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Hikikomori

Hikikomori

Titel: Hikikomori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Kuhn
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und wollten sie aus dem Keller jagen. Aber sie hat sich hinter der Heizung verschanzt. Wir meinen, weil es dort am wärmsten ist und sie eh überwintern muss. Um den Keller fertig zu machen, haben wir Decken besorgt und um die Heizung gewickelt. Moritz hat das Klebeband dazu benutzt, alle undichten Stellen abzudichten. Auf YouTube hat einer gezeigt, wie das geht. Am Anfang hat sie noch gebrummt. Dann nicht mehr.« Er strahlt und nimmt wieder Kurs Richtung Computer.
    »Habt ihr’s aufgenommen?«, fragt Till und richtet sich wie in Zeitlupe auf.
    Moritz und der Junge vom Computer holen ihre Smartphones hervor. Auch Maren: »Ich hab’s schon«, sagt sie und gibt Till ihr Gerät. Auch die anderen beiden geben Till ihre Geräte.
    »Danke«, sagt Till und steckt sie sich in die Hosentasche.
    Aus dem Wohnzimmer wummert ein gleichmäßiger Bass. Das drehende Diskolicht wurde durch Stroboblitze ersetzt. Es ist dunkler. Die einzige Lichtquelle, neben den nervösen Blitzen, sind im ganzen Haus verteilte Kerzen. Die Gruppen haben sich aufgelöst. Die aus den Systemen herausgetretenen Individuen steuern im Kollisionskurs aufeinander zu, wenn es gut ausgeht, taumeln sie aneinander vorbei. Wenn nicht, reißen sie sich in die Tiefe. Jeder für sich wie verloren im Meteoritenschauer.
    Jan und Lilith tauchen im Licht der Blitze auf, Schweiß auf den Wangen, den Armrücken. Sie bewegen sich im Rhythmus, im Hintergrund leuchtet die Leinwand blutrot. Ein Zombie- SS -Offizier mit zerfetztem Kiefer kniet vor einem Jungen und wühlt in seinen Eingeweiden. Der Junge lebt noch, seine Augen sind starr aufgerissen, er möchte etwas sagen, stößt bloß Blut hervor. Der Zombie zieht an den Eingeweiden und wickelt sie wie einen Strick um seinen Hals. Der Junge röchelt. Aus dem Wald tauchen noch mehr Zombies auf, fallen über den Jungen her und ziehen so lange an seinen Gliedmaßen, bis er gevierteilt daliegt. Die Zombies tragen die Beine und Arme davon. Als wären sie Trophäen.
    »Übler Scheiß!« Matzes Atem riecht noch schlimmer als am Anfang, seine Augen schielen leicht, auf der Schulter Schuppenflocken. Er ist das ekligste Wesen im Umkreis von 20 Kilometern.
    Till langt an seinen Hosenbund, formt die Finger zu einer Pistole, legt sie an Matzes Schläfe, drückt ab: »Klick.«
    Die Bierflaschen aus der Badewanne sind aufgebraucht, das Wasser abgelassen. Der Spiegel ist vor lauter Etiketten nicht mehr zu sehen. Der Boden voller Flaschen und Cremetuben. In der Badewanne liegt ein Mädchen, auf dem Rand der Badewanne sitzt Liliths Anhang. Der eine streicht dem Mädchen den Hals entlang, der andere zerbröselt ein weißes Pulver auf einer CD -Hülle. Mit einer Kunden-Bonuskarte hackt er das Pulver klein, formt elegant drei gleich lange Linien. Aus einer Schatulle holt er ein Röhrchen, hält es an das linke Nasenloch und saugt über die CD -Hülle. Das Mädchen in der Wanne hat die Augen geschlossen. Das Trägerhemd ist weit über ihre Brüste gerutscht. Sie hat kleine, stramme Brüste, die Nippel stehen steif ab. Für einen kurzen Augenblick meint Till, Kim vor sich zu haben. Dann stellt das Bild wieder scharf, sieht er, wie der eine dem anderen CD -Hülle und Röhrchen reicht und die Brüste des Mädchens kräftig zu kneten beginnt. Dabei zieht er ihr das Trägerhemd gänzlich herunter. Das Mädchen windet sich wie unter dem Einfluss unruhiger Träume, sie versucht, etwas zu sagen, bewegt die Lippen, aber bringt keinen Laut hervor.
    Till hört das Sauggeräusch, wie das Röhrchen über die Plastikoberfläche streift und fest daran gesogen wird.
    »Willst du mal?«
    Till schüttelt den Kopf. Trotzdem nimmt er auf dem Wannenrand Platz, streichelt den Oberarm des Mädchens. Gänsehaut überzieht seinen ganzen Körper.
    »Komm, spiel richtig mit!« Der Unbekannte nimmt die Brüste in die Hände und schüttelt sie hin und her, als wären es Euter. Er zieht dem Mädchen das Hemd bis zum Bauchnabel herunter und öffnet ihre Gürtelschnalle. Ein trockenes Knacken, die Unbekannten lachen. Till platziert die CD -Hülle auf seinem Schoß. Das Mädchen ist bemüht, die Augen zu öffnen, kommt aber nicht gegen die Schwere ihrer Augenlider an. Till nimmt das Röhrchen zwischen die Finger und fährt mit der Nase dicht über die CD -Hülle, liest: Open Door . Der Unbekannte öffnet den obersten Hosenknopf und fährt dem Mädchen mit einer Hand in den Slip. »Rasiert«, sagt er.
    Till springt auf, Blut pumpt in seinen Kopf, es ist ihm um viele Grade

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