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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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setzt er! Von besseren, ehrenhafteren Männern will er nichts wissen. Der ist ein solcher Einfaltspinsel, der König – er merkt nicht mal, dass dieses von ihm verhätschelte Gesindel ihn hasst wie die Pest. Diese Galgenvögel hängen doch ihr Mäntelchen in den Wind und verdingen sich bei nächstbester Gelegenheit bei dem, der am besten löhnt.“
    Richard zog die Zügel an, brachte den Karren zum Stehen und blickte den neben ihm sitzenden jungen Mann an. „Deshalb sind wir so viele. Wir wollen einen anderen, einen besseren Mann auf dem Thron sehen.“
    Frederic legte die Stirn in Falten. „Das ist aber doch Hochverrat!“
    „Verrat wäre es, wenn man zulässt, dass so ein Schwächling wie John das Land an Philip von Frankreich verliert! Und das passiert, wenn er auf dem Thron bleibt. Wenn Ihr nicht möchtet, dass die Franzosen uns beherrschen, dann solltet Ihr uns helfen, Johann loszuwerden. Genauso wie seine Kindkönigin und all seine Verbündeten.“
    Der Knappe traute seinen Ohren nicht. Auf einmal trat der Mann, den er für einen Weinhändler gehalten hatte, ganz anders auf. Auch seine zuvor so unterwürfige Haltung hatte sich gewandelt. Er sprach plötzlich gebildet – ganz wie ein reicher, dünkelhafter Höfling. „Wer … wer seid Ihr?“
    „Ich bin Lord Richard d’Artage. Einer von vielen, die für das Ende einer Tyrannenherrschaft sorgen wollen.“
    Frederic klammerte sich am Sitzbrett fest und starrte den vermeintlichen Fuhrmann entsetzt an. „Dann seid Ihr ein Verräter! Ihr wart mit Francis de Fernby im Bunde! Ihr steckt hinter dem Anschlag auf den Earl of Pembroke und den Erzbischof!“ Der Knappe schickte sich an, vom Karren herunterzuklettern.
    Da aber packte Richard ihn beim Arm und hielt ihn fest. „Die beiden unterstützen John, also haben sie auch den Tod verdient. Wie alle, die diesen Schurken auf dem Thron halten!“
    „Aber es sind doch nicht alle Anhänger des Königs schlecht!“, protestierte Frederic. „Die Familie Boisbaston …“
    „… ist einzig auf Gewinn und Reichtum aus. Hat der König nicht Armand die Lady Adelaide zur Gemahlin gegeben? Und rein rechtlich gesehen gehört ihm Averette auch! Was glaubt Ihr wohl, wieso sein Bruder hier ist? Doch nicht etwa aus lauter Menschenfreundlichkeit und Güte oder aus Ritterlichkeit! Menschenskind, Frederic! Was Ihr mit eigenen Augen gesehen habt – dass er Lady Gillian verführte, wie schändlich er Euch behandelt –, beweist doch, dass er kein Ehrenmann ist!“ Er merkte, dass der Junge ins Zweifeln geriet, und setzte hinzu: „Alle, die treu zu John stehen, sind die wahren Verräter. Sie verraten ihr Heimatland und sein Volk, indem sie diesen Hund unterstützen. Ihr seid bestimmt klug genug, das zu erkennen. Ihr gehört zu jenen mutigen Ehrenmännern, die sich in den Dienst unserer Sache stellen müssten. Oder irre ich mich? Lauft Ihr zu Boisbaston zurück, um ihm gleich brühwarm zu erzählen, dass ich hier war?“
    Frederic beäugte sein Gegenüber argwöhnisch. „Wen wollt Ihr denn an Johns Stelle auf den Thron setzen?“
    Richard antwortete nicht gleich, sondern brach in Gelächter aus. Die Frage kümmerte ihn nicht sonderlich – solange er von Wimarc oder dessen Mittelsmännern fürstlich belohnt wurde. „Na, jedenfalls einen Besseren als einen Johann Ohneland“, entgegnete er dann. „Mehr kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht verraten. Erst müssen wir sicher sein, dass Ihr bei uns mitmacht. Wie steht’s?“
    „Wenn Eure Rebellion in die Hose geht, könnte ich alles verlieren. Selbst mein Leben.“
    „Wenn unser Aufstand scheitert, werden eine ganze Reihe von Bauern und Fußsoldaten ins Gras beißen. Aber auch ein paar adlige Dummköpfe, die nicht klug genug waren, früh genug das Weite zu suchen. Ihr seid nicht dumm. Also: Falls ein Fehlschlag droht, bringen wir Euch im Ausland in Sicherheit. Ihr werdet Freunde haben – reiche Freunde –, die Euch helfen. Von Tod oder Armut kann keine Rede sein. Aber“, so versicherte der einstige Weinhändler und schlug dem Knappen auf die Schulter, „wir werden nicht scheitern. John wird zu sehr gehasst. Es gibt viele, die froh sein werden, wenn er stürzt. Auch wenn sie nicht Manns genug sind, selber dafür zu sorgen. Man braucht Mut, gegen einen Tyrannen aufzustehen und das Land von ihm zu befreien. Ich bin überzeugt, dass Ihr diesen Mut aufbringt. Und wenn wir siegen, wird dieser Mut und Eure Mühe reich belohnt werden. Ländereien und Titel, ein hübsches,

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