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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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entstand. »Er ist auf Patrouille. Einige Farmen hier wurden überfallen, und Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Seit Ian Smith alle schwarzen politischen Parteien verboten hat, ist die Lage ziemlich angespannt. Ich fürchte, es wird noch mehr Ärger geben. Und mit Kobus ist es wie immer schwierig.«
    »Ich weiß, Ma.«
    »Lars hat angerufen und uns von den Rindern erzählt. Es tut mir ja so Leid für dich.«
    »Die Sache ist wirklich seltsam und außerdem recht beängstigend. Ma, könntest du dich inzwischen mit dem Gedanken anfreunden, nach Hause zu kommen? Du und Pa?«
    »Ich weiß nicht, mein Kind«, antwortete Lottie. »Es ist ein bisschen kompliziert. Ich spreche mit deinem Vater und versuche mein Bestes. Alles Gute zum Geburtstag, meine schöne Tochter. In ein oder zwei Tagen rufe ich wieder an und sage dir, was wir beschlossen haben.«
    »Ich glaube, sie kommen wieder nach Hause«, meinte Hannah ein wenig später zu Piet. »Ich freue mich ja so.«
    »Han …?« Er trat auf sie zu, voller Hoffnung und Erleichterung, dass die Familie endlich wieder vereint sein würde.
    »Ma meldet sich bald wieder und teilt uns mit, wann es so weit ist. Sie klang so anders … ganz wie früher. Ein gutes Zeichen, oder?«
    »Ja, ein sehr gutes. Aber bis dahin musst du mir versprechen, dir nicht weiter das Hirn zu zermartern. Wir hatten zwar in letzter Zeit unsere Probleme auf Langani, aber wir werden sie bestimmt überwinden, und ich denke …«
    »Heute Abend wird nicht über Schwierigkeiten und shauris gesprochen«, verkündete Hannah. »Wir trinken auf ihre Rückkehr und die schöne Zeit, die wir zusammen haben werden.«
    Dann saßen sie alle im Garten, wegen des kühlen Abends in Pullover vermummt. Lars hatte den Grill angezündet, verteilte Getränke und ließ sich dann neben Sarah auf einem Klappstuhl nieder.
    »Ich möchte alles über die Safari hören«, erklärte er.
    Er ist viel lockerer als früher, dachte Sarah. Vielleicht hing das ja mit den Blicken zusammen, die er mit Hannah wechselte – den heimlichen Botschaften, die er ihr damit zusandte, und der leichten Berührung ihres Arms, als er ihr ein Glas reichte. Sarah fragte sich, ob auf Langani Dinge geschahen, die ihr bis jetzt entgangen waren. Sie waren schon fast mit dem Essen fertig, als Mwangi erschien.
    »Ein Funkspruch«, meldete er. »Es ist Memsahib Briggs.«
    Aufgeregt hastete Sarah ins Haus. Allies Stimme war zwar kaum zu verstehen, doch da sie die Nachricht zwei Mal wiederholte, bestand kein Zweifel.
    »Sie haben mir eine Stelle angeboten!« Jubelnd stand Sarah auf der Veranda und riss triumphierend die Arme hoch. Vor Begeisterung strahlte sie übers ganze Gesicht, während sich ihre Freunde um sie scharten. »O Gott, ich habe eine Stelle in Buffalo Springs. Mein Traumjob! Ich kann es noch gar nicht fassen.«
    Alle fielen ihr gratulierend um den Hals. Wein wurde eingeschenkt. Beim Essen stießen sie miteinander an. Anschließend gingen sie ins Wohnzimmer, wo sie sich um das Kaminfeuer scharten.
    »Wir müssen uns noch richtig zuprosten«, meinte Lars. »Anstoßen reicht nicht. Wir müssen uns dabei auch tief in die Augen schauen und einander das Beste wünschen. Etwa so.« Er beugte sich vor und starrte Hannah an, bis sie sich lachend abwandte. Als sie erst Sarah und dann Anthony ihr Glas hinstreckte, funkelten ihre Augen im Schein des Feuers.
    Piet legte eine Schallplatte auf, und sie tanzten. Die Dielenbretter des alten Hauses ächzten protestierend, und das Personal spähte staunend und lachend zur Tür herein, als Camilla Lars den Twist beibrachte. Angefeuert von ihr, verrenkte er unbeholfen die schlaksigen Glieder, bis seine Knie schließlich nachgaben und er, um Gnade flehend, aufs Sofa sank.
    »Ma hat immer gern getanzt«, sagte Hannah. »Ihr zuliebe musste Pa herumhüpfen, obwohl er überhaupt kein Rhythmusgefühl und außerdem zwei linke Füße hat. Sie wirkte immer sehr anmutig dabei, während ich wohl eher nach ihm geraten bin.«
    »Möchtest du mit mir tanzen?« Inzwischen hatte Lars sich wieder von der Anstrengung erholt.
    Hannah starrte ihn an, stand dann auf und strich ihren Rock glatt. Mittlerweile spielte ein langsames Lied, und er zog sie eng an sich. Sarah fand, dass sie ein hübsches Paar abgaben. Außerdem sah sie, wie Piet die beiden mit einem eigenartigen Augenausdruck musterte, den sie sich nicht erklären konnte. Sie tanzten bis spät in die Nacht hinein, lachten und sprachen über die Vergangenheit. Als sie schließlich

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