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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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Debbie den Baum los und stolperte über den Graspfad hinab, aber es regnete jetzt heftiger und die Wege wurden rutschig, sodass sie, als sie weiter unten war, ausglitt und schwer auf ihren Arm prallte, mit dem sie den Sturz hatte abfangen wollen. Sie blieb liegen, weinend vor Angst und Enttäuschung, aber nicht, wie sie nach ein paar Augenblicken erkannte, vor Schmerz. Sie war aufgeprallt, und ihre Handfläche war beim Weiterrutschen aufgeschürft worden, doch als sie sich aufsetzte, merkte sie, dass nichts gebrochen oder verrenkt war, und sie konnte sich hochstemmen. In dem Moment schien ihr ein Licht direkt ins Gesicht. Sie war näher an der Straße, als sie gedacht hatte, und das Licht stammte von den Scheinwerfern eines Kleinbusses, der vor ihr angehalten hatte.
    Ihr Brustkorb schmerzte von der Anstrengung des Atmens und der Strapaze und Anspannung, in Panik durch die Dunkelheit zu rennen, und als sie eine Männerstimme hörte, konnte sie einen Moment lang nicht antworten. Aber die Tatsache, dass da ein anderes menschliches Wesen war und sie es sicher vom Hügel herunter geschafft hatte, ließ sie vor Erleichterung schlaff werden.
    »Hallo? Sind Sie verletzt?«
    Zuerst kam die Stimme aus dem Bus, dann wurde eine Tür geöffnet.
    »Können Sie bitte das Licht ausmachen, ich kann nichts sehen …«
    »Entschuldigung.«
    Einen Augenblick später wurde das Licht gesenkt, sodass es nur noch den Weg beschien, aber Debbie war immer noch geblendet. Sie hörte Schritte, dann war der Mann neben ihr. Er hielt eine Taschenlampe in der Hand. Sie erkannte ein Tweedjackett, konnte seine Gesichtszüge aber nach wie vor nicht sehen.
    »Was ist passiert?«
    »Ich bin … ich bin da oben spazieren gegangen … es war dunkler, als ich gedacht hatte. Und dann habe ich etwas gehört.«
    »Was denn?«
    »Ich weiß nicht, aber es war unheimlich, so ein Kratzen oder Rascheln …«
    »Vielleicht Kaninchen oder ein Dachs. Oder ein streunender Hund.«
    »Ja.« Sie hielt sich die Seite, als die Stiche kurz wieder einsetzten. »Ich konnte nur nichts erkennen. Ich bin einfach gerannt, aber die Pfade sind so rutschig, da bin ich ausgerutscht.«
    »Haben Sie sich verletzt?«
    »Ich glaube nicht. Ich hab mir die Hand aufgeschürft, als ich mich abfangen wollte, aber das ist nicht schlimm. Und ich hab mir das Knie angeschlagen, glaube ich.«
    »Da haben Sie aber Glück gehabt.«
    »Ja. Da oben hat sich das nicht so angefühlt.«
    »Vielleicht ist es keine so gute Idee, nach Einbruch der Dunkelheit allein auf den Hügel zu gehen.«
    »Glauben Sie, es ist gefährlich?«
    »Vermutlich ist es völlig ungefährlich, doch Sie sind eine junge Frau, und da kann man nicht vorsichtig genug sein. Nehmen Sie nächstes Mal lieber eine Freundin mit. Oder, besser noch, gehen Sie bei Tageslicht. Früh am Morgen statt am späten Abend.«
    »Danke. Vielen Dank.«
    »Haben Sie es noch weit bis nach Hause?«
    »Ungefähr eine Meile, aber durch die Straßen, da wird mir nichts passieren.«
    »Nein, doch ich könnte Sie mitnehmen. Sie sind klatschnass und haben einen Schock erlitten. Das dauert nur zwei Minuten.«
    Debbie zögerte. Er wirkte nett, hatte nichts Unheimliches an sich. Sie sollte einsteigen, es war durchaus sinnvoll, rasch nach Hause zu kommen. Doch er bemerkte ihr Zögern.
    »Nein, natürlich nicht. Das war ein dummer Vorschlag. Sie kennen mich nicht. Sie sollten nicht mit jemandem mitfahren, den Sie nicht kennen, vor allem nicht nachts. Aber ich möchte mich vergewissern, dass Sie gut nach Hause kommen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag … Sie gehen voraus, ich folge Ihnen bis zur Hauptstraße mit angeschalteten Scheinwerfern, dann kann Ihnen nichts passieren, und von da an sind Sie unter Menschen und Autos, und ich brauche mir keine Sorgen zu machen. Und ich sollte mich ebenfalls vergewissern, dass Sie sich wirklich nicht verletzt haben und laufen können. Ist jemand da, wenn Sie nach Hause kommen?«
    »Sandy Marsh, meine Mitbewohnerin.«
    »Gut. Dann gehen Sie mal los … Ich folge Ihnen bis zur Hauptstraße, bevor ich Sie verlasse.«
    Debbie wartete, bis er wieder in den Bus gestiegen war und gewendet hatte, dann ging sie voraus. Weit und breit war niemand zu sehen. Sie war froh, dass der Mann langsam hinter ihr herfuhr, die Scheinwerfer auf Standlicht geschaltet, sodass sie den Weg im Lichtschein gut erkennen konnte, bis sie zu der belebteren Straße kam, zu einer Reihe von Läden und der Tankstelle. Sie drehte sich um. Die Scheinwerfer des

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