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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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mischte sich mit den leisen Stimmen. Pierre wartete, bis die Verliebten wieder außer Hörweite waren.
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    Um nichts auf der Welt wollte Pierre seine Beziehung zu Isabelle, die schon schwierig genug war, belasten. Er hob die Hand, um ihr zornig verzogenes Gesicht zu liebkosen, aber seine Frau wich ihm aus.
    »Ich bitte Euch, Isabelle.«
    »Pierre! Ihr als Kanadier lasst Euch mit englischen Kaufleuten ein, die nur die Gier kennen und nichts anderes als Blutsauger sind. Warum? Diese Leute wollen eine gewählte gesetzgebende Versammlung einsetzen und zugleich die Katholiken von der Wahl fernhalten. Ist das die Regierung, die Ihr so in den Himmel hebt? Was werdet Ihr tun, wenn es so weit ist, was? Welchem Volk werdet Ihr angehören? Werdet Ihr konvertieren? Ihr wisst, dass Monsieur Guillot recht hat.«
    »Wir haben keine andere Wahl mehr, Isabelle. Wir müssen mit ihnen leben und sie mit uns, das müsst Ihr begreifen.«
    »Ich fürchte, da verlangt Ihr zu viel von mir.«
    »Isabelle!«
    Pierre seufzte. Was sollte er noch sagen? Gegen die Worte seiner Frau gab es eigentlich nichts einzuwenden; aber zugleich dachte er daran, dass, wer gegen den Strom schwimmt, Gefahr läuft zu ertrinken. Einen Moment lang schauten die beiden einander schweigend an. Dann legte er eine Hand auf Isabelles nackte Schulter, ließ sie in die Spitze an ihrem Nacken gleiten und zog sie an sich. Sie schloss die Augen.
    »Um den Wolf zu zähmen, muss man sich mit ihm vertraut machen, meine Kleine.«
    »Was meint Ihr?«
    »Natürlich hat Jacques recht. Aber ich führe diesen Kampf auf meine Weise. Es nützt uns gar nichts, wenn wir unsere Verachtung zur Schau tragen und lauthals unseren Hass bekunden. Unser Land steht auf festen Fundamenten, Isabelle. Das müssen wir sie spüren lassen. Sie müssen einsehen, dass sie die nicht einfach so schleifen können. Wir müssen dafür sorgen, dass sie auf dieser Grundlage eine neue Nation aufbauen. Aber dazu müssen wir das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist. Ohne uns können sie dieses Land niemals regieren.«
    »Oh!«, meinte Isabelle verwirrt und gerührt. »Pierre … vergebt mir mein mangelndes Urteilsvermögen. Ihr sucht also Verbündete und schließt Freundschaften, um an der Macht teilzuhaben?«
    »Eure Argumentation ist ganz und gar nicht die eines Zierpüppchens, meine Schöne …«
    Die letzten Worte hatte er mit leiser Stimme am Ohr der jungen Frau gemurmelt. Isabelle war zwar ein wenig vom Alkohol benebelt, doch sie hielt die Arme still und erstarrte.
    »Isabelle, mein Engel, meine Süße …«
    Pierre flüsterte flehend auf sie ein, drückte sie an sich und suchte ihren Mund. Sie stieß ihn energisch zurück. Er versuchte es nicht weiter, denn ihm war eingefallen, was er ihr mitteilen musste, sobald sie wieder zu Hause waren. Dann würde sie ihn brauchen. Ihre Blicke trafen sich, und was er in ihren Augen las, schenkte ihm Zuversicht. In ihr brannte ein Feuer, das er bald löschen würde. Ohne ein weiteres Wort bot er ihr den Arm, um sie wieder nach drinnen zu geleiten. Doch sie lehnte ab und behauptete, sie wolle noch ein wenig bleiben, um den Himmel zu bewundern.
    »Euch wird kalt werden!«
    »Ich bleibe doch nur ein paar Minuten.«
    In einer von rötlichem Laub überwachsenen Laube regte sich etwas und zog Pierres Aufmerksamkeit auf sich. Diamantschmuck blitzte auf. Er hatte Caroline ganz vergessen und war schockiert darüber, dass sie Isabelle und ihn belauschte. Trotzdem beschloss er, zu ihr zu gehen.
    »Ein paar Minuten? Gut … Ich muss mich wegen einer dringenden geschäftlichen Angelegenheit mit jemandem besprechen. Es wird nicht lange dauern. Wartet dann drinnen auf mich.«
    Er wollte sie auf die Wange küssen, überlegte es sich jedoch beschämt anders. Dann lieber einen etwas steiferen Handkuss. Er verneigte sich und wandte sich ab. Isabelle schaute ihm nach und blickte dann zum Himmel auf, sodass sie nicht sah, wie er hineinging.
    Beinahe hätte sie Pierre erlaubt, mit seinem Mund über ihren Hals zu streichen und sich an den seidenen Schleifen ihres Mieders zu schaffen zu machen. Es hatte sie danach verlangt, sich von ihm liebkosen zu lassen, ihn zu küssen …
    Nachdem die junge Frau ein paar Schritte getan hatte und ihre Erregung verflogen war, bemerkte sie, dass es in der Tat frisch war, und rieb sich die Arme. Doch sie hatte noch keine Lust, wieder ins Haus zu gehen. Auf diesen Bällen, bei denen die Luft mit den Ausdünstungen vieler

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