Highlander meines Herzens
geschrien hatte, als wäre ein leibhaftiger Drache hinter ihr her.
Er fragte sich, ob sie sich auch noch an den Vorfall erinnerte. Wenn sie es tat, so ließ sie es sich heute Nacht nicht anmerken. Sie wirkte einfach nur müde und erschöpft.
Leise ließen sie sich auf einer kleinen grasbewachsenen Lichtung am Ufer eines schmalen Flusses nieder. Braden reichte Maggie ihr Bündel, während Sin sich auf die Suche nach Feuerholz begab.
Maggie packte Trockenfleisch, Käse sowie Schläuche mit Ale aus und bereitete eine kleine Mahlzeit zu.
Nachdem Sin genug Holz zusammengetragen hatte, machte Braden Feuer, während Sin sich hinsetzte und mit einem Stock trockene Blätter und Lehm von den Sohlen seiner schwarzen Lederstiefel kratzte. »Wie weit, denkst du, sind wir gekommen?«, fragte Maggie, ehe sie sich ein Stückchen Käse in den Mund steckte.
Sin schnaubte abfällig. »Da wir ja zu Fuß unterwegs sind, wette ich, kaum mehr als anderthalb Meilen.«
Braden warf mit einer Hand voll trockener Blätter
nach seinem Bruder. »Könntest du vielleicht alles noch schwärzer sehen?«
»Schon, aber ich halte mich wegen der Dame im Zaum.«
Leider wusste Braden, dass das Sins Ernst war. Mochte der Himmel ihnen beistehen, wenn Sin seinem beißenden Sarkasmus die Zügel schießen ließ. Der Mann konnte selbst Hiob dazu bringen, sich von einer Klippe zu stürzen.
Entschlossen, seinen Bruder zu ignorieren, beantwortete Braden Maggies Frage. »Ich bin mir sicher, wir haben heute Abend mehrere Meilen zurückgelegt. Wie lange hast du das letzte Mal zu den MacDouglas gebraucht?«
Sie zögerte, als ränge sie innerlich mit sich. »Vier Tage«, antwortete sie schließlich.
»Vier Tage?« Sin fluchte. »Warum hast du das nicht gesagt, bevor wir aufgebrochen sind? Noch nie von Pferden gehört?«
Braden schüttelte den Kopf angesichts Sins Ausbruch. Er legte ein Stück Holz nach, erhob sich und ging, um sich neben Maggie zu setzen. »Er zieht dich nur auf und meint es nicht ernst.«
»Beim Teufel, das tue ich wohl. Wenn Gott gewollt hätte, dass wir gehen, hätte er die Pferde kleiner gemacht. «
Braden warf Sin einen finsteren Blick zu. »Das ist doch Unsinn.«
»Nun, wenn ich nicht so müde vom Laufen wäre, würde mir vielleicht etwas Klügeres einfallen«, versetzte Sin.
»Verzeihung«, unterbrach Maggie sie. »Aber geht das zwischen euch beiden die ganze Zeit so?«
»Meistens«, antwortete Sin, ehe Braden zu einer Erwiderung ansetzen konnte.
»Nun, dann bitte ich euch, damit aufzuhören. Heute Nacht kann ich mehr davon einfach nicht ertragen.«
Daraufhin schwiegen sie, während sie ihr bescheidenes Mahl einnahmen.
Maggie war dankbar für die Stille, auch wenn sie die Wortgefechte der Brüder nicht wirklich störten.
Manchmal waren sie tatsächlich witzig.
Sie fürchtete allerdings, dass einer der beiden über eine Neckerei wütend werden und sich auf den anderen stürzen könnte, so wie ihre Brüder es oft taten. Sie konnte gar nicht zählen, wie viele Abendessen, die mit gutmütigen Spötteleien begonnen hatten, auf einmal in eine Schlägerei ausgeartet waren, wenn einer ihrer Brüder wütend geworden war und den anderen angegriffen hatte.
Sin und Braden waren beide groß und gefährlich genug, um dem bemitleidenswerten Geschöpf ernsthaft Schaden zuzufügen, das sie erzürnte. Sie bezweifelte, dass ein Guss kalten Wassers sie wie ihre Brüder bei ähnlichen Gelegenheiten zur Vernunft bringen könnte.
Höchstwahrscheinlich würden sie sich auf sie stürzen, wenn sie es versuchte. Und das war eine wahrhaft erschreckende Vorstellung.
Nachdem sie aufgegessen hatten, löschte Braden das Feuer, während Sin seinen Wachposten am Rand der Lichtung bezog. Maggie holte aus ihrem Bündel ein großes grüngelbes Plaid und machte es sich darin neben der Glut bequem.
Zu ihrem Verdruss legte sich Braden hinter sie.
Dicht hinter sie.
»Was tust du da?«, fragte sie und rollte sich herum, um ihn anzusehen.
»Unsere Körperwärme nutzen«, erklärte er gelassen und schmiegte sich an ihren Rücken.
»Mir ist warm genug«, entgegnete sie rasch. Und tatsächlich, mit ihm so nahe bei sich war ihr, als stünde ihr Körper in Flammen.
»Was?«, fragte Braden mit einem belustigten Unterton in der Stimme. »Hast du etwa Angst vor mir?«
»Nein«, erwiderte sie aufrichtig. Sie selbst war es, vor der sie Angst hatte. Ebenso wie vor den merkwürdigen Gefühlen, die seine Nähe in ihr weckte.
»Ich werde dir nicht wehtun, Kleines«,
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