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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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du zwar gefährlich gewesen, aber er hätte auch gewusst, dass du die Macht hättest, ihn zurückzuschicken. Wie der Zauberer von Oz.«
    Er musterte sie einen Moment.
    »Wenn es jemanden gibt, der Judy Garland weniger ähnlich sieht als er -«, begann er, wurde dann aber von Annie MacDonald unterbrochen, die wissen wollte, warum sie eigentlich hier draußen herumstanden, während das Essen auf dem Tisch stand. Sie entschuldigten sich und traten ein.
     
    BRIANNA ASS, OHNE GROSS ZU BEMERKEN, WAS SIE AUF DEM TELLER HATTE. Jem würde heute Abend wieder bei Bobby schlafen und am Samstag mit Rob in Rothiemurchus angeln gehen. Das versetzte ihr einen leisen Stich; sie erinnerte sich daran, wie ihr Vater Jem geduldig beigebracht hatte, die Angel auszuwerfen – mit der selbst gebastelten Angel und dem Faden, der alles war, was sie hatten. Würde sich Jem noch daran erinnern?
    Dennoch, gut, dass er aus dem Haus sein würde. Sie und Roger würden sich mit William Buccleigh zusammensetzen müssen, um zu entscheiden, wie sie ihn am besten in seine eigene Zeit zurückschickten, und es war besser, wenn Jem mit seinen großen Ohren nicht in der Nähe war, wenn sie ein solches Gespräch führten. Sollten sie Fiona um Rat bitten?, fragte sie sich plötzlich.
    Fiona Graham war die Enkeltochter der alten Mrs. Graham, der Haushälterin Reverend Wakefields, der Rogers Adoptivvater gewesen war. Die sittsame, etwas ältere Mrs. Graham war außerdem die »Ruferin« gewesen – die Hüterin einer sehr alten Tradition. Am Feuerfest des Beltane trafen sich die Frauen, in deren Familien diese Tradition weitergereicht wurde, in der Morgendämmerung und vollführten – in Weiß gekleidet – einen Tanz, von dem Roger sagte, es sei ein altnordischer Kreistanz. Und am Ende sang die Ruferin mit Worten, die keine von ihnen mehr verstand, die Sonne herbei, sodass ihr Lichtstrahl in dem Moment, in dem sie über den Horizont stieg, mitten durch den gespaltenen Stein hindurchfiel.
    Mrs. Graham war vor Jahren friedlich im Schlaf gestorben – doch ihr Wissen und die Rolle der Ruferin hatte sie ihrer Enkeltochter Fiona vererbt.
    Fiona hatte Roger geholfen, als er die Steine durchquert hatte, um Brianna zu suchen – und sogar ihren eigenen, mit einem Brillanten besetzten Verlobungsring beigesteuert, um ihm zu helfen, nachdem sein erster Versuch in etwa so geendet hatte wie William Buccleigh den seinen beschrieben hatte: in Flammen in der Mitte des Steinkreises.
    An einen Edelstein würden sie ohne Probleme gelangen, dachte sie, während sie Roger mechanisch die Salatschüssel reichte. Nach allem, was sie bis jetzt wussten, musste es weder ein furchtbar teurer Stein sein noch ein besonders großer. Die Granatsteine im Amulett von Rogers Mutter hatten anscheinend
schon ausgereicht, um zu verhindern, dass er bei seinem ersten, misslungenen Anlauf ums Leben kam.
    Sie dachte plötzlich an die Brandverletzung auf William Buccleighs Brust, und dabei kam ihr zu Bewusstsein, dass sie ihn anstarrte – und er sie. Sie verschluckte sich an einem Stück Gurke, und der folgende Aufruhr – Klopfen auf den Rücken, die Arme hoch, warte, wir holen Wasser – erklärte dann glücklicherweise ihr rotes Gesicht.
    Dann aßen alle weiter, doch ihr war bewusst, dass Roger sie von der Seite ansah. Sie warf ihm einen verstohlenen Blick zu, mit einer knappen Kopfbewegung, die sagte: Später. Oben., und er entspannte sich und unterhielt sich weiter mit »Onkel Buck« und Jemmy über Forellenköder.
    Sie wollte so schnell wie möglich mit ihm über das reden, was Buccleigh ihnen erzählt hatte, und dann entscheiden, was sie mit ihm anfangen sollten. Sie würde ihm aber nicht erzählen, was William Buccleigh über Rob Cameron gesagt hatte.
     
    ROGER LAG IM BETT UND BEOBACHTETE DAS MONDLICHT IN BRIANNAS schlafendem Gesicht. Es war ziemlich spät, doch er konnte nicht schlafen. Seltsam, denn normalerweise schlief er innerhalb von Sekunden ein, nachdem sie sich geliebt hatten. Ihr ging es glücklicherweise nicht anders; und auch heute hatte sie sich wie eine große, anhängliche Krabbe an ihn gekuschelt, um dann in seinen Armen in nackte, warme Reglosigkeit zu verfallen.
    Es war herrlich gewesen – und doch ein wenig anders. Sie war fast immer bereit, begierig sogar, und das war heute nicht anders gewesen, obwohl sie besonderen Wert darauf gelegt hatte, die Schlafzimmertür zu verriegeln. Er hatte den Riegel installiert, weil Jem mit sieben gelernt hatte, wie man Schlösser

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