Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
Vom Netzwerk:
Namen der Direktoren, und das allein erscheint mir verdächtig.
    Sofern es Eure Pflicht zulässt, würde ich gern erfahren, was Ihr in dieser Angelegenheit herausfindet.
     
    Euer Diener, Sir Lord John Grey
     
    Postscriptum: Falls Ihr es mir sagen könnt – wer ist gegenwärtig für das amerikanische Department zuständig, in Bezug auf die Korrespondenz?
    Lord John Grey an Herzog Harold von Pardloe 4. Februar 1777 (Familienchiffre)
    Hal,
     
    ich habe Amandine gesehen. Wainwright lebt in seinem Herrenhaus – namens Trois Flèches – und hegt ein krankhaftes Verhältnis mit dem Baron. Ich habe die Schwester des Barons kennengelernt, Wainwrights Frau. Gewiss weiß sie von der Verbindung zwischen ihrem Bruder und ihrem Mann, gibt dies jedoch nicht offen zu. Darüber hinaus scheint sie nichts zu wissen. Ich bin selten einer so dummen Frau begegnet. Sie verhält sich unverhohlen lüstern und ist eine sehr schlechte Kartenspielerin – ebenso wie der Baron, was mich zu der Überzeugung gelangen lässt, dass er in der Tat von Wainwrights politischen Machenschaften weiß; er wurde ausweichend, als ich das Gespräch in diese Richtung gelenkt habe, und ich bin mir sicher, dass er nicht in der Kunst der Irreführung bewandert ist. Doch er ist nicht dumm. Selbst wenn er es wäre, wird er Wainwright gewiss von meinem Besuch erzählt haben. Ich habe Norrington alarmiert, auf etwaige Aktivitäten an dieser Front zu achten.
    Angesichts dessen, was ich über Wainwrights Fähigkeiten und Verbindungen (oder besser den Mangel daran) weiß, kann ich mir nicht recht vorstellen, welche Rolle er spielt. Natürlich würde die französische Regierung, so sie denn tatsächlich die vermuteten Intrigen spinnt, nicht öffentlich darüber kommunizieren, doch jemanden wie Wainwright zu entsenden, damit er mit jemandem wie mir spricht, gälte vielleicht als hinreichend sub rosa . Gewiss hat eine solche Vorgehensweise den Vorteil, dass sie sich leugnen lässt. Und doch scheint mir hier irgendetwas nicht zu stimmen, auf eine Art, die ich noch nicht definieren kann.
    Ich komme bald zu Dir und hoffe, bis dahin im Besitz handfester Informationen über einen gewissen Hauptmann Ezekiel Richardson zu sein, ebenso wie über einen gewissen Hauptmann Denys Randall-Isaacs. Solltest Du in der Lage sein, mit Hilfe Deiner eigenen Verbindungen Nachforschungen über einen oder beide dieser Namen anzustellen, wäre dies höchst erfreulich für
     
    Deinen Dich liebenden Bruder John
     
    Postscriptum: Ich hoffe, Deine Gesundheit befindet sich auf dem Weg der Besserung.
    Herzog Harold von Pardloe an Lord John Grey 6. März 1777 Bath (Familienchiffre)
     
    Bin nicht tot. Wünschte, ich wäre es. Bath ist grässlich. Täglich wickelt man mich in Segeltuch und schleppt mich wie ein Paket davon, um mich in kochendes Wasser zu tunken, das nach faulen Eiern stinkt, mich wieder herauszuziehen und mich zu zwingen, es zu trinken, doch Minnie sagt, sie lässt sich von mir scheiden, indem sie vor dem Oberhaus auf Schwachsinn in Folge unmoralischer Handlungen plädiert, wenn ich mich nicht in mein Schicksal ergebe. Ich bezweifle dies zwar, doch hier bin ich nun.
     
    Denys Randall-Isaacs ist der Sohn einer Engländerin namens Mary Hawkins und eines britischen Armeeoffiziers: ein gewisser Jonathan Woolverton Randall, Dragonerhauptmann, verstorben, umgekommen in Culloden. Die Mutter lebt noch und ist mit einem Juden namens Robert Isaacs verheiratet, einem Kaufmann aus Bristol. Er lebt ebenfalls noch und besitzt die Hälfte der Anteile an einem Lagerhaus in Brest. Denys ist einer von diesen verdammten Diplomaten, hat Verbindungen zu Germain, aber mehr kann ich nicht herausfinden, ohne dass es zu auffällig würde, zumindest für Deinen Geschmack. Und von Bath aus kann ich gar nichts herausfinden.
    Weiß nicht viel über Richardson, werde es aber unverzüglich herausfinden. Habe einige Briefe nach Amerika geschickt. Ja, ich bin dabei diskret vorgegangen, danke sehr.
     
    John Burgoyne ist hier und kuriert sich aus. Bester Laune, weil Germain seinen Plan zu einer Invasion via Kanada abgesegnet hat. Ich habe ihm von William erzählt, weil er ja gut Französisch und Deutsch spricht und Burgoyne eine Anzahl Braunschweiger befehligen wird. Dennoch, sag Willie, er soll vorsichtig sein; Burgoyne scheint zu glauben, dass er der Oberbefehlshaber der Armee in Amerika werden soll – eine Vorstellung, die sowohl Guy Carleton als auch Dick Howe sehr überraschen dürfte.
     
    Trois Flèches.

Weitere Kostenlose Bücher