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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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seine Ohren summten. Der scharfe Geruch des Blitzes versengte die Luft.
    »Ich hoffe«, sagte er, »das war ein Zeichen der Zustimmung.«
    Sie lachte nicht.

40
    DER SEGEN DER HEILIGEN BRIDE UND DES HEILIGEN MICHAEL
    B ei den Mohawk trug er den Namen Thayendanegea – Zwei Wetten. Für die Engländer war er Joseph Brant. Ian hatte schon viel von dem Mann gehört, als er noch bei den Mohawk lebte, unter beiden Namen, und er hatte sich schon mehr als einmal gefragt, wie sich Thayendanegea auf dem trügerischen Gelände zwischen den beiden Welten zurechtfand. War es wie die Brücke?, dachte er plötzlich. Die schmale Brücke zwischen dieser Welt und der nächsten, die von fliegenden Köpfen mit scharfen Zähnen attackiert wurde? Irgendwann würde er gern einmal mit Joseph Brant an einem Lagerfeuer sitzen und ihn fragen.
    Jetzt war er zwar zu Brants Haus unterwegs – aber nicht, um mit Brant zu sprechen. Glutton hatte ihm gesagt, Sun Elk hätte Snaketown verlassen, um sich Brant anzuschließen, und seine Frau hätte ihn begleitet.
    »Sie sind in Unadilla«, hatte Glutton gesagt. »Wahrscheinlich sind sie noch dort. Thayendanegea kämpft nämlich auf der Seite der Engländer. Er verhandelt dort oben mit den Loyalisten und versucht sie zu überreden, sich ihm und seinen Männern anzuschließen. ›Brants Freiwillige‹ nennt er sie.« Sein Tonfall war beiläufig; Glutton interessierte sich nicht für Politik, auch wenn er hin und wieder mitkämpfte, wenn ihm danach zumute war.
    »Ach ja?«, sagte Ian ebenso beiläufig. »Nun denn.«

    Er wusste nicht genau, wo Unadilla lag, nur, dass es irgendwo in der Kolonie New York war, doch das war kein großes Problem. Er brach am nächsten Tag in der Morgendämmerung auf und hielt sich nach Norden.
    Die meiste Zeit waren der Hund und seine Gedanken seine einzige Gesellschaft. Einmal jedoch traf er auf ein Sommerlager der Mohawk, und dort hieß man ihn willkommen.
    Er saß mit den Männern zusammen und redete. Nach einer Weile brachte ihm eine junge Frau eine Schale mit Eintopf, und er aß ihn, obwohl er kaum wahrnahm, was er enthielt, auch wenn sein Bauch für die Wärme dankbar zu sein schien und sich entkrampfte.
    Er konnte nicht sagen, was seinen Blick ablenkte, doch als er aus der Runde der Männer aufblickte, sah er die junge Frau, die ihm das Essen gebracht hatte, just außerhalb des Feuerscheins im Schatten sitzen. Sie beobachtete ihn und lächelte kaum merklich.
    Er kaute langsamer, denn der Eintopf war auf einmal ein Genuss. Bärenfleisch, aus dem das Fett triefte. Mais und Bohnen, gewürzt mit Zwiebeln und Knoblauch. Köstlich. Sie legte den Kopf zur Seite und zog eine ihrer eleganten dunklen Augenbrauen hoch. Dann erhob sie sich, als würde sie von ihrer eigenen Frage in die Höhe gezogen.
    Ian stellte sein Schüsselchen ab und rülpste höflich, dann stand er auf und verließ die Runde, ohne die vielsagenden Blicke der Männer zu beachten, mit denen er gemeinsam gegessen hatte.
    Sie wartete, ein verschwommener Umriss im Schatten einer Birke. Sie redeten – er spürte, wie sein Mund Worte formte, spürte das Kitzeln ihrer Sätze in den Ohren, doch er bekam kaum mit, was sie sagten. Er hielt die Glut seiner Wut wie eine heiße Kohle in der Handfläche, ein rauchender Funke in seinem Herzen. Er sah die Frau weder als Wasser auf sein Brennen, noch war ihm danach, sie zu entflammen. Flammen brannten hinter seinen Augen, und er raste blindlings wie das Feuer, das jeden Brennstoff verzehrt und stirbt, wenn es keinen mehr gibt.
    Er küsste sie. Sie roch nach Essen, gegerbtem Leder und sonnengewärmter Erde. Kein Hauch von Holz, keine Spur von Blut. Sie war groß; er spürte den sanften Druck ihrer Brüste, ließ die Hände auf die Rundung ihrer Hüfte sinken.
    Sie bewegte sich an seinem Körper, handfest, willig. Wich zurück, sodass die kühle Luft seine Haut berührte, wo sie gerade noch gewesen war, und nahm ihn bei der Hand, um ihn zu ihrem Langhaus zu führen. Niemand sah sie an, als sie ihn in ihr Bett holte und sich im warmen Halbdunkel nackt zu ihm umwandte.
    Er hatte gedacht, es wäre besser, wenn er ihr Gesicht nicht sehen könnte. Anonym, rasch, vielleicht sogar ein bisschen schön für sie. Vergessen für ihn. Zumindest für die wenigen Momente, in denen er sich verlor.
    Doch in der Dunkelheit war sie Emily, und er floh beschämt und wütend aus ihrem Bett und ließ Erstaunen zurück.

    DIE NÄCHSTEN ZWÖLF TAGE WANDERTE ER, DEN HUND AN SEINER SEITE, UND sprach mit

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