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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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auch Katzen ein, nehmen Vivisektionen vor, wenn sie sie nicht gleich an die Fabrik liefern und sie zu Tierfutter verarbeiten. Du musst gut aufpassen.«
    Aber das hatte er nicht getan, hatte Skippy von der Leine gelassen, was Phyl nie tat, und der Terrier war verschwunden. Jim hatte in jedem Kaninchenloch herumgestochert, das er finden konnte, und gelauscht, ob er ein schwaches Bellen oder Jaulen eines unter der Erde eingeklemmten Hundes hören konnte.
    Stille, bis auf den Wind, der im trockenen Gestrüpp raschelte und Jim vom Hügel herunter ins Gesicht blies.
    Im Grunde seines Herzens war ihm klar, dass er aufgeben sollte. Er würde den Hund nicht finden. Er war frustriert und wütend und verwirrt, doch er sollte trotzdem aufgeben.
    Aber noch nicht, noch nicht gleich. Was war schon eine Woche? Der Terrier war irgendetwas hinterhergejagt und hatte eine Abzweigung verpasst, war plötzlich in einer fremden Straße gelandet, wo nichts vertraut roch, hatte vielleicht in einem Haus Zuflucht gesucht oder in einem Schuppen, einer Garage, und war dann eingeschlossen worden.
    Nur eine Woche.
    Vielleicht sollte er eine Anzeige in eins der kostenlosen Wochenblätter setzen.
    Dann hörte er das jaulende Bellen der beiden Dobermänner und sah die Frau den Abhang hinauf auf sich zukommen. Am liebsten wäre Jim Williams mit offenen Armen zu ihr gelaufen, so sicher war er sich, dass sie etwas gesehen oder gehört hatte. Sie war am Tag von Skippys Verschwinden ebenfalls hier gewesen, sie hatte Jim gesehen, hatte über die Schulter zu ihm zurückgeblickt, als er rief und pfiff.
    Er blieb stehen, wollte wieder zu Atem kommen, bevor er sie ansprach.
    Sie war keine freundlich wirkende Frau, war groß und energisch, trug einen riesigen, schweren Schaffellmantel und eine Mütze mit Ohrenklappen und hatte einen arroganten Gesichtsausdruck. Ungeduldig hörte sie zu, während die Dobermänner an ihren Leinen zerrten.
    »Ich weiß, dass Sie dauernd hier sind, Sie waren auch an dem Tag hier, ich habe darauf gewartet, Sie wiederzutreffen. Haben Sie irgendwas gesehen, irgendwas gehört? Sie wissen ja, wie er aussieht.«
    »Ja, rattenartiges kleines Ding wie sie alle, kann diese winzigen Köter nicht ausstehen. Aber nein, leider habe ich weder etwas gesehen noch gehört. Wundert Sie das? Wenn man die von der Leine lässt, hauen sie einfach ab. Werden überfahren, zu Tode getrampelt oder verschwinden in einem Loch. Lassen Sie sich das eine Lehre sein, wenn Sie sich einen neuen anschaffen. Nehmen Sie einen mit einer anständigen Größe.«
    Rasch stapfte sie hinter den jaulenden Dobermännern davon und blickte nach ein paar Metern über die Schulter zurück, wie damals, als er nach Skippy gerufen hatte.
    »Tut mir Leid.«
    Jim Williams merkte, wie er zu zittern begann. Er hätte wütend werden, sie vielleicht wegen ihrer Grobheit anschnauzen sollen, aber er fühlte sich nur niedergeschlagen und den Tränen nahe. Sie hatte Recht, die Schuld lag einzig und allein bei ihm.
    »Oh, Jim, also ehrlich«, hörte er Phyl sagen. Er sah der Dobermannfrau nach, bis sie hinter den Bäumen verschwand. Gern wäre er ihr nachgelaufen und hätte sie gebeten, nichts zu erzählen, falls sie Phyl sah, ihn nicht zu verraten.
    Er zog ein Taschentuch heraus, wischte sich über die Augen und putzte seine Nase. Wie kam er nur auf diesen Gedanken? Wieso wollte er das tun? Phyl war tot, und die Dobermannfrau hatte sie sowieso nicht gekannt.
    Immer noch zitternd, trottete er langsam den Abhang hinunter, auf die Straße zu.
    Aber später, als er sich mit einem guten Frühstück beruhigt hatte, ging er wieder hinaus, zuerst zu dem kostenlosen Wochenblatt, um eine Anzeige aufzugeben, dann zur Telefonzelle, von wo er beim Rundfunk anrief und darum bat, die Nachricht von Skippys Verschwinden durchzugeben. Dann begab er sich aufs Polizeirevier von Lafferton.

12
    J ake Spurrier brauchte ewig, um seine Stiefel anzuziehen und den Reißverschluss seiner Jacke zu schließen, einerseits, weil wegen seiner Müdigkeit im Moment alles so langsam ging, andererseits, weil er überhaupt keinen Bock auf den Besuch bei Mr Sharpe hatte.
    »Jake, das tut nicht weh.«
    »Doch. Als ich wegen meiner Halsschmerzen da war und er mir Nadeln in den Hals gepikt hat, hat das mega wehgetan.«
    »Und danach hast du nie wieder Halsschmerzen gehabt, oder?«
    »Aber jetzt hab ich welche.«
    »Hm.«
    Doch als er sich abwandte, warf Jenny Spurrier ihrem zehnjährigen Sohn einen besorgten Blick zu. Er war nie sehr

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