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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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gleichmäßigen Atemzügen erkannte er, dass sie eingeschlafen war. Obwohl sie einen Umhang über dem Kleid trug, nutzte er die Gelegenheit und hüllte sie in sein Plaid, um sie vor der kalten Nachtluft zu schützen.
    Sie wirkte so weich und süß im Schlaf. Entspannt. Beinahe vertrauensvoll. Er verspürte ein unerwartetes Ziehen in der Brust. Ein Gefühl, das er nicht mehr gehabt hatte, seit seine Schwestern noch klein gewesen waren. Schnell verdrängte er diesen uncharakteristischen Anflug von Sentimentalität. Es war besser, wenn sie ihm nicht vertraute. Er würde tun, was er für das Wohl seines Clans und seiner
Familie tun musste. Selbst wenn das bedeutete, dass er sie dafür benutzen musste.
    Doch schlafend sah der kleine Teufelsbraten beinahe … verletzlich aus. Bis der Schmerz ihn erneut überrollte und er brutal an ihren Dolch erinnert wurde.
    Noch nie hatte er eine Frau so intensiv betrachtet. In dieser langen Nacht war sein Blick immer öfter auf ihr Gesicht gefallen, bis es ihm so vorkam, als kenne er jeden Zoll von ihr bereits auswendig. Er brauchte sie nicht länger anzuschauen, um die langen Wimpern zu sehen, die über der makellosen elfenbeinfarbenen Haut ihrer Wangen lagen, die leicht geöffneten, weichen, roten Lippen, und die langen verschlungenen Strähnen des hellblonden Haars, das ihr wild um die Schultern floss. Ihre Züge schienen sich ihm dauerhaft ins Gedächtnis eingeprägt zu haben.
    Während sie schlief, hatte er mehr als einmal der Versuchung nicht widerstehen können, sich vorzubeugen, das Gesicht in ihrem Haar zu vergraben und ihren weichen Duft einzuatmen – wie frische Blumen in der Sommersonne.
    Alles an ihr war zart, süß und weiblich. Fasziniert betrachtete er den perfekt geschwungenen Bogen ihrer Augenbrauen und den sanften Schwung ihrer Nase. Da er wusste, dass es sie aufwecken würde, widerstand er dem mächtigen Drang, ihr über die Wange zu streicheln, um zu sehen, ob ihre Haut tatsächlich so babyzart war, wie sie aussah.
    Er stieß einen Fluch aus und konzentrierte sich wieder auf den Pfad vor ihm. Sicher fesselte ihn das Mädchen nur deshalb so, weil der Blutverlust aus seiner Wunde ihm den Verstand verwirrte.
    Als die ersten Sonnenstrahlen auf ihre blassen Wangen fielen, regte sie sich. Er fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis ihr bewusst wurde …
    Tatsächlich schoss sie nur wenige Sekunden später kerzengerade
in die Höhe und brachte so viel Abstand zwischen sich und ihn, wie es ihr im Sattel sitzend möglich war.
    Aye , das Mädel war halsstarrig und stolz. Das würde sich ändern. Eine starke Hand war alles, was sie brauchte.
    Sie ritten noch eine Weile weiter, und am nördlichen Ende des Loch Nell befahl er seinen Männern anzuhalten. Es lagen noch viele Stunden Ritt vor ihnen, bevor sie Oban erreichten. Dort würden sie ihre Pferde gegen ein birlinn eintauschen und die oftmals trügerische Meerenge von Mull überqueren, bis sie seine Burg auf Drimnin erreichten. Wie die meisten Männer der Inseln fühlte Lachlan sich auf dem Wasser am wohlsten.
    Zuerst mussten sie allerdings etwas essen, die Pferde tränken und seine Wunde versorgen. Er kannte nur eine einzige Möglichkeit, wie er die Blutung stoppen konnte.
    Während er mit zusammengebissenen Zähnen vom Pferd glitt und anschließend Flora beim Absteigen half, versuchte er das Schwindelgefühl unter Kontrolle zu halten, das drohte, ihm die Knie weich werden zu lassen. Unter dem Vorwand, sich um sein Pferd zu kümmern, hielt er sich am Sattel fest und kämpfte gegen die Welle von Übelkeit an, die ihn überfiel.
    Es war schlimmer, als er befürchtet hatte. Das Mädel hatte einen gehörigen Schaden angerichtet.
    Er hasste jede Form von Schwäche. »Geht und verrichtet Eure Notdurft«, befahl er rau. »Aber bleibt in der Nähe, wo ich Euch sehen kann.«
    Sie bewegte sich nicht. »Wer seid Ihr? Was wollt Ihr von mir? Geht es um Lösegeld?«
    Ein glühendes Stechen in der Seite ließ ihn sich beinahe vor Schmerzen krümmen. War das verdammte Weib denn taub? »Nicht jetzt, Flora«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Ihr wisst , wer ich bin!«

    Er machte eine kurze Pause, um dem Schmerz Gelegenheit zu geben, abzuklingen. Mit einem tiefen Atemzug wandte er sich zu ihr um und sah sie an. Er wollte sie schon wegschicken, doch der Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ ihn innehalten. Zum ersten Mal war ihr bewusst geworden, dass das alles hier kein Zufall war. Er suchte nach Anzeichen

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