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Himmel, Polt und Hölle

Himmel, Polt und Hölle

Titel: Himmel, Polt und Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Komarek
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ging, und weil
Bruno Bartls Weingartenhütte ganz in der Nähe war, wollte er auch dort
Nachschau halten. Die Hütte war offen und leer, doch dahinter, im Weingarten,
stand eine Badewanne. Zu Polts Erstaunen saß der Bartl drin und wusch sich.
    „Grüß dich, Bruno! Das war aber sonst nicht so der
Brauch bei dir. Höchstens einmal, wenn der Regen die Wanne gefüllt hat. Wo hast
du denn diesmal das Wasser her?“
    „Vom Brunnen. Ich weiß einen, der noch funktioniert.
Und in der Kirche muß man gewaschen sein, Herr Inspektor Polt!“
    „Du willst in die Kirche gehen?“
    „Ja. Wenn der hochwürdige Herr Pfarrer am Sonntag
die hochheilige Messe liest.“
    „Aber du warst doch nie in der Kirche, die letzten
Jahre.“
    Bartl gab keine Antwort und schaute stumm in den
Weingarten.
    „Bruno, weißt du übrigens schon, daß die Amalie
Pröstler tot ist?“ Bartl nickte.
    „Und hat das vielleicht mit deinem Kirchgang zu
tun?“
    „Mein ist die Rache, spricht der Herr“, sagte Bartl.
     
    Kreuz
und quer
     
    Simon Polt war unruhig. Er empfand es schlichtweg
als Zumutung, daß ihn seine bisher recht brauchbaren Erfahrungen als Gendarm
diesmal nur verwirrten. Da gab es einen Bruno Bartl, der keiner Fliege etwas
zuleide tat. Und dann kauft sich dieser harmlose Mensch ein spitzes Messer und
ergeht sich in düsteren Andeutungen. Im Pfarrhof war die Welt für Simon Polt
immer in gottgefälliger Ordnung gewesen. Und jetzt? Vergifteter Wein, eine
tote Pfarrersköchin, deren Leben zuvor schier unlöslich mit dem des Pfarrers
verbunden war. Und dann noch ihre seltsame Beziehung zu Heinz Hafner.
    Nur das widersprüchliche Wesen von Grete Hahn, immer
wieder für Überraschungen gut, gab Polt keine neuen Rätsel auf.
    Mürrisch und ohne sich viel dabei zu denken, folgte
er einem Güterweg, der nach Brunndorf führte. Immerhin ging es auf Mittag zu,
und da war es ja möglich, daß Heinz Hafner im Haus Grete Hahns um die Kochtöpfe
strich.
    Sie war allein. „Inspektor Polt! Kommen Sie mir zuliebe
oder wegen meines zeitweiligen Mitbewohners?“ Sie trug Jeans und ein hellblaues
T-Shirt.
    „Wissen Sie, wo Heinz Hafner ist, Frau Hahn?“
    „Ich weiß, wo er nicht mehr ist.“ Sie lachte. „Der
ist abgereist. Grete, mein gefallener Engel, hat er gesagt, für mich ist es
derzeit überall schöner als im Wiesbachtal. Adieu.“
    „Zum Teufel mit ihm! Darf ich telefonieren?“ Grete
Hahn nickte, und Polt griff zum Apparat. „Ja? Franz Greisinger hier.“
    „Ich bin's, Simon Polt. Sag einmal, wohnt der Heinz
Hafner noch bei dir?“
    „Warum nicht? Aber ich schau schnell in seinem Zimmer
nach. Bleib am Apparat, Simon.“
    Bald darauf war die Stimme des Wirtes wieder zu
hören, noch ein wenig außer Atem. „Der ist weg. Nur ein Scheck liegt auf dem
Tisch. Übrigens doppelt so hoch wie der Zimmerpreis.“
    „Wie schön für dich, Franz. Danke!“
    Polt wandte sich an Frau Hahn. „Und Sie?“
    „Ich? Um ein paar sexuelle Erfahrungen reicher und
wieder zu haben, mein Lieber!“
    „Sie nehmen das ziemlich locker, wie?“
    Frau Hahn wandte sich mit einer heftigen Bewegung
ab. „Nein,“ sagte sie zur Wand. „Nein, ich nehme das ganz und gar nicht locker.
Und jetzt gehen Sie besser, Herr Gendarm, aber schnell!“
     
    Polt machte sich unverzüglich auf dem Weg ins Wachzimmer,
wo er Harald Mank berichtete.
    Sein Vorgesetzter entschloß sich angesichts der
Hitze zu einem reduzierten Wutausbruch und ließ die rechte Hand schwer auf den
Schreibtisch fallen. „Einfach weg, sagst du? Der Kratky wird sich freuen. Ich
versuch gleich einmal, ihn zu erreichen.“ Mank hatte Erfolg.
    „Kratky.“
    „Ein Glück, daß Sie im Büro sind, Herr
Landesgendarmerieinspektor! Heinz Hafner ist abgereist, ziemlich überstürzt.
Wir haben mehr oder weniger durch Zufall rasch davon erfahren.“
    „Euer Stil, was Ermittlungen betrifft, wie? Ich
werde in seiner Redaktion nachfragen lassen. Übrigens habe ich in letzter Zeit
sehr gut gegessen.“
    „Hat das womöglich mit unserer Pfarrersköchin zu
tun?“
    „Brillant und präzise gedacht, Herr Kollege, oder
gut geraten. Also: Vor etwa 20 Jahren hat Amalie Pröstler für das Schwarze Kameel gekocht.
Ein traditionsreicher und sehr stilvoller Feinschmeckertreff in der Wiener
Innenstadt. Man weiß dort nur Gutes über sie zu berichten. Sie hat dann aber
gekündigt, unter Umständen, an die man sich nicht mehr erinnert oder nicht mehr
erinnern will.“
    „Und Heinz Hafner? War der dort auch

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