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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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ein, Platz zu nehmen.
    „Nein“, bestätigte er, während sie ihm etwas Glühwein einschenkte. „Auch nicht die Mörder Eures Kastellans. Nur den Schauplatz des Verbrechens, den haben wir entdeckt. Und noch etwas, das uns hilfreich sein könnte.“
    „Was denn?“, wollte sie wissen, während er dankbar trank und das warme Getränk nahezu ebenso genoss wie Gillians Gegenwart. Sie setzte sich zu ihm, und er erzählte ihr von dem Kastanienbaum, dem Blut und dem Haar.
    „Welche Haarfarbe?“, fragte sie.
    „Ungefähr wie ein Hirsch.“ Er griff in den Gürtel und holte das Büschel hervor.
    Sie fixierte es aufmerksam. „Das könnte von Charles de Fenelon sein.“
    „Von wem?“
    „Einem Weinhändler, der neulich hier aufkreuzte. Angeblich aus London. Heute erfuhr ich, dass er mich übers Ohr gehauen hat. Etliche Fässer waren voll Wasser. Nur – warum sollte ein Weinhändler …“ Plötzlich schien es ihr zu dämmern. Ihre Augen weiteten sich. „Er war vermutlich gar keiner!“
    Bayard traute dem Braten schon längst nicht mehr. „Eben. Ich kann mir vorstellen, wer das war. Wie sah der denn aus, dieser angebliche Händler? Mal abgesehen von dem Bart?“
    „Kleiner als Ihr. Ungefähr Frederics Größe. Schlank, gut gekleidet. Langes Haar, ziemlich zottelig. Im Nachhinein kommt mir das merkwürdig vor, denn ansonsten war er recht ordentlich.“
    „Wie sprach er? Gebildet? Kultiviert?“
    „Gebildet schon, aber auch nicht übertrieben. Wenn er sich jedoch wie ein Adeliger oder ein Höfling ausgedrückt hätte, wäre ich misstrauisch geworden. Möglicherweise hat er absichtlich nicht ganz so geziert geschwafelt.“
    Falls es sich tatsächlich um den Mann handelte, den Bayard im Sinn hatte, war das kein Wunder. „Sah er gut aus?“
    Sie errötete. Ein Hauch überzog ihre zu blassen Wangen. „Jedenfalls nicht unansehnlich. Und er warf mit Komplimenten nur so um sich.“
    Bayard rümpfte die Nase. „Dann war’s vermutlich Richard d’Artage. Der Höfling, der mit Sir Francis de Farnby im Bunde stand. Der Bursche ist gerissen und mit allen Wassern gewaschen. Dem traue ich so eine Gaunerei zu.“
    „Sofern er’s war – meint Ihr denn, er hätte Dunstan umgebracht?“
    „Nicht mit eigenen Händen. Aber dahinterstecken könnte er allemal.“
    „Heilige Mutter Gottes!“, entfuhr es ihr. „Was war ich dumm!“
    Es kostete ihn unendliche Mühe, nicht ihre Hand zu ergreifen. „Wie hättet Ihr ahnen sollen, dass einer der Feinde des Königs als Weinhändler verkleidet allein auf Averette auftaucht? Wenn mir das einer angedeutete hätte, hätte ich ihn glatt für verrückt erklärt. Oder zum fahrenden Sänger. Und wenn Ihr Euch schon Nachlässigkeit vorwerft – was soll ich denn dann sagen? Ich hätte besser auf meinen Knappen aufpassen müssen.“
    Da er vermeiden wollte, noch länger über Fehler zu sprechen, brach er ein Stück Brot von dem im Korb liegenden Laib ab und wies mit einem Nicken auf das vor ihr liegende Schneidbrett. „Schon etwas gegessen?“
    Sie schüttelte kaum merklich den Kopf. „Ich habe auf Euch gewartet“, sagte sie und füllte ihm einen Napf mit Eintopf aus Rindfleisch, Lauch und Bohnen. „Meint Ihr, Euer Knappe könnte sich mit diesem d’Artage zusammengetan haben?“
    Diese Möglichkeit hatte er noch gar nicht in Erwägung gezogen. Ausgeschlossen war sie indes nicht. Frederic war jung, ehrgeizig, entschlossen, etwas aus sich zu machen. So wie er selbst, bevor er König John Gefolgschaft gelobt hatte.
    „Möglich wär’s“, musste er einräumen. „Ich hatte gedacht, er würde d’Artage nie begegnen. Vielleicht habe ich mich geirrt, und er hat ihn doch kennengelernt. Unter Umständen steckt er schon die ganze Zeit mit ihm unter einer Decke.“
    Sie war wie vor den Kopf geschlagen, und ihm wurde ganz flau im Magen. Man stelle sich vor, wenn er einen Verräter in die Burg gebracht hätte!
    „Glaubt Ihr, er hat etwas mit dem Mord an Dunstan zu tun?“, flüsterte sie entgeistert.
    Bayard musste sich regelrecht zum Denken zwingen. „Er war vielleicht in die Pläne eingeweiht, bei dem Mord aber nicht dabei. Das ging auch gar nicht. Es wäre uns aufgefallen, dass er weg war. Und als er die Leiche sah, da war ihm so speiübel – das muss ihm mächtig an die Nieren gegangen sein. Immerhin etwas! Doch wenn er bei diesen Verrätern mitmacht, dann habe ich unwissentlich eine Schlange in Euer Haus geschmuggelt. Das bedaure ich zutiefst.“
    Ohne lange darüber nachzudenken, dass

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