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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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einen langen Blick zu. »Ihr wisst, wer ich bin?«
    Flora nickte.
    »Seonaid«, antwortete sie.
    Sie wollte die Bettdecken hochheben, in die Flora gehüllt war, doch die hielt sie mit hochroten Wangen fest. »Es geht mir gut.«
    Die Frau hob eine perfekt geschwungene Augenbraue. »Eure Schamhaftigkeit ist nicht nötig. Ihr habt nichts, was ich nicht schon einmal gesehen habe. Es ist Eure Entscheidung, aber Ihr wärt beinahe ertrunken und dann beinahe erfroren.«
    Flora errötete noch heftiger. »Ihr versteht nicht.« Sie senkte die Stimme. »Ich habe keine Kleider an.«
    Seonaid schüttelte den Kopf, als wäre Flora schwachsinnig. »Ihr wärt beinahe erfroren.« Als sie Floras offensichtlich verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte, fügte sie hinzu: »Ihr brauchtet die Körperwärme eines anderen Menschen,
um Euch schnell wieder aufzuwärmen. Es war die einzige Möglichkeit, Euch zu retten.«
    Flora runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht …« Ihre Stimme brach ab, und sie riss die Augen auf, als ihr die Erkenntnis dämmerte. Ihr anfängliches Erröten war nichts gegen die glutheiße Schamesröte, die ihr nun die Wangen überzog. Guter Gott, er war es gewesen. Sie hatte nicht geträumt. Wie konnte er ihre Lage nur so ausnutzen?
    Seonaid musste ihre Gedanken gelesen haben, denn sie verzog wütend das Gesicht. »Er hat Euch das Leben gerettet. Ihr solltet ihm lieber dankbar sein, anstatt Euch um Eure kostbare jungfräuliche Sittsamkeit zu sorgen.«
    Die Gehässigkeit in der Stimme der Frau ließ Flora zusammenzucken. Und ebenso das Bewusstsein, dass Seonaid recht hatte. Floras vorübergehende unangebrachte Empörung verflog. »Es tut mir leid, Ihr müsst mich für schrecklich undankbar halten.« Nervös biss sie sich auf die Lippe. »Es ist nur, ich kann mich kaum erinnern, was geschehen ist.«
    Seonaid musterte sie eindringlich, entschied dann augenscheinlich, dass Flora es ernst meinte, und nickte. »Ich bin sicher, der Laird wird Eure Fragen beantworten, sobald Ihr Euch besser fühlt.«
    Flora schluckte. Der Laird. Gütiger Gott, was würde sie tun, wenn sie ihn wiedersah? Wie konnte sie ihm jemals wieder in die Augen sehen, nachdem sie wusste, was er getan hatte? Was er gesehen hatte?
    Schwache Erinnerungsfetzen kehrten zurück und machten es noch schlimmer. Bilder, die ihr verschwommen wie ein Traum erschienen, doch die, wie sie nun vermutete, sehr real waren. Große, starke Arme, die sie umschlangen. Ihre Wange an einer warmen, harten und sehr männlichen Brust.
    Dieses Mal widersprach Flora nicht, als die Frau ihre Untersuchung wieder aufnahm. Sie ließ Flora sogar mit Fingern
und Zehen wackeln, ohne dass Flora ein Wort des Protestes vorbrachte, obwohl es ihr sehr albern vorkam.
    Schließlich beendete Seonaid ihre fürsorgliche Begutachtung, reichte ihr ein Unterhemd, das am Fuß des Bettes bereitlag, und befand, dass sie sich überraschend gut erholt hatte.
    Schnell zog Flora sich das Hemd über den Kopf. Das dünne Leinen bedeckte nicht gerade viel.
    »Ich werde Euch einen stärkenden Trank heraufbringen lassen. Dann solltet Ihr Euch ausruhen.«
    »Ich danke Euch«, antwortete Flora und meinte es auch so. In Anbetracht der Umstände überraschte es sie, wie liebenswürdig die Frau zu ihr war.
    Seonaid drehte sich um und ging zur Tür, dann zögerte sie und wandte sich noch einmal zu Flora um. »Es gibt nichts, wofür Ihr Euch schämen müsstet. Der Laird hat nichts weiter getan, als Euren Körper zu wärmen.«
    Eine Tatsache, die sie zu erfreuen schien.
    »Ich weiß.« Und das war die Wahrheit. Flora erkannte, dass Lachlan Maclean trotz seiner Entschlossenheit, sie zu bekommen, zu ehrenhaft war, um sich an Schwachen und Hilflosen zu vergreifen. Und letzte Nacht war sie beides gewesen.
    Die Hand noch an der Tür fragte Seonaid: »Also werdet Ihr ihn nun heiraten?«
    Entsetzt fuhr Flora zurück. »Nein!« Dann beruhigte sie sich etwas. »Ich habe nicht die Absicht, irgendjemanden zu heiraten.«
    Wieder beschlich Flora der Eindruck, dass die Frau sie für eine Närrin hielt. Als ob keine Frau, die bei klarem Verstand war, Lachlan Maclean jemals abweisen würde.
    »Sogar nach allem, was geschehen ist?«
    Flora schüttelte entschieden den Kopf. »Wie Ihr bereits sagtet, es war ein Notfall. Es ändert nichts.«

    Seonaid bedachte sie mit einem abschätzigen Blick. »Er will Euch.«
    Flora errötete. »Nun, Ich will ihn aber nicht.« Doch der scharfe Blick der Frau erkannte die Lüge. Trotzig hob Flora das Kinn.

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