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Highland Secrets 2

Highland Secrets 2

Titel: Highland Secrets 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena McKenzie
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konnte ihre Angst riechen und bekam fast Mitleid mit ihr. Er könnte sie gehen lassen, aber er wagte es nicht. Was, wenn er sie nie wieder sehen würde? Was, wenn sie heimreiste, dann wäre sie für immer verloren für ihn? Was, wenn sie seinem Bruder in die Hände fiel? Gregori schritt auf seine Kommode zu und reichte der Frau einen warmen Pullover und Baumwollhosen. Er selbst schlüpfte in ein schwarzes Seidenhemd und eine ausgewaschene Jeans.
    „Du musst essen. Was isst du?“ Gregori hatte keine Ahnung, was Menschen so zu sich nahmen. Schon viel zu lange, hatte er sich nicht mehr mit den Lebensgewohnheiten der Menschen beschäftigt. Wie sollte er sich nur um diese Frau kümmern? Er wusste gar nichts über die Menschen. Nur die Dinge, die er beobachten konnte, wenn er auf der Jagd war. Doch selbst dann, nahm er sich selten genug Zeit, um zu wissen, was ein Mensch brauchte.
    „Ich sollte essen. Das stimmt. Zu Hause, bei meiner Familie. Es ist Weihnachten. Lass mich bitte gehen. Meinen Flug habe ich sicher schon verpasst.“ Sarahs Angst wich langsam Zorn. Unwillig warf sie die ihr angebotenen Sachen auf das Bett und warf dem Fremden einen provozierenden Blick zu. Auf keinen Fall würde sie das willige Opfer spielen. Sie würde es ihm nicht leicht machen. Und vor was glaubte er, sie beschützen zu müssen? Litt der Mann an Wahnvorstellungen? Wenn ja, war er sogar noch gefährlicher, als sie geglaubt hatte. Vorsichtig versuchte sie abzuschätzen, wie schnell sie bei der Tür sein könnte. Wenn sie es schaffte vor dem Mann bei der Tür zu sein, das Zimmer zu verlassen, dann könnte sie es vielleicht auch vor ihm aus dem Haus schaffen. Erst mal auf der Straße, würde sie leicht nach Hilfe rufen können.
    Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. Er ahnte, dass sie fliehen wollte. „Wie heißt du?"
    „Das geht dich nichts an", antwortete sie forsch. Sarah machte vorsichtig einen Schritt auf die Tür zu, während ihr Entführer versuchte, ein Feuer im opulenten Kamin zu machen. Als er sein Gesicht der kleinen zuckenden Flamme zuwandte, sah Sarah ihre Chance gekommen. Sie rannte auf die Tür zu, hinaus in einen langen Flur, der auf beiden Seiten von unzähligen weiteren Türen gesäumt wurde. Sie schaffte es bis an eine Treppe, die mit einem roten Teppich umhüllt war. Sarah blickte sich nicht um. Sie flog die Stufen hinunter, direkt auf eine riesige schwere Eichenholztür zu. Das musste der Ausgang sein. Der Weg in die Freiheit.
    Gregori gab der Frau einen Vorsprung. Sie sollte es ruhig bis vor sein Haus schaffen. Wenn sie sah, dass sie sich mitten in den Bergen befand, dann würde sie nicht noch einmal so schnell an eine Flucht denken. Erst als er hörte, wie die große Eingangstür mit einem Knall zuschlug, folgte er der Frau. Draußen im Wald sog er tief die Luft ein, nahm ihre Witterung auf und folgte ihrem betörenden Duft. Er war beeindruckt, wie schnell sie war.
    Geschickt lief sie durch das Unterholz, dabei trug sie nicht einmal Schuhe, die sie vor dem eiskalten Schnee geschützt hätten. Fast war Gregori ein bisschen stolz auf seine Auserwählte. Auserwählte, dieses Wort hatte er schon einmal benutzt? Woher war diese Vorstellung gekommen? War sie das? Seine Auserwählte? Seine Gefährtin, die ihn begleiten sollte durch sein ewiges Leben? Nein, so etwas gab es für einen wie ihn nicht. Er war ein Killer. Einer wie er hatte es nicht verdient, Glück zu empfinden. Und doch durchfloss Gregori so etwas wie Wärme, wenn er an die Menschenfrau dachte.
    Er hatte ihr lange genug erlaubt , vor ihm wegzulaufen. Jetzt wurde es Zeit, sie wieder in sein Heim - in ihr gemeinsames zu Hause - zu bringen. Er konnte Mircae in der Nähe spüren. Auch er hatte sich sofort wieder an ihren Duft gehaftet und folgte ihr.
    Sarah ignorierte die Schmerzen in ihren nackten Füßen. Die Kälte des Schnees schnitt ihr durch ihr Fleisch. Aber darauf konnte sie jetzt nicht achten. Sie hatte es aus dem Haus geschafft, doch da war keine Straße, keine anderen Häuser, keine Menschen. Nur Bäume und unendliche Dunkelheit. Panisch irrte sie zwischen Tannen umher, die so hoch waren, dass sie kaum ihre Wipfel erkennen konnte. Es war finstere Nacht um sie herum.
    Keuchend lief sie durch den nächtlichen Wald. Irgendwo heulte ein Wolf. Ängstlich blieb sie stehen, lauschte in die Dunkelheit. Mit den Augen suchte sie über sich nach einem Zeichen des Mondes. Entweder bildeten die Bäume ein undurchlässiges Dach oder Wolken verdeckten den

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