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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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bereits vorherbestimmt zu sein schien. Was als Versuch begonnen hatte, dem traurigen Schicksal ihrer Mutter zu entgehen, indem sie ihre Verehrer mit harmlosen Streichen entmutigte, war zu dem Zeitpunkt, an dem sie bei Hofe ankam, bereits ihrer Kontrolle entglitten. Sie brauchte nicht erst nach Schwierigkeiten zu suchen, die Schwierigkeiten schienen sie mühelos von selbst zu finden.
Unglücklicherweise ließ sich die Schar von Bewerbern durch ihren Ruf als Tunichtgut kein bisschen entmutigen. Sie hätten sie wegen ihrer Reichtümer und guten Verbindungen wohl selbst dann noch gewollt, wenn ihr Hörner aus dem Kopf wachsen würden.
    Doch Flora war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass Lachlan Maclean keine solchen Absichten hegte.
    Mary schüttelte den Kopf. »Mein Bruder ist ziemlich eigen, wenn es um seine Waffen geht.«
    »Nun, dann wird er sich doch sicher darüber freuen, wenn sie so schön blank und glänzend sind«, konterte Flora.
    »Er wird wütend sein«, meinte Mary warnend. »Außerdem hat er dafür seine Knappen.«
    »Bisher hat er sich über nichts aufgeregt.«
    Mary runzelte die Stirn. »Stimmt, er war auffallend verständnisvoll.«
    »Vielleicht hat er Schuldgefühle«, bot Flora als Erklärung an.
    Gilly lachte. »Das bezweifle ich. Lachlan weiß genau, was er tut. Wenn er eine Entscheidung trifft, dann sieht er danach nie mehr zurück.« In ihrer Stimme schwang mehr als nur eine Spur Bewunderung mit.
    »Du kannst doch nicht denken, dass es richtig von ihm war, mich zu entführen?«
    Gilly errötete und wirkte plötzlich sehr verlegen. »Nein. Ja …« Nervös knetete sie ihre Finger. »Er hat seine Gründe.«
    Flora hielt es für besser, nicht weiter nachzuhaken. Sie wollte keinen Keil zwischen die Mädchen und ihren Bruder treiben, selbst wenn sie es könnte. Die Mädchen vergötterten den Laird und sprachen von ihm in einem beinahe ehrfürchtigen Tonfall. Es war offensichtlich, dass er seine beiden Schwestern sehr liebte, doch es war ebenso offensichtlich, dass er keine Ahnung hatte, wie er dies zeigen sollte.
Genauso wie ihre eigenen Brüder ihr gegenüber schien er viel eher die Rolle eines Vaters als die eines Bruders einzunehmen. Solange die Mädchen noch klein waren, mochte das verständlich sein, doch Flora konnte deutlich sehen, wie verzweifelt sie sich die liebevollen Neckereien eines Bruders wünschten. Sie musste hart schlucken, weil sie plötzlich einen Kloß im Hals spürte. Genauso wie sie sich das gewünscht hatte.
    Mit Hector hatte sie nie viel Zeit verbracht, doch Rory und Alex waren bei ihrem Onkel, dem Earl of Argyll und Vater des gegenwärtigen Earl, auf Inveraray Castle aufgewachsen und oft dorthin zurückgekehrt, als sie noch ein kleines Mädchen war. Rory und Alex, die beide so viel älter waren als sie, hatten versucht, ihr den Vater zu ersetzen, den sie nie kennengelernt hatte. Wenn Flora zurückdachte, dann wurde ihr klar, dass die beiden nur getan hatten, was sie für das Beste hielten, doch zu der Zeit verabscheute sie deren Autorität, wo sie doch sehnsüchtig viel lieber eine von ihnen sein wollte.
    Genau wie sie würden Mary und Gilly enttäuscht werden. Coll ein Zeichen der Zuneigung abzuringen war genauso, als wolle man Wasser aus einem Stein pressen. Doch seltsamerweise fand Flora diese schroffe, männliche Unbeholfenheit seinen Schwestern gegenüber irgendwie reizend. Die Art, wie er mit den jungen Mädchen umging, offenbarte ihr eine andere Seite von ihm. Er war aufmerksam und verständnisvoll, wenn auch streng, und er hörte ihrem aufgeregten mädchenhaften Geplapper mit bemerkenswerter Geduld zu. Er empfand sehr viel für sie. Das mochte er vielleicht selbst nicht glauben, doch es war so.
    Er war anders, als sie anfangs geglaubt hatte.
    In den letzten Tagen hatte sie oftmals seinen Blick auf sich gespürt, mit einer Intensität, die gleichzeitig beunruhigend und erregend war. Energisch schob Flora dieses seltsame
Gefühl beiseite, suchte sich alles, was sie benötigte, aus dem Lagerraum zusammen und drehte sich dann wieder zu den zwei Mädchen um.
    »Nun, wie sieht es aus?«
    »Ich komme mit«, bekräftigte Gilly.
    Doch Mary war nicht so leicht zu überzeugen. »Wirst du auch sicher nur seine Schwerter einölen?«
    »Ja«, versicherte Flora, allerdings ohne zu erwähnen, welche Art von Öl sie dazu verwenden würde. Doch Mary schwankte offensichtlich immer noch. »Du musst ja nicht mit hineinkommen«, schlug Flora vor. »Du brauchst nur nach Odin Ausschau

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