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Hilfe, ich habe Urlaub

Hilfe, ich habe Urlaub

Titel: Hilfe, ich habe Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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unterwegs sind, halt bloß nicht an. Fahr weiter.«
    Ein weiterer Schuß krachte durch die Nacht. Ich schüttelte meinen Mann wach. »Trägst du heute deine Mickymaus-Unterwäsche?«
    »Ja«, murmelte er schläfrig.
    »Dann muß morgen Mittwoch sein … Schweinchen-Dick-Tag«, kombinierte ich.
    »Versuch doch, ein wenig zu schlafen«, meinte er und begann von neuem zu schnarchen.
    Die Unterwäsche. Unwillkürlich mußte ich grinsen. Unsere Ankunft schien schon Ewigkeiten zurückzuliegen.
    Eigentlich hatten wir in Papeete auf Tahiti eine mehrtägige Erholungspause einlegen wollen, um uns an die Zeitverschiebung zu gewöhnen, bevor wir uns dann auf den Weg nach Port Moresby machten. Ich weiß noch, daß es genau dreiundzwanzig Uhr war, als das Gepäckband auf erschreckend endgültige Art zum Stillstand kam und uns klar wurde, daß wir als letzte noch auf unsere Koffer warteten. Ich hatte mein Gepäck, aber mein Mann sah aus wie ein
    Todgeweihter.
    »Mein Gepäck! Es ist nicht da«, keuchte er. »Das steckt bestimmt noch in der Maschine hier auf Tahiti. Ich muß mich beeilen, bevor sie wieder abhebt.«
    Ich packte seinen Arm. »Sei vernünftig! Es ist bestimmt nicht mehr in der Maschine. Eher steht es noch in Phoenix irgendwo rum.«
    »In diesen Koffern steckt alles, was ich besitze«, jammerte er. »Mein Feldstecher, mein Filmmaterial, mein Waschzeug und alles, was ich zum Anziehen habe.«
    »Habe ich dir mal die Geschichte von der Großmutter aus Fort Lauderdale erzählt?« fragte ich.
    »Ja«, sagte er, wurde um eine Spur blasser und sah sich nach jemanden vom Bodenpersonal um.
    »Wie sie zur Hochzeit ihres Enkels nach Pittsburgh wollte und ihr Gepäck in Kanada
    landete?«
    »Hast du mir erzählt«, meinte er unwirsch.
    »Die Fluggesellschaft sagte ihr, wenn ihr Gepäck nach vierundzwanzig Stunden noch nicht da sei, bekäme sie fünfunddreißig Dollar für neue Unterwäsche, aber das war noch ihr geringstes Problem, weil sie für die Hochzeit nur den Hosenanzug und die Turnschuhe zum Anziehen hatte, die sie auf der Reise getragen hatte. Bist du sicher, daß ich dir das schon mal erzählt habe?«
    »Siehst du irgendwo jemand von unserer Fluggesellschaft?«

    »Na, jedenfalls«, fuhr ich ungerührt fort, »die Familie wollte ihr aushelfen, doch die Mutter der Braut war kleiner und dünner, und das einzige, was schließlich paßte, war ein himmelblaues Umstandskleid. Nachdem die Flecken rausgewaschen und im Schnellverfahren mit einem Fön getrocknet worden waren, nahmen ihre beiden Enkel die Großmutter in die Mitte, und sie schritt in einem Umstandskleid und goldfarbenen Hausschlappen zum Altar.«
    »Komm zur Sache«, sagte er, während er gereizt die Reisegepäck-Versicherungsunterlagen durchging.
    »Die Sache ist die: Wir sind unterwegs nach Papua-Neuguinea, um den Sepik-Fluß
    runterzufahren, und du bist angezogen wie ein Finanzmakler.«
    »Das Gepäck taucht bestimmt wieder auf«, erklärte er.
    Meine letzten Worte zu diesem Thema waren: »Das halte ich für einen schönen Traum!«
    Mein lieber Mann hatte das erste Gebot aller Globetrotter außer acht gelassen, das da lautet:
    »Du sollst nichts mitnehmen, was du nicht im Dauerlauf tragen und als Handgepäck unter deinem Sitz verstauen kannst.« Nun erging es ihm wie jenem Mann aus St. Louis, der am Flughafen der Dame am Schalter erzählte, er flöge nach Dallas, und sie dann bittet: »Können Sie mein Gepäck zuerst über Honolulu und New Jersey schicken?« Als die Dame antwortet, daß das nicht möglich sei, sagt er: »Komisch, letzte Woche haben Sie das doch noch prima hingekriegt.«
    In Tahiti vergingen zwei Tage … zwei Tage, in denen mein Mann im Straßenanzug am
    Swimmingpool herumhing.
    »Steck dir eine Lampenschnur ins Ohr, und alle werden dich für einen CIA-Agenten halten«, höhnte ich. Nach vier Tagen konnte ich ihn schließlich davon überzeugen, daß sein Gepäck in dem großen Bermudadreieck am Himmel verschwunden war. Er mußte sich etwas zum
    Anziehen kaufen.
    Port Moresby schien noch ein gutes Pflaster zu sein, um sich eine Garderobe zuzulegen, schließlich ist es die Hauptstadt von Papua-Neuguinea und das Tor zum Südpazifik. Hier würden wir noch die beste Gelegenheit zum Einkaufen finden, bevor wir uns in das hochgelegene Waghi-Tal, zu kleinen Orten wie Lae und Madang und in die Eingeborenendörfer am Lauf des Sepik aufmachten.
    Natürlich stellten wir uns darauf ein, daß die Auswahl begrenzt sein würde. Aber die Einkaufsschwierigkeiten,

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