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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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abzuschließen.
    »Ich glaube, sie sind okay«, sagte Roger, und Brianna spürte die Anspannung unter der Ruhe seiner Worte. Er stand hinter ihr, eine Hand auf ihrer Schulter, und die Wärme seiner Finger war ihr Trost und Folterqual zugleich. Eine Stunde noch, und er würde fort sein. Vielleicht für immer.
    Doch ihnen blieb keine andere Wahl, und sie befasste sich trockenen Auges und besonnen mit den Notwendigkeiten.
    Amanda war höchst merkwürdigerweise ganz plötzlich eingeschlafen, nachdem Roger und William Buccleigh losgefahren waren, um Rob Cameron nachzusetzen. Brianna hatte sie in ihr Bett gelegt und ihr dann voll Sorge beim Schlafen zugesehen, bis die Männer im Morgengrauen mit den schrecklichen Neuigkeiten zurückgekehrt waren. Doch Amanda war aufgewacht wie immer, mit sonniger Laune und anscheinend ohne jede Erinnerung an ihren Traum von den schreienden Steinen. Auch Jems Abwesenheit schien sie nicht mehr zu beunruhigen; sie hatte einmal beiläufig gefragt, wann er denn nach Hause kommen würde, und sich dann mit einem unverbindlichen »bald« dem Aussehen nach zufrieden wieder ihrem Spiel gewidmet.
    Jetzt war sie mit Annie unterwegs; sie waren nach Inverness gefahren, um groß einzukaufen, und sie hatten ihr ein Spielzeug versprochen. Die beiden würden erst heute Nachmittag nach Hause kommen, und bis dahin würden die Männer fort sein.
    »Warum?«, hatte William Buccleigh gefragt. »Warum sollte er Ihren Jungen mitnehmen?«
    Genau diese Frage stellten sie und Roger sich seit der Sekunde, in der sie Jems Verschwinden bemerkt hatten – nicht dass es wahrscheinlich war, dass ihnen die Antwort helfen würde.
    »Es gibt nur zwei Möglichkeiten«, hatte Roger mit belegter, heiserer Stimme geantwortet. »Eine Zeitreise – oder Gold.«

    »Gold?« Buccleighs dunkelgrüne Augen hatten sich verwundert auf Brianna gerichtet. »Was denn für Gold?«
    »Der fehlende Brief«, hatte sie erklärt, zu müde, um sich Gedanken darum zu machen, ob es wohl gefährlich war, es ihm zu erzählen. Es gab ohnehin nichts mehr, was ungefährlich war, und nichts war mehr wichtig. »Das Postskriptum, das mein Vater geschrieben hat. Roger sagt, Sie haben die Briefe gelesen. Der Besitz des Herrn aus Italien – erinnern Sie sich?«
    »Ich habe nicht sonderlich darauf geachtet«, gestand Buccleigh. »Das ist also Gold, ja? Wer ist denn der Herr aus Italien?«
    »Charles Stuart.« Und so hatten sie ihm stockend von dem Gold erzählt, das in den letzten Tagen des Jakobitenaufstandes an Land gebracht worden war – Buccleigh musste damals in Mandys Alter gewesen sein, dachte Brianna verblüfft – und zur sicheren Aufbewahrung auf drei schottische Clanvertreter verteilt worden war: Dougal MacKenzie, Hector Cameron und Arch Bug im Namen der Grants. Sie beobachtete ihn genau, doch nichts ließ darauf schließen, dass ihm der Name Dougal MacKenzie irgendetwas sagte. Nein, dachte sie, er weiß es nicht. Doch das war jetzt auch nicht wichtig.
    Niemand wusste, was aus den beiden Dritteln geworden war, die von den MacKenzies oder den Grants verwahrt wurden – doch Hector Cameron war in den letzten Tagen des Aufstandes aus Schottland geflohen, die Truhe mit dem Gold unter der Sitzbank seiner Kutsche versteckt, und er hatte sie in die Neue Welt mitgenommen, wo er einen Teil dazu verwendet hatte, seine Plantage zu kaufen, River Run. Der Rest …
    »Der Spanier bewacht es?«, sagte Buccleigh mit heftig gerunzelter Stirn. »Was zum Teufel soll das heißen?«
    »Wir wissen es nicht«, sagte Roger. Er saß am Tisch, den Kopf auf die Hände gesenkt, den Blick auf das Holz gerichtet. »Nur Jem weiß es.« Dann hob er plötzlich den Kopf und sah Brianna an.
    »Die Orkneys«, sagte er. »Callahan.«
    »Was?«
    »Rob Cameron«, sagte er drängend. »Was glaubst du, wie alt er ist?«
    »Ich weiß es nicht«, hatte sie verwirrt gesagt. »Mitte, Ende dreißig vielleicht. Warum?«
    »Callahan hat gesagt, Rob hat ihn öfter zu Ausgrabungen begleitet, als er Anfang zwanzig war. Liegt das weit genug zurück – ich meine, mir ist nur gerade eingefallen -« Er musste innehalten, um sich mit aller Gewalt zu räuspern, ehe er fortfuhr. »Wenn er sich vor fünfzehn, achtzehn Jahren für das ganze antike Zeugs interessiert hat – ist es möglich, dass er Geillies Duncan kannte? Oder damals war sie wohl noch Gillian Edgars.«
    »O nein«, sagte Brianna, doch ihr Tonfall war aufgebracht, nicht ungläubig. »O nein. Nicht noch ein jakobitischer Spinner!«
    Diesmal

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