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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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mutig gekämpft und meinem Namen Ehre gemacht. Aber an diesem Tag … Oh, mein Sohn! An diesem Tag auf dem Moor von Drummossie, hätte ich zum Wehklagen der Dudelsäcke sterben sollen… Gott hat mich zum Weiterleben gezwungen, damit ich das langsame Erlöschen unserer Traditionen miterleben konnte, den Tod deiner Mutter und … Marion hat mir nie verziehen, dass ich John und dich mit auf diesen Feldzug genommen habe. Sie hatte mich angefleht, euch bei ihr in Glencoe zu lassen. Aber ich habe nicht auf sie gehört und euch beide in diesen verfluchten Krieg hineingezogen. Ich wollte euch die Möglichkeit geben, an etwas zu glauben. Doch das Einzige, was ich fertiggebracht habe… Oh mein Gott! Wirst du mir je vergeben können, Alas? Ich konnte nie so mit dir sprechen wie meine Mutter. Doch ich hätte es versuchen sollen und dir erklären müssen, warum wir dich für einige Zeit weggegeben haben. Die Krankheit hatte schon deine Schwester Sarah getötet und auch Coll und John befallen. Wir haben um dein Leben gefürchtet.«
    Duncan schüttelte den Kopf und kramte ein paar Sekunden lang in seinem Sporran . Dann ergriff er fest die Hand seines Sohns, bog seine Finger zurück und legte ihm einen kalten, schweren Gegenstand auf die Handfläche. Alexander sah darauf hinunter und erblickte die Wappenbrosche, die sein Großvater ihm vor einem Vierteljahrhundert vermacht hatte. Ein wenig verblüfft schaute er das Schmuckstück an.
    »Sie gehört dir, Alas … Erinnerst du dich noch, wie du mich gebeten hast, sie für dich aufzubewahren, weil du Angst hattest, sie zu verlieren? Du bist nie zurückgekehrt, um sie dir zu holen … Und ich glaubte, der Grund wäre … Oh gütiger Gott! Das war ich damals, Alas, nicht der Soldat aus Pulteneys Regiment!«
    Der alte Mann schluchzte. Alexander vermochte nichts zu sagen. Er sah seinen Vater wortlos an und fragte sich, ob er fantasierte. Wieder erinnerte er sich an den Moment, in dem die Kugel seine Schulter durchschlagen hatte; in diesem furchtbaren Augenblick, in dem sein ganzes Leben eine andere Wendung nahm, hatte er hinter dem feindlichen Soldaten seinen Vater erblickt und war dessen verblüfftem Blick begegnet.
    Er umfasste die heftig zitternden Hände seines Vaters. Mit der verzweifelten Miene eines zum Tode Verurteilten, der seine Richter um Gnade anfleht, klammerte sich Duncan an ihn.
    »Ich habe nie mit jemandem darüber sprechen können, Alas, nicht einmal mit deiner Mutter, die mir ohnehin schon grollte. Aber ich bin derjenige gewesen, der dich in Drummossie Moor verwundet hat, verstehst du? Der Soldat aus Pulteneys Regiment hatte dich anvisiert. Ich wollte ihn erschießen, ehe er auf dich feuern konnte. Doch in dem Moment, in dem ich den Abzug gedrückt hatte, fiel er bereits, von einer anderen Kugel gefällt. Und ich habe dich getroffen, Alas. Ich habe auf dich geschossen, dein eigener Vater! Verflucht, ich hätte dich umbringen können! Ich hätte dich töten können!«
    Seine Stimme brach. Niedergeschmettert sackte der Vater in den Armen seines Sohnes zusammen, der seinem Geständnis entsetzt gelauscht hatte. Alexander war, als hätte man ihm einen Schwall kalten Wassers ins Gesicht geschüttet. Lange Minuten vergingen, während er mit den Gefühlen, die ihn überrollten, rang. Schließlich kam er zu dem Schluss, dass die Last, die sein Vater mit diesem schrecklichen Geheimnis getragen hatte, seine eigene aufwog. Wie sollte er einem Mann zürnen, der genau wie er seine Last getragen hatte, der mit dem Schmerz alt geworden war und sich mit nagenden Gewissensbissen gequält hatte, bis von ihm buchstäblich nur noch ein Skelett übrig geblieben war? Dann hatte sein Vater also, genau wie John und er, sein Leben auf irrigen Annahmen und bitterer Reue aufgebaut. Das war unglaublich und erschütternd. Alexander drückte Duncans Schulter.
    »Da ist nichts zu vergeben, Vater«, flüsterte er ihm ins Ohr.
    Der alte Mann rückte von ihm ab. Sein Gesicht wirkte jetzt gelöster, weniger gequält. Er seufzte.
    »Ich habe lange nach dir gesucht, Alasdair … Deine Mutter war überzeugt davon, dass du lebtest. Auch ich wollte gern daran glauben. Ich habe gehofft, und zugleich hatte ich Angst davor, den Hass in deinen Augen zu sehen … Nach ihrem Tod habe ich meine Nachforschungen aufgegeben und feige nur darauf gewartet, dass du heimkamst. Während der folgenden Jahre hörte ich von einem gewissen Alasdair Dhu MacGinnis, einem notorischen Viehdieb, auf dessen Kopf ein Preis

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