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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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Verteidigung zwischen seinen Kopf und die Schläge zu bringen, aber Bezal’El fand immer wieder eine Lücke, und nach einer weiteren Serie von Hieben sanken Sergejs Fäuste kraftlos herab.
    „Aufhören“, schrie Anya - und zu ihrem Erstaunen hielt Bezal’El augenblicklich inne.
    „Lass ihn los!“, forderte sie.
    Bezal’El ließ Sergej los, und der Bodyguard sackte in die Knie und spuckte Blut.
    Anya rannte zu ihm, kniete sich hin und nahm ihn in die Arme.
    „Du Monster!“, schrie sie Bezal’El entgegen. „Du dreimal verfluchtes Monster!“
    „Geht schon. Alles halb so schlimm“, krächzte Sergej, aber sie wusste, dass er nur versuchte, Stärke zu zeigen. Sie half ihm dabei, aufzustehen. Er sah schrecklich aus, dennoch schaffte er es, auch ohne ihre Hilfe stehen zu bleiben.
    „Was immer du von mir willst“, brüllte sie Bezal’El an. „Er hat nichts damit zu tun. Lass ihn gehen!“
    Bezal’El machte eine Geste in Richtung Süden.
    Einer der beiden Kapuzenträger sagte: „Aber Herr ...“
    „Ihr habt sie gehört“, sagte Bezal’El. „Lasst den Menschen gehen.“
    „Herr, wie auch immer das passiert sein mag, aber Ihr steht unter ihrem Di’Mai. Ihr wisst nicht, was Ihr sagt.“
    Noch ehe Bezal’El etwas antworten konnte, sagte Sergej: „Ich lasse dich nicht allein, Anya! Auf gar keinen Fall!“
    „Sergej!“, rief sie. „Sie werden dich umbringen. Ich weiß nicht, was sie mit mir vorhaben, aber es gibt keinen Grund, warum du dafür sterben solltest.“
    „Oh doch, den gibt es“, sagte er stur. „Ich stehe mit meinem Leben für dich ein. Ich könnte mir niemals verzeihen, wenn dir etwas zustößt, ohne dass ich mein Bestes gegeben hätte, das zu verhindern. Wenn sie dich wollen, müssen sie erst mich töten.“
    „Aber siehst du denn nicht, dass sie genau das tun werden, Sergej? Und das kann ich nicht zulassen. Bitte geh!“
    Da veränderte sich plötzlich sein bis eben noch fest entschlossener Gesichtsausdruck, und seine Miene wurde seltsam ausdruckslos.
    „Wenn du das wünschst, werde ich gehen“, sagte er. Dann aber schüttelte er den Kopf. „Nein, verdammt, das werde ich nicht, Anya! Was ist hier nur los? Hat mir irgendjemand irgendwelche Drogen verabreicht?“
    „Geh, Sergej“, sagte sie noch einmal, obwohl es ihr das Herz zu brechen drohte. „Ich flehe dich an. Bring dich in Sicherheit.“
    Wieder wurde sein Gesicht ausdruckslos - und wieder nur für einen kurzen Moment.
    „Ich liebe dich, Anya“, sagte er. „Ich lasse dich nicht im Stich.“
    In diesem Moment tauchten plötzlich - wie aus heiterem Himmel - noch mehr Kuttenträger auf. Doch diese trugen purpurrote Roben - und es waren mehr, etwa fünfzehn.
    Sie hatten die anderen umzingelt.
    Einer von ihnen zog seine Kapuze ab, und Anya fand, dass sein Gesicht etwas von einem Fuchs hatte.
    Er wandte sich an Bezal’El und sagte: „Wir kommen im Auftrag unseres Gebieters. Übergebt uns die Schlüsselträgerin. Und du, Bezal’El, mach dich auf dein Ende gefasst.“
    Und plötzlich geschah alles ganz schnell.
    Es klirrte und zischte, und mit einem Mal hatte jeder der Kapuzenträger eine Waffe in den Händen. Anya sah Schwerter - Breitschwerter, Katanas und Säbel -, Streitäxte, Lanzen, Hellebarden, Morgensterne, Dreizacke, so als hätten die beiden Parteien ein Mittelaltermuseum ausgeraubt.
    Mit der gleichen übermenschlichen Geschwindigkeit, mit der vor wenigen Momenten noch Bezal’El gegen Sergej gekämpft hatte, stürmten sie aufeinander los.
    „Schnell“, rief Sergej Anya zu, packte seinen Koffer und seine Pistole vom Boden. „Weg hier! Zum Kloster!“
    Mit der Hand, in der er die Pistole hielt, griff er nach der ihren und riss sie mit sich, ehe sie begriffen hatte und ganz von selbst rannte. Um sie herum war das Chaos bestehend aus blitzendem Stahl ausgebrochen, und sie nutzten die Gelegenheit, zu fliehen. Anya sah aus dem Augenwinkel heraus, wie der Fuchsgesichtige mit zwei seiner Kameraden auf Bezal’El zustürzte.
    Dann hatten sie den doppelten Ring der Kämpfenden verlassen und hetzten durch den Wald.
    „Schneller!“, forderte Sergej, obwohl er selbst stark angeschlagen war und ihm das Rennen sichtlich Schmerzen bereitete.
    Anya beschleunigte ihren Lauf und zog ihn mit sich.
    Hinter ihnen klirrte Metall, und sie hörte das Krachen von berstendem Holz. Doch sie drehte sich nicht herum. Sicher, sie wollte wissen, was hier vor sich ging, wer Bezal’El war und was er von ihr wollte. Aber nicht, wenn der Preis

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