste sie über Isabelle und Gabriel?
    »Ich warte schon lange darauf, dass du mir dein Fortgehen ankündigst. Ich habe geahnt, dass du zu dieser Frau gehen würdest. Aber im Lauf der Zeit hatte ich es vergessen … besser gesagt, ich wollte ganz einfach nicht daran denken. Ich habe kein Recht, dir deswegen böse zu sein. Es ist dein Schicksal, das die Geister dir bestimmt haben. Ich muss mich mit dem abfinden, was ich nicht ändern kann, und du musst dem Weg folgen, der dir vorgezeichnet ist.«
    »Aber … du hast nie etwas gesagt, Tsorihia … Warum?«
    »Ich hatte gehofft … die Geister würden dich vergessen. Ich habe mir gewünscht …«
    »Ich dachte selbst, ich hätte diese Frau aus meinem Gedächtnis gelöscht«, erklärte Alexander traurig. »Aber … sie verfolgt mich ständig. Glaube mir, das ist nicht deine Schuld. Wahrscheinlich ist es so, dass eine Liebe nicht einfach eine andere ersetzt. Der Zufall wollte, dass unsere Wege sich in Montréal erneut gekreuzt haben. Meine Liebe zu ihr ist wieder erwacht, und ich habe herausgefunden, dass …«
    Eine dicke Träne rollte über Tsorihias Wange. Alexander wischte sie mit einer Liebkosung weg und küsste sie zärtlich.
    »Ich … ich habe einen Sohn, Tsorihia. Diese Frau hat mir einen Sohn geschenkt, und …«
    Die Huronin biss die Zähne zusammen, damit der Schmerzensschrei, der in ihr aufstieg, nicht hervorbrach. Von dem Kind wusste sie nichts; sie hatte es nicht gesehen!
    »Du hast dir so sehr … ein Kind gewünscht. Kehrst du um seinetwillen zu ihr zurück?«
    »Ich … ich liebe diese Frau immer noch, Tsorihia. Es … es tut mir leid.«
    Sie stieß einen Seufzer aus und wandte sich ab, denn sie konnte nicht länger ertragen, was sie hörte und in den Augen ihres Gefährten las. Es schmerzte Alexander, sie so leiden zu sehen.
    »Ich meine es ehrlich, wenn ich sage, dass ich dich liebe, Tsorihia.«
    »Ich weiß«, schluchzte sie, »aber auch deine Augen sprechen zu mir …«
    Zutiefst erschüttert streckte er sich wieder neben ihr aus und umarmte sie.
    »Oh, Tsorihia! Verzeih mir!«
    Und wenn er einen Fehler machte, indem er sie verließ? Wenn Isabelle sich weigerte, ihn wiederzusehen und ihm sogar den Umgang mit seinem Sohn verwehrte? Zu der Huronin konnte er dann nicht mehr zurück. War er dabei, alle Aussichten auf das Glück, auf das er schon so lange wartete, zu vergeuden? Jetzt konnte er ohnehin nicht mehr zurück. Es war zu spät.
    Tsorihia hätte am liebsten laut geschrien. Sie schloss die Augen und gab sich der Wärme des Mannes hin, den sie liebte, und prägte sich seinen Geruch, die Beschaffenheit seiner Haut, das Geräusch seines Atems und die Weichheit seines Haars ein. Ihr Mann verließ sie. Sie hätte diese Kräuter nicht nehmen sollen. Das war die Strafe der Geister dafür, dass sie ihrem Mann seinen sehnlichsten Wunsch nicht hatte erfüllen wollen.
     
    Das diffuse Licht des Vormittags erhellte den Raum, in dem es gut nach Kaffee duftete. Der Regen hatte aufgehört, aber der Wind heulte immer noch und peitschte das Geißblatt, das ans Fenster klopfte, als wolle es um Asyl bitten. Isabelle hob den Kopf, schaute einen Moment lang den schwankenden Ranken zu und wandte ihre Aufmerksamkeit dann wieder dem Dokument zu, das sie in den Händen hielt.
    »Eine sechsjährige Stute, eine zweijährige Ziege, acht Hühner und einige Enten, eine Gans, drei Kaninchen … eine geschlossene Kalesche sowie das Geschirr dazu, eine Berline inklusive drei Rädern und einer Achse als Ersatz … drei Holzkübel, ein Butterfass, drei eiserne Krüge, zwei hölzerne Eimer und drei aus Leder, ein Ofen mit Abzugsrohr, ein Schürhaken …«
    Sie schloss die Augen und unterbrach sich müde. Jacques Guillot hatte eine Liste aller Gegenstände aufgestellt, die sich auf dem Besitz in Beaumont befanden, und gewollt, dass sie ein Auge darauf warf. Sie legte die Liste weg, die alle Güter im Schuppen und im Stall aufführte, und nahm ein anderes Blatt zur Hand. Immer wieder fragte sie sich, warum Pierre diesen Besitz in aller Heimlichkeit erworben hatte. Hatte er vorgehabt, sie zu überraschen und aus Montréal wegzuziehen? Nein, das konnte sie nicht glauben! Seine Geschäfte hätten ihn hier festgehalten. Nachdem er so hart gearbeitet hatte, hätte er um nichts in der Welt seine Kanzlei aufgegeben, nur um seiner Frau eine Freude zu machen. Es blieb ein Rätsel. Sie überflog

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