Highlander meiner Sehnsucht
verletzen würde, wenn sie nicht erwidert wurden. Doch sie wollte bei ihm bleiben. Er hatte es mit eigenen Ohren gehört, aber er konnte immer noch kaum glauben, was sie gesagt hatte.
Er hatte sich selbst für immun gegen solche Gefühle gehalten – da hatte er sich geirrt. Von Anfang an war sie anders gewesen. Sie war die einzige Frau, die es je geschafft hatte, ihm unter die Haut zu gehen. Die einzige Frau, die ihn an seine eigenen Bedürfnisse denken ließ – Bedürfnisse, die nichts mit seiner Pflicht dem Clan gegenüber zu tun hatten.
Er liebte ihr Temperament und diesen Zug von Wildheit
in der anständigen Dame, der ihn sich ständig fragen ließ, was ihr wohl als Nächstes einfallen würde. Er liebte ihre Stärke und ihr Selbstvertrauen ebenso wie die Verwundbarkeit, die sie zu verbergen versuchte. Er liebte das Gefühl, das sie ihm gab.
Sanft hob er ihr Kinn und sah ihr in die auffallend blauen, tränenumflorten Augen. »Was ist denn, Mädchen?«, fragte er und bemerkte den Kratzer auf ihrer Wange, als er ihr die Tränen fortwischte. »Hat er dir wehgetan?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Es ist nur, weil …« Sie schniefte und bekam Schluckauf. »Ich dachte, du wärst tot. Als ich sah, wie das Schwert deinen Kopf traf …« Sie zitterte, und frische Tränen quollen ihr aus den Augen.
»Und der Gedanke an meinen Tod machte dir Kummer?«
Sie schlug ihm heftig vor die Brust – ein überraschend harter Schlag für so ein winziges Mädchen. »Natürlich, du dummer Kerl! Wie kannst du glauben, dass es mir nichts ausmachen würde?«
»Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass du meinen Heiratsantrag abgelehnt hast?«
Sie biss sich auf die Lippe. »Ach ja, was das betrifft. Da war mir noch nicht bewusst …«
Er erstarrte, als er in ihrem Gesicht sah, was er sich in seinem Herzen wünschte. Was er sich so schmerzhaft heftig wünschte, dass sich ihm das Herz wie in einem Schraubstock zusammenpresste. »Was war dir noch nicht bewusst?«, fragte er behutsam.
Sie schlang ihm die Arme um den Hals und sah voll so tiefer Gefühle zu ihm empor, dass es ihm den Atem raubte. Ihre Augen schienen ihr ganzes winziges Gesicht zu beherrschen, und ihre Wangen waren gerötet, als sie zögernd zu ihm aufblickte.
»Dass ich dich liebe.«
Eine Welle unbeschreiblichen Glücks brach über ihn herein,
und das Herz schwoll ihm in der Brust. Es schien unglaublich, dass diese wunderschöne, erstaunliche Frau ihn lieben konnte. Dass eine Frau, die ein solch privilegiertes Leben gewohnt war und der die mächtigsten Männer Schottlands zu Füßen lagen, sich dazu entschlossen hatte, ihm ihr Herz zu schenken, ließ ihn tiefe Ehrfurcht empfinden. Es war schwer, die Worte zu finden, doch er wusste, was seine Antwort darauf sein musste, denn es war das, was er in seinem Herzen fühlte. Sanft hob er ihr Kinn und sah ihr tief in die leuchtenden blauen Augen. »Und ich liebe dich, du eigensinniges Mädchen.«
Sie sah überrascht aus. »Ist das wahr? Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt?«
Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Da ich das bisher noch nicht erlebt habe, erkannte ich nicht, dass es sich bei dieser überwältigenden Unvernunft, die ich für dich empfinde, um Liebe handelt.«
Sie lächelte verschmitzt. »Überwältigende Unvernunft? Ich schätze, das ist eine ziemlich gute Beschreibung. Ich habe es auch nicht erkannt – bis ich glaubte, dass ich dich verlieren könnte.«
Er zog sie enger an sich und ignorierte dabei den Schmerz in seinem Arm. »Niemals!«
Sie schmiegte die Wange an seine Brust und seufzte glücklich. »Versuch nur, mich jetzt noch loszuwerden! Ich stehe in dem Ruf, stur zu sein, weißt du?«
Er verspannte sich mit einem Mal, da er kaum zu hoffen wagte, dass Sie es ernst meinte. »Heißt das, dass du einwilligst, mich zu heiraten?«
Sie hob den Kopf und nickte, wobei ein breites Lächeln durch die glänzenden Überreste ihrer Tränen brach. »Ja, ich werde dich heiraten, Lachlan Maclean.«
Erleichterung, Freude und Ungläubigkeit vermischten sich zu einem Moment reinen Glücks. Dieser Augenblick
bewegte ihn mehr, als er glauben konnte, deshalb wagte er es nicht zu sprechen, sondern fand ihre Lippen in einem langen, hungrigen Kuss. Einem Kuss, der die Wahrheit seines Herzens viel besser ausdrückte, als Worte es jemals vermochten.
16
E r liebt mich! Flora glaubte, das Herz müsse ihr vor Freude zerspringen, jedes Mal, wenn sie daran dachte – was in den Stunden
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