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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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wenn nicht alles so verläuft, wie wir es uns wünschen? Dann wirst du es deinen Eltern immer noch mitteilen müssen, und sie werden die Nachricht von deiner bevorstehenden Heirat vielleicht als zusätzlichen Schlag empfinden.«
    »Ihr seid wirklich die taktloseste, direkteste Kreatur, die ich kenne«, schnaubte William gereizt, als er sah, wie Dottie bei der Andeutung, dass Henry in den nächsten Minuten, Stunden oder Tagen sterben könnte, noch weißer wurde. »Henry wird es schaffen. Das weiß ich. Denny ist ein großartiger Arzt, und Mrs. Fraser … Sie ist … äh …« Wenn er ehrlich war, wusste er nicht, was Mrs. Fraser war, doch sie machte ihm ein wenig Angst. »Denny sagt, sie weiß, was sie tut«, endete er wenig überzeugend.
    »Wenn Henry stirbt, wird alles andere gleichgültig«, sagte Dottie leise und betrachtete die Spitzen ihrer Schuhe. »Für uns alle.«
    Rachel stieß einen kleinen, mitfühlenden Laut aus und legte Dottie den Arm um die Schulter. William stimmte mit einem schroffen Räuspern ein, und im ersten Moment dachte er, der Hund hätte sich ihm angeschlossen.
    Rollos Absichten waren jedoch alles andere als mitfühlend. Er hatte plötzlich den Kopf gehoben, und seine Nackenhaare sträubten sich, während ihm ein tiefes Knurren aus der Brust drang. William folgte automatisch der Blickrichtung des Hundes und spürte, wie er erstarrte.
    »Miss Hunter«, sagte er beiläufig. »Kennt Ihr diesen Mann? Der dort unten fast am Ende der Straße steht und sich mit der Eierfrau unterhält?«
    Rachel hielt sich die Hand über die Augen und spähte in die Richtung, in die sein Nicken wies, schüttelte dann aber den Kopf.
    »Nein. Warum? Meinst du, er ist es, der den Hund so aufregt?« Sie stieß Rollo ihre Zehe in die Seite. »Was ist denn nur, Freund Rollo?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte William wahrheitsgemäß. »Es könnte die Katze sein, die gerade hinter der Frau über die Straße gelaufen ist. Aber dieser Mann ist mir schon einmal begegnet, ich bin mir ganz sicher. Ich habe ihn irgendwo in New Jersey an der Straße stehen sehen. Er hat mich gefragt, ob ich Ian Murray kenne – und wo er sein könnte.«
    Rachel keuchte leise auf, sodass William sie überrascht von der Seite ansah.
    »Was?«, sagte er. »Wisst Ihr, wo Murray ist?«

    »Nein«, sagte sie scharf. »Ich habe ihn seit dem Herbst in Saratoga nicht mehr gesehen, und ich habe keine Ahnung, wo er ist. Kennst du den Namen dieses Mannes?«, fügte sie stirnrunzelnd hinzu. Der Mann war jetzt in einer Seitenstraße verschwunden. »Und bist du dir sicher, dass es derselbe ist?«
    »Nein«, gab William zu. »Ich glaube es aber. Er hatte einen Wanderstab dabei, genau wie dieser Mann. Und irgendetwas ist mit der Art, wie er steht – ein wenig gebückt. Der Mann aus New Jersey war sehr alt, und dieser hier geht genauso wie er.« Von den fehlenden Fingern sagte er nichts; er brauchte Dottie jetzt nicht an Gewalt und Verstümmelung zu erinnern, und aus dieser Entfernung hatte er die Hand des Mannes ohnehin nicht sehen können.
    Rollo hatte aufgehört zu knurren und sich mit einem kurzen Grunzlaut niedergelegt, doch seine gelben Augen blieben wachsam.
    »Wann willst du denn heiraten, Dottie?«, fragte William, der sie gern beschäftigt halten wollte. Ein seltsamer Geruch drang über ihnen aus dem Fenster; der Hund zog die Nase kraus und schüttelte verwirrt den Kopf, und William konnte ihm das gut nachempfinden. Es war ein übler, widerlicher Geruch – dazu konnte er deutlich Blut riechen und den schwachen Gestank von Scheiße. Es war der Geruch eines Schlachtfeldes, und seine Innereien verkrampften sich beklommen.
    »Ich möchte heiraten, bevor die Kämpfe wieder losbrechen«, antwortete seine Cousine ernst und wandte sich ihm zu, »damit ich mit Denny gehen kann – und mit Rachel«, fügte sie hinzu und nahm lächelnd die Hand ihrer zukünftigen Schwägerin.
    Rachel erwiderte ihr Lächeln, wenn auch nur kurz.
    »Wie merkwürdig das ist«, sagte sie zu ihnen beiden, doch ihre Haselaugen waren auf William gerichtet, sanft und bekümmert. »Sehr bald werden wir wieder Feinde sein.«
    »Ich habe mich noch nie als Euer Feind gefühlt, Miss Hunter«, erwiderte er genauso leise. »Und ich werde stets Euer Freund sein.«
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, doch der Kummer in ihren Augen blieb.
    »Du weißt, was ich meine.« Ihr Blick glitt von William zu Dottie hinüber, die auf ihrer andere Seite saß, und mit einem Mal begriff William, dass seine

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