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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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blamierst, indem du den Scheck von ihm zurückverlangst. Also hört auf, mich zu bedrängen, sonst werdet ihr es noch bereuen.«
    Mit hochrotem Gesicht marschierte Piet zur Tür hinaus. Lars stand auf der Schwelle und musterte Hannah schweigend.
    »Du brauchst nichts mehr zu sagen.« Hannah betrachtete ihn kühl. »Es ist schon spät, und ich muss mich zum Abendessen umziehen. Entschuldige mich.«
    Sie drängte sich an ihm vorbei und eilte in ihr Zimmer, wo sie einen tief ausgeschnittenen Pullover und dazu einen sehr kurzen Rock heraussuchte. Als Viktor, elegant und teuer gekleidet, zum Abendessen erschien, fiel die Begrüßung nicht sehr freundlich aus. Er brachte ein französisches Parfüm für Hannah und ein Gedicht mit, das er angeblich eigens für sie geschrieben hatte. Lars sah zu, wie sie sich auf dem Sofa zurücklehnte, die Geschenke entgegennahm, sich von Viktor auf die Wange küssen ließ und ein wenig zu lange seine Hand festhielt. Als er mit dem Finger über ihren Arm strich, erschauderte sie leicht und warf ihm einen schmachtenden Blick zu. Beim Abendessen spürte Piet das Knistern, das in der Luft lag. Es herrschte eine angespannte Stimmung zwischen ihnen, die nur Viktor nicht zu bemerken schien. Lars verzichtete auf den Kaffee und flüchtete ins Büro, wo er die Tür schloss, um alles auszusperren, was er nicht sehen und hören wollte.
    »Bleib nicht zu lange auf, Hannah.« Nur widerstrebend verließ Piet eine Viertelstunde später den Raum, da er beim besten Willen die Augen nicht mehr offen halten konnte. »Hast du vergessen, dass ich morgen nach Nairobi muss? In ein paar Tagen bin ich wieder zurück und bringe die Ersatzteile für den Traktor und den Sisalteppich mit, den du bestellt hast. Du hast hier auch jede Menge zu tun.«
    »Da gibt es nichts, was nicht auch einen Tag warten könnte«, entgegnete Hannah trotzig. »Schließlich gehe ich nur selten spät zu Bett, und ich freue mich, dass wir heute Besuch haben. Wenn ich einmal einen Tag morgens nicht früh aufstehe, wird die Farm schon nicht gleich untergehen. Immerhin haben wir einen Verwalter.«
    Nachdem Mwangi die Kaffeetassen abgeräumt hatte, setzte sich Viktor dicht neben Hannah aufs Sofa. Sie gab keinen Laut von sich, als er mit dem Finger über ihr Gesicht strich und ihre Augenbrauen und ihren Mund berührte, bis sie eine Gänsehaut bekam. Als er sich vorbeugte, um sie zu küssen, erstarrte sie. Wollte sie das wirklich? Dann jedoch legte sie ihm die Arme um den Hals, öffnete die Lippen und gab sich seinem Kuss hin. Seine Hände glitten über ihren Körper und liebkosten sie geschickt, sodass wohlige Schauer durch ihren Körper rieselten. Noch nie hatte sie jemand so berührt. Sie wich zurück, voller Angst vor dem, was geschehen konnte.
    »Viktor«, stieß sie atemlos hervor. »Hier geht es nicht. Nein. Ich wollte nur sagen, dass ich nicht weiß, was ich will. Viktor, hör mir zu …«
    Doch er brachte sie zum Schweigen, indem er aufstand und sie an sich zog.
    »Ich will dich lieben«, flüsterte er ihr ins Ohr, und es war, als flösse elektrischer Strom durch ihre Adern. »Es ist die Zeit der Freude. Komm. Es ist Zeit.«
    Er nahm sie bei der Hand und führte sie ins Gästezimmer, wo er die Tür schloss. Abermals küsste er sie, und sie schmiegte sich an ihn, als er sie zum Bett trug. Ihre Sehnsucht nach ihm war stärker als ihre Angst. Er löste ihr Haar und fuhr mit den Fingern hinein, sodass es sich über das Kissen breitete. Als er ungeduldig an ihrer Bluse nestelte, zog sie die restlichen Sachen selbst aus, denn sie wollte, dass er sie nackt sah. Ihre Scheu war wie weggeblasen, als er ebenfalls die Kleider ablegte und sie auf den Boden warf. Sie strich ihm mit den Händen über Brust und Bauch und zog ihn auf sich. Es gelang ihr nicht, einen Aufschrei zu unterdrücken, als er sie küsste, sich im Gleichtakt mit ihr bewegte und eine ungeahnte Begierde in ihr auslöste. Danach lagen sie in der Dunkelheit. Er ließ den Finger über ihren Bauch und die weiche Haut an der Innenseite ihrer Schenkel gleiten, und später liebte er sie noch einmal, diesmal langsamer und sanfter. Hannah fühlte sich wie auf einer Wolke der Glückseligkeit. Sie fragte sich, ob ihr Körper zerfließen würde, sodass sie nie wieder in die vertraute Alltagswelt zurückkehrten konnte.

    Es dämmerte, und der rotgoldene Himmel schien Hannahs Glücksgefühl widerzuspiegeln. Es war der schönste Morgen, an den sie sich erinnern konnte. Viktor schlief noch, und eine

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