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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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könnte ihn dazu bringen, dass er mich liebt. Erst recht, wenn ich … wenn wir …“ Die Hände vors Gesicht geschlagen, ließ sie sich zurück auf den Hocker sinken. „Ach, Herrin, ich schäme mich so!“
    Auf ein Knie gestützt, zwang Gillian ihr sanft die Hände auseinander und schaute ihr in das verweinte Gesicht. „Du hast einen Fehler begangen. Doch Fehler hin oder her – die größere Schande gebührt dem Mann, der dich zu seinem Vergnügen ausgenutzt und belogen hat.“
    Dena schniefte und holte stockend Luft. „Ich wäre wunderschön, hat er gesagt. Sogar mein Haar. Sonst sagen immer alle, mein Haar ist hässlich, oder es bedeutet, dass ich verhext bin.“
    Dein Haar ist wie der allerweichste Flachs …
    Wie aus der Tiefe ihrer Erinnerung hörte sie’s flüstern, süße Worte, mächtig und qualvoll zugleich. „Ich verstehe dich, Dena. Wirklich. Ich kann es dir nachfühlen.“
    Dabei zweifelte sie nicht daran, dass James sie ehrlich geliebt hatte. Mit all der Hingabe und Verzückung einer ersten zarten Leidenschaft.
    Die Augen des Mädchens wurden kugelrund vor Ehrfurcht – und Hoffnung. „Dann … dann schickt Ihr mich also nicht fort?“
    „Nicht, wenn du bleiben möchtest. Aber leicht wird es nicht. Die Sache wird sich herumsprechen, und man wird schlecht über dich reden. Vielleicht meidet man dich oder beschimpft dich, und bei den Männern wird es vielleicht heißen, du seist leicht zu haben.“
    „Sollen sie doch!“, rief die Kleine bebend vor Entschlossenheit. „Die werden schon merken, dass sie bei mir nicht landen können. Mit mir nicht mehr! Nie wieder!“
    Gillian stemmte sich langsam hoch. „Und wenn du in Umständen bist?“
    Denas Züge zerflossen; sie senkte den Blick und fuhr sich mit der Hand über den Bauch. Als sie wieder aufschaute, schimmerten Tränen in ihren Wimpern. „Und wenn – muss ich dann gehen?“ Ihre Lippen zitterten.
    „Nein. Nicht, wenn du’s nicht möchtest. Bekommst du denn ein Kind?“
    Die Kleine biss sich auf die Lippen und sah ihre Herrin inständig an. „Genau weiß ich’s nicht … aber … möglich wär’s …“
    Gillian nahm Denas Hände in die ihren. „Dann brauchst du meinen Schutz umso mehr. Und den sollst du auch erhalten.“
    Es war, als gäben Denas Beine schlagartig unter ihr nach. Sie taumelte und wäre beinahe gestürzt, hätte Gillian sie nicht rechtzeitig aufgefangen.
    „Mylady, ach Mylady!“, rief sie aus und klammerte sich an ihrer Herrin fest. „Ihr seid so gut zu mir! Was sollte bloß aus mir werden, wenn Ihr …“
    „Psst! Still!“, flüsterte Gillian, die schon befürchtete, das Mädchen könne noch krank werden vor lauter Aufregung. „Jetzt legst du dich schön hin und ruhst dich aus.“
    Sie wollte sie zum Bett führen, aber Dena schreckte zurück. „Oh, das geht doch nicht! Doch nicht in Eurem Bett, Mylady!“
    „Keine Widerrede!“, befahl Gillian ein wenig strenger.
    Dena konnte nun nur noch tun wie geheißen, bewegte sich aber so zaghaft, als bestünde das Bett aus ganz zarten Fäden. „Ich wusste gleich, dass er mich nicht heiraten würde“, gestand sie, während Gillian sie zudeckte. „Er ist ja schon fast so etwas wie ein Ritter, und ich bin bloß die Tochter eines Webers. Aber ganz viele Edelleute haben ja Buhlen, die sie lieben und genauso gut behandeln wie ihre Ehefrauen. Manchmal sogar besser. Da dachte ich, vielleicht … Ehrenhaft wär’s nicht, aber ich könnte bei ihm sein, und das würde mir reichen, weil ich ihn doch so liebte!“ Erstickt schluchzend wischte sie sich eine Träne von ihrer geröteten Wange. „Umso dümmer von mir, was?“
    „Du hast ihm vertraut, und er trieb falsches Spiel mit dir“, sagte Gillian, indem sie sich auf die Bettkante setzte. „Du bist nicht die Erste, die von einem Liebhaber sitzen gelassen wird, und du wirst auch nicht die Letzte sein. Leider.“
    „Meint Ihr … Glaubt Ihr, Sir Bayard meinte das wirklich ernst, als er versprach, er kümmert sich um mein Kind? Wenn Frederic nicht will …?“
    „Ja, ich glaube ihm.“ Sie sah die Zofe eindringlich an. „Soll ich Frederic auffordern, die Burg zu verlassen?“
    Wie sie so dalag, die Augen groß wie Wagenräder, die Decke bis unters Kinn gezogen, wirkte die Kleine noch jünger und unschuldiger. „Ihr würdet ihn meinetwegen wegschicken?“
    Gillian lächelte aufmunternd. „Aber natürlich!“
    „Und Ritter Bayard wäre damit einverstanden?“
    „Es würde ihm nichts anderes übrig bleiben. Ich habe hier

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