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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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»Und selbst, wenn ich es täte, würde ich ihn nicht heiraten.«
    »Ich glaube nicht, dass das so einfach ist«, meinte Seonaid geheimnisvoll.
    Das glaubte Flora auch nicht. Dennoch war es eigenartig, die eigenen Gedanken aus dem Mund dieser Frau zu hören. Es hatte etwas Seltsames an sich, wie der Laird um sie warb. Von Anfang an hatte sie darin sowohl Berechnung als auch eine gewisse Dringlichkeit gespürt. »Was meint Ihr damit?«
    »Ich habe noch nie gesehen, dass der Laird sich mit solcher Eindringlichkeit um eine Frau bemüht. Noch dazu um eine, die behauptet, dass sie ihn nicht will. Ihr seid sehr schön, aber er hatte schon viele schöne Frauen. Ich frage mich einfach, ob es noch einen anderen Grund dafür gibt, das ist alles.«
    Anfänglich hatte Flora geglaubt, die Frau hätte Mitleid mit ihr, doch nun fragte sie sich, ob Seonaid vielleicht noch einen anderen Beweggrund hatte, ihren Verdacht zu äußern. »Warum erzählt Ihr mir das?«
    Seonaid zuckte die Schultern. »Er will Euch, aber er wird nicht ewig warten. Er ist ein sehr leidenschaftlicher Mann.« Der wissende Tonfall ihrer Stimme ließ Flora die Brust eng werden. »Wenn er genug davon hat, hinter etwas herzujagen, was er nicht bekommen kann, dann werde ich da sein.«
    Noch lange, nachdem die Frau verschwunden war, klangen Flora ihre Worte in den Ohren nach. Und die darin enthaltene Warnung, die Flora das Herz schmerzhaft zuschnürte.

11
    S eonaids Trank erwies sich als ebenso wirkungsvoll wie ihre Warnung. Nach einem Tag fühlte sich Flora bereits wieder wohl genug, um unter Morags wachsamen Augen aufzustehen und in ihr eigenes Zimmer zurückzukehren. Als Erstes bat sie darum, dass ihr ein Badezuber heraufgebracht wurde, denn ihre Haut war vom Salz des Meerwassers gereizt und hatte begonnen zu jucken.
    Später am Vormittag, sauber, satt und in ein Gewand gekleidet, das Tags zuvor während sie schlief auf der Truhe erschienen war, fühlte sie sich beinahe wie ein neuer Mensch.
    Beinahe.
    Denn nicht alles ließ sich mit nach Lavendel duftendem Badewasser fortwaschen. Das Wissen darum, was er mit ihr getan hatte zum Beispiel. Erinnerungsfetzen verfolgten sie, schwebten quälend am Rand ihres Bewusstseins und zerrten mit unerwartet heftigen Gefühlen an ihr. Sie hatte nackt bei einem Mann gelegen. Auch wenn sie sich nicht an die Einzelheiten erinnern konnte, war das schwerlich etwas, das sie einfach vergessen konnte – auch wenn sie sich das sehnlichst wünschte.
    Doch er hatte ihr das Leben gerettet. Das würde sie niemals vergessen. Sie schuldete ihm etwas.
    Nachdenklich trommelte sie mit den Fingerspitzen auf den steinernen Fenstersims, während sie aus dem Fenster aufs Meer hinabblickte. Von diesem Aussichtspunkt aus mutete Flucht wie ein einfaches Unterfangen an. Das Wasser wirkte ruhig, und die Isle of Mull schien kaum einen Steinwurf weit entfernt zu sein. Wie hatte alles nur so schrecklich schiefgehen können?

    Da weder der Laird noch seine Schwestern sie seitdem besucht hatten, wusste sie immer noch nicht genau, was geschehen war. Ihre Abwesenheit verstörte sie mehr, als sie sich eingestehen wollte. Auch wenn er sie entführt und sie jedes Recht zur Flucht hatte, kam es ihr irgendwie so vor, als habe sie sie durch ihren Fluchtversuch im Stich gelassen.
    Es widersprach jeder Vernunft, entsprach aber dennoch der Wahrheit.
    Verwirrter denn je wandte sie sich mit einem Seufzer vom Fenster ab. Wenn überhaupt, dann hatte ihr Versuch, zu fliehen, das wilde Durcheinander der Gefühle, die in ihrem Innern tobten, nur noch schlimmer gemacht. Lachlan Maclean hatte sie entführt, sie mit eigenartiger Intensität umworben, ihre Leidenschaft entflammt, sich geweigert, sie gehen zu lassen, und sie gerettet. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Auf mancherlei Art fürchtete sie ihn mehr als jeden Mann, dem sie je begegnet war. Er hatte eine seltsame Macht über sie, die sie nicht leugnen oder ignorieren konnte.
    Es gab allerdings eine Sache, die sie tun musste. Gleichgültig, wie unangenehm ihr die Aussicht, ihm gegenüberzutreten, erschien, sie musste ihm danken. Er hatte ihr das Leben gerettet.
    Sie öffnete die Tür und erwartete, Alasdair wieder auf seinem Posten zu sehen, doch überrascht stellte sie fest, dass der Korridor leer war. Sie hätte eher vermutet, dass die Wache verdoppelt worden wäre. Mit einem Stirnrunzeln, da sie nicht wusste, was sie davon halten sollte, eilte sie den Gang entlang.
    Wenn man bedachte, welche Strapazen

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