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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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zu fahren. Außerdem kümmert er sich um die letzte Bauphase unserer Lodge, ohne dass es dich etwas kostet.«
    »Zugegeben, er ist ein ausgezeichneter Architekt, der für seinen Beruf lebt. Aber lass dich nicht auf ihn ein, Han. Was das andere Geschlecht betrifft, kann man ihm nicht über den Weg trauen.«
    »Du meine Güte, Piet!« Hannah knallte einen Aktendeckel auf den Tisch. »Ich lasse mich mit gar niemandem ein. Viktor bringt mich zum Lachen, wenn er hier ist, und das finde ich schön. Tag und Nacht mühe ich mich ab, damit hier alles funktioniert. Da brauche ich ein wenig Abwechslung. Außerdem bin ich keine Unschuld vom Lande, die auf den erstbesten Kerl hereinfällt.« Als sie sein entsetztes Gesicht bemerkte, musste sie grinsen. »Sei kein Frosch, Piet. Schließlich sind die ›Swinging Sixties‹ auch an Nanyuki nicht spurlos vorbeigegangen. Mädchen tragen keine Keuschheitsgürtel mehr, und es ist kein Verbrechen, ein bisschen Spaß zu haben. Also lassen wir jetzt dieses Thema und machen uns wieder an die Arbeit.«
    Piet seufzte. Seine Schwester konnte entsetzlich stur sein, und offenbar hatte er die falsche Methode gewählt, um sie vor Viktor zu warnen. Nun konnte er nur hoffen, dass der Mann Hannah und die Farm bald satt haben und weiterziehen würde, bevor noch ein Unglück geschah. Aber es dauerte nicht lange, bis Viktor wieder anrief.
    »Ich bin in Nanyuki«, sagte er zu Hannah. »Und da habe ich mir gedacht, ich könnte mal nach euch schauen. Ich habe Bauarbeiter, Wälder, Hoteldirektoren und Fristen gründlich satt und brauche dringend eine Abwechslung, falls ich bei euch willkommen bin.«
    Nachdem sein Wagen mit dröhnendem Motor in die Auffahrt eingebogen war, sah Hannah zu ihrem Erstaunen, dass er einen großen, in ein Stück Sackleinen gewickelten Gegenstand aus dem Kofferraum nahm. Sie rief Mwangi, damit er half, ihn ins Haus zu tragen, und trat dann einen Schritt zurück, während Viktor die Hülle entfernte. Es war eine Bronzeskulptur, die einen anmutigen muskulösen Leoparden auf einem Baumstamm darstellte.
    »Ein wunderschönes Stück«, sagte sie. »Was hast du damit vor?«
    »Es ist von einem Freund in Nairobi«, erwiderte er. »Ich habe es mitgebracht, weil ihr es unbedingt kaufen müsst. Für die Lodge. Auf dem großen Tisch mitten im Salon wird es großartig wirken.«
    Hannah war sofort einverstanden, und als Piet und Lars aus den Werkstätten kamen, führte sie sie sofort ins Wohnzimmer, um ihnen die Skulptur zu zeigen.
    »Phantastisch«, meinte Piet. »Doch wir können sie uns nicht leisten. Der Bildhauer heißt Martin Voormann, und seine Arbeiten sind sehr teuer. Wir haben zurzeit nicht so viel Geld.«
    »Aber ich habe Viktor schon gesagt, dass wir sie kaufen werden«, entgegnete Hannah. »Er hat Recht, wenn er sagt, dass wir für diesen großen Raum eine wirklich gute Statue brauchen. Er wird dadurch eine völlig andere Note bekommen. Außerdem kenne ich unsere finanzielle Lage wohl am besten. Ich will die Statue behalten.«
    »Kommt nicht in Frage.« Piet ließ sich nicht beirren. »Er muss sie wieder nach Nairobi mitnehmen oder an jemand anderen verkaufen.«
    Hannah war die Situation schrecklich peinlich. »Ich lasse meine Entscheidungen nicht so einfach von dir umwerfen«, widersprach sie. »Schließlich bin ich für die Ausstattung der Lodge zuständig. Ich habe alle Vorhänge, Kissen und Bettüberwürfe genäht und kostenlos alte Kunstdrucke und Gemälde gesammelt. Aber jetzt will ich diese Statue haben. Sie strahlt Kraft und Schönheit aus, und ich möchte sie behalten. Gefällt sie dir nicht auch, Lars?«
    »Eine ausgezeichnete Arbeit, das muss ich zugeben. Doch ich denke, du solltest auf Piet hören.«
    »Meiner Ansicht nach ist das mein Zuständigkeitsbereich, und ich werde mir nicht von euch beiden hineinreden lassen. Ich bin durchaus in der Lage, so etwas selbst zu entscheiden.«
    »Sei nicht kindisch, Hannah. Wir können uns so einen Luxus nicht leisten.«
    »Ich habe die Ausgabe bereits ins Kassenbuch eingetragen und Viktor einen Scheck gegeben«, entgegnete sie.
    »Das war unverantwortlich von dir, um es milde auszudrücken«, sagte Piet wütend.
    »Unverantwortlich? Du wagst es, mir so etwas vorzuwerfen, nachdem ich rund um die Uhr für deine Lodge geschuftet habe? Jeden Penny habe ich zweimal umgedreht. Und jetzt machst du mir wegen eines einzigen Kaufs die Hölle heiß! Tja, ich werde die Statue nicht mehr hergeben und auch nicht zulassen, dass du mich vor Viktor

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