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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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holen!
    Flora knabberte an einem trockenen Haferkeks, der ihr selbst unter den besten Umständen nicht geschmeckt hätte, und spülte das widerwärtige Gebäck mit einem Schluck Ale hinunter. Als er endlich beschlossen hatte, Halt zu machen, war sie schon kurz davor gewesen, ihn anzubetteln, sie ihre Notdurft verrichten zu lassen. Ganz zu schweigen davon, dass sie am Verhungern war. Hungrig genug, um Haferkekse
hinunterzuwürgen und sogar noch froh über sie zu sein. Der Bissen Trockenfleisch, den ihr einer seiner Männer gereicht hatte, schmeckte schon wesentlich besser, doch der war schnell verzehrt.
    Sie saß auf einem Felsen ein wenig entfernt von den anderen, dankbar für diese kurze Atempause. Das lange Sitzen, praktisch auch noch auf seinem Schoß, hatte sie beinahe in den Wahnsinn getrieben. Sie versuchte zwar, ihn zu ignorieren, doch dafür war er viel zu präsent.
    Dieses überdeutliche Bewusstsein seiner Anwesenheit war zu ihrem unwillkommenen ständigen Begleiter geworden. Nach der langen Reise war sie gereizt und angespannt wie eine Sprungfeder, ihre Nerven lagen völlig blank. Das war nur natürlich, sagte sie sich. Er hatte sie entführt. Berührt. Sich ihr gegenüber Freiheiten herausgenommen, wie es noch kein Mann je gewagt hatte. Welche Frau wäre da nicht nervös? Doch es war mehr als bloße Nervosität, dass sie sich jeder seiner Bewegungen so überdeutlich bewusst war, jedes Befehls, den er seinen Männern erteilte, selbst seines unverwechselbaren männlichen Duftes. Ein Duft, bei dem sie sich danach sehnte, an seine warme Brust geschmiegt einzuschlafen.
    Wie beschämend, dass ihr das tatsächlich passiert war. Er war ihr Entführer, um Gottes willen!
    Doch Erschöpfung und das sanfte Wiegen des Pferderückens hatten ihre Entschlossenheit, so viel Abstand wie möglich zu ihm zu halten, so mühelos dahinschmelzen lassen wie Butter in der Sonne. Diese für sie uncharakteristische Schwäche verärgerte sie.
    Was wollte er von ihr? Und viel wichtiger noch, wie konnte sie ihm entkommen?
    Der Mann hatte etwas Rücksichtsloses an sich, das ihr Kopfzerbrechen bereitete. Er war Ungehorsam nicht gewöhnt, das war offensichtlich. Seine schroffe Art, der ruppige
Tonfall, die natürliche Autorität, all das sprach für einen Mann, der es gewohnt war, Befehle zu erteilen. Doch er hatte zu raue Kanten – ein Anführer, kein Laird. Wahrscheinlich einer von Colls luchd-taighe, den Wachmännern. Oder ein Hauptmann seiner Burg. Oder viel wahrscheinlicher sein Scherge.
    Ungeachtet dessen, was sie ihm angetan hatte, behandelte er sie mit bemerkenswerter Höflichkeit. Allerdings spürte sie, dass er keine leeren Drohungen ausstieß. Wenn sie also nicht gefesselt werden wollte, dann musste sie bei ihrem nächsten Fluchtversuch sichergehen, dass sie nicht wieder eingefangen wurde.
    Das Kinn in die Hände gestützt starrte sie den großen Felsen an, der aufgerichtet am Rand der dicht mit Gras bewachsenen Wiese stand, und beobachtete den Schatten, den die höher steigende Sonne auf den Boden warf. Diese seltsamen Steine, die über ganz Schottland verstreut zu finden waren, hatten sie schon immer fasziniert. Manche behaupteten, sie gehörten den Druiden, doch die meisten glaubten, dass die Steine vom Feenvolk dort aufgestellt worden waren.
    Obwohl sie solch blühendem Aberglauben, der ein geradezu unlöslicher Bestandteil der Highlands zu sein schien, üblicherweise keinen Glauben schenkte, hatten diese Steine dennoch etwas Magisches an sich. Es war nicht schwer zu verstehen, warum sich so viele Geschichten um sie rankten.
    Ein großer Schatten fiel auf sie, dieses Mal von einem lebenden Felsen, und als sie hochblickte, sah sie ihn vor sich stehen. Mit der Sonne, die ihn von hinten anstrahlte, und dem enormen Schwert, das er auf den Rücken gegürtet trug, sah er aus wie ein nordischer Kriegsgott, der gekommen war, um Chaos und Zerstörung zu bringen – über sie.
    »Hier, esst das.« Er hielt ihr noch ein Stück Trockenfleisch hin. »Mehr gibt es nicht, bis wir Drimnin erreichen.«
    Sie nahm es mit einem Nicken entgegen.

    »Ihr habt den Feenkreis gefunden?«
    »Ihr meint den stehenden Felsen«, korrigierte sie ihn.
    »Nein.« Er deutete auf den Kreis aus Felsbrocken um sie herum. »Den Steinkreis, auf dem Ihr sitzt.«
    Schnell sprang sie auf. Sie hatte nicht bemerkt, dass der Fels, auf dem sie saß, einer von ungefähr dreißig niedrigen, in einem Kreis aufgestellten Felsbrocken war.
    Er lächelte. »Angst, dass es

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