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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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er schwieg, rutschte sie enger an ihn heran. »Gütiger Himmel, in letzter Zeit hat sich so viel verändert. Alles geht drunter und drüber. Ich liebe dich, Tim. Und Mum und Dad ebenfalls. Und wenn Deirdre die Richtige für dich ist, werde ich sie auch lieben. Und du wirst auf meine Erfolge in Kenia stolz sein, da bin ich ganz sicher.«
    Sie brach in Tränen aus, denn ihr graute vor dem Abschied von ihrer Familie. Außerdem füchtete sie sich vor den Gefahren und Unwägbarkeiten, die vor ihr lagen.
    »Wir schaffen das schon«, sagte er, umarmte sie und reichte ihr ein sauberes Taschentuch. »Wenn du Deirdre erst besser kennen lernst, wirst du sehen, was für ein wundervoller Mensch sie ist. Wir haben dieselben Ansichten und Ziele, und ich habe sie sehr, sehr gern.«
    »Jedenfalls hat sie großes Glück gehabt«, erwiderte Sarah, auch wenn sie insgeheim immer noch glaubte, dass ihr Bruder einen Fehler beging. Er sprach zwar davon, dass er Deirdre bewunderte, schätzte und gern hatte, aber das Wort Liebe war kein einziges Mal gefallen. »Ich bin glücklich für dich, Tim, wirklich. Und was Piet betrifft, ich habe ihn schon immer geliebt und bin machtlos dagegen. Vielleicht teilt er meine Gefühle nicht. Noch nicht. Doch das könnte sich ändern. Denn letztendlich ist die Liebe das Einzige, was zählt, findest du nicht?«
    »Und wer hält jetzt wem Vorträge?«, meinte Tim. Doch er lächelte erleichtert, weil sie in der Lage waren, miteinander über ihre Zukunftspläne zu sprechen, so verschieden diese auch sein mochten.
    Am selben Abend rief Sarah in London an und war überrascht, als Marina sich meldete. Offenbar hatte Camilla sich mit ihrer Mutter versöhnt, auch wenn sie ungeduldig auf Georges Rückkehr aus dem Ausland wartete. Sie brauchte seine Liebe und Unterstützung, um die Krise zu meistern. In den folgenden Tagen ließ Camilla nichts mehr von sich hören. Eine Woche später versuchte Sarah sie wieder in London zu erreichen, doch niemand hob ab. Vergeblich bemühte sie sich, ihre wachsende Besorgnis zu verscheuchen.
    »Probier es doch in ihrem Wochenendhaus«, schlug Betty vor. »Das arme Mädchen tut mir schrecklich Leid. Wie schön wäre es, wenn sie am Samstag zu deiner Geburtstagsfeier herkäme. Schließlich gehört sie zur Familie.«
    In Burford ging Marina ans Telefon. Ihr Tonfall war kühl. Ihre Tochter werde in der nächsten Zeit weder in London noch hier erreichbar sein. Sie werde Camilla den Anruf ausrichten.
    »Hast du mit ihr gesprochen?«, fragte Betty. »Wie geht es ihr?«
    »Ich hatte nur ihre Mutter dran«, erwiderte Sarah stirnrunzelnd. »Sie sagte, Camilla sei nicht da. Vielleicht ist sie ja mit George weggefahren, obwohl Marina ihn gar nicht erwähnt hat. Bestimmt ruft sie an, wenn sie zurück ist.«
    Sarahs Geburtstagsfeier fand draußen in den Dünen von Streedagh statt. Sie hatte keine Lust auf ein teures Abendessen in einem eleganten Restaurant gehabt, wohl wissend, dass für ihre Eltern wegen der Renovierung des Hauses und der Einrichtung der Praxis jeder Penny zählte. Nachdem Tim und Raphael ein Lagerfeuer entzündet hatten, grillten sie Lachs und Kartoffeln in der Glut. Einige Bewohner des Dorfes gesellten sich zu ihnen und brachten Fiedeln, ein Akkordeon und ein bauraun mit. Alte Melodien stiegen in den Nachthimmel auf. Erst als sie wieder zu Hause waren, holte Raphael Sarahs Geschenk hervor. Alle sahen zu, wie sie den Karton auspackte und die schwere Hasselblad-Kamera heraushob. Völlig überwältigt von dem wertvollen Geschenk, fiel sie ihren Eltern um den Hals.
    Zwei Tage später traf Deirdre ein, die ihre Stelle als Krankenschwester in Dublin gekündigt hatte. In Sligo arbeitete sie unermüdlich, legte eine beeindrucktende Tüchtigkeit an den Tag und verhielt sich stets einfühlsam. Doch leider besaß sie die ärgerliche Angewohnheit, ihren Mitmenschen in ihrem von starkem Cork-Akzent geprägten Singsang unerbetene Ratschläge zu erteilen. Sarah hatte wider Willen Hochachtung vor ihr. Aber obwohl Deirdre und Tim einander offensichtlich gern hatten, schien etwas in ihrer Beziehung zu fehlen. Die beiden wirkten eher wie Bruder und Schwester. Außerdem schien Deirdre zu zögern, wenn es darum ging, einen Hochzeitstermin festzulegen. Aber sie war nun einmal die Frau, für die Tim sich entschieden hatte. Mehr Sorgen machte sich Sarah um ihren Vater, denn ihr fiel auf, wie ihm immer wieder die Luft wegblieb, sodass er erbleichte und nach Atem rang. Doch er beteuerte, dass er nur Ruhe

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