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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Drei Pfeile. Wer ist denn der dritte?
    London 26. März 1777 Die Gesellschaft zur Wertschätzung des Englischen Beefsteaks, ein Herrenclub
     
    W er ist denn der dritte?«, wiederholte Grey erstaunt und starrte den Brief an, den er gerade geöffnet hatte.
    »Der dritte was?« Harry Quarry reichte dem Steward seinen triefenden Umhang und ließ sich neben Grey auf einen Stuhl sinken. Mit einem Seufzer der Erleichterung streckte er die Hände zum Feuer aus. »Himmelherrgott, ich bin völlig durchgefroren. Ihr wollt bei diesem Wetter nach Southampton?« Er wies mit seiner kräftigen, von der Kälte gebleichten Hand auf das Fenster, das eine trostlose Aussicht auf eisige Regenfälle bot, die vom Wind fast waagerecht durch die Luft getrieben wurden.
    »Erst morgen. Bis dahin klärt es sich ja vielleicht noch auf.«
    Harry warf dem Fenster einen zutiefst argwöhnischen Blick zu und schüttelte den Kopf. »Im Leben nicht. Steward!«
    Mr. Bodley kam bereits unter dem Gewicht eines Tabletts auf sie zugetaumelt, das haushoch mit Mohn- und Sandkuchen beladen war, mit Erdbeer- und Orangenmarmelade, heißem gebuttertem Teegebäck in einem Korb mit einer weißen Leinenserviette, mit Scones, Sahne und Mandelplätzchen, Sardinentoast, einer Schüssel gebackener Bohnen mit Speck und Zwiebeln, einem Teller Schinkenscheiben mit Gürkchen, einer Flasche Brandy mit zwei Gläsern und – immerhin auch – einer dampfenden Teekanne mit zwei Porzellantassen und Untertassen.
    »Ah!«, sagte Harry, und sein Gesicht nahm eine glücklichere Miene an. »Wie ich sehe, habt Ihr mich erwartet.«
    Grey lächelte. Wenn er sich nicht auf einem Feldzug befand oder durch anderweitige Pflichten verhindert war, betrat Harry Quarry den Club jeden Mittwoch pünktlich um halb fünf.
    »Ich dachte, Ihr könnt eine Stärkung brauchen, nachdem Hal doch krank ist.« Harry war einer der beiden Regimentsobristen – anders als Hal, der Oberst des Regiments war, und zwar seines eigenen Regiments. Nicht jeder Oberst beteiligte sich aktiv am Geschehen innerhalb der Truppe; Hal jedoch schon.
    »Der alte Simulant«, sagte Harry und griff nach dem Brandy. »Wie geht es ihm denn?«
    »Seinem Brief nach ist er ganz der Alte.« Grey reichte Quarry den auseinandergefalteten Brief, und dieser las ihn mit zunehmendem Grinsen.
    »Aye, Minnie wird ihm schon sagen, woher der Wind weht.« Er ließ den Brief sinken und wies mit einem Kopfnicken darauf, während er sein Glas hob. »Wer ist Richardson und warum wollt Ihr mehr über ihn erfahren?«
    »Ezekiel Richardson. Hauptmann der Lanciers, jedoch zu Erkundungsdiensten abkommandiert.«

    »Oh, ein kleiner Spion, wie? Ein alter Bekannter aus dem Schwarzen Kabinett?« Quarry zog die Nase kraus, wobei nicht klar war, ob dies eine Reaktion auf Spione im Allgemeinen war oder auf das Schüsselchen mit geriebenem Rettich, das bei den Sardinen stand.
    »Nein, eigentlich kenne ich den Mann nicht«, räumte Grey ein, und wieder verspürte er dieses dumpfe Gefühl, das ihn mit zunehmender Häufigkeit heimsuchte, seitdem er vor einer Woche Williams Brief aus Quebec erhalten hatte. »Sir George, der mit seinem Vater bekannt war, hat ihn mir zwar einmal vorgestellt, doch wir haben uns damals kaum unterhalten. Ich hatte einige vorteilhafte Dinge über ihn gehört – ganz im Stillen -«
    »Was wohl auch die einzig wahre Weise ist, von einem Mann dieses Berufes zu hören. Haaaah!« Harry holte mit offenem Mund tief Luft, die er dem Klang nach bis weit in seine Nase hochzog, dann hustete er ein- oder zweimal mit tränenden Augen und schüttelte begeistert den Kopf.
    »Frischer Rettich«, krächzte er und nahm noch einen großen Löffel voll. »Sehr … haaah … frisch.«
    »In der Tat. Nun denn, ich bin ihm in North Carolina wieder begegnet, wir haben uns noch ein wenig unterhalten, und er hat mich um die Erlaubnis gebeten, sich mit einem Angebot in Bezug auf einen Kundschafterritt an William zu wenden.«
    Harry hielt inne, ein Stück Sardinentoast auf halbem Weg zu seinem Mund.
    »Ihr wollt doch nicht sagen, dass Ihr zugelassen habt, dass er Willie in die Wildnis lockt?«
    »Zumindest war das nicht meine Absicht«, antwortete Grey gereizt. »Ich hatte Grund zu der Annahme, dass das Angebot gut für Willie wäre; vor allem bot es ihm die Möglichkeit, North Carolina zu verlassen und eine Position in Howes Stab einzunehmen.«
    Quarry nickte. Er kaute gründlich und schluckte krampfhaft.
    »Aye, schön und gut. Doch jetzt kommen Euch

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