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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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ausgefallen, und sie suchen verzweifelt Ersatz.«
    »Wie schmeichelhaft«, erwiderte sie.
    »Du brauchst gar nicht so herablassend zu tun«, gab Tom zurück. »Erst verschwindest du einfach und hinterlässt nicht einmal eine Nummer, wo ich dich erreichen kann. Und jetzt meckerst du, weil dir der Auftrag nicht passt. Ich habe ihnen die ganze Geschichte erzählt und gesagt, dass du dir einen Pony hast schneiden lassen. Die Aufnahmen finden im Studio statt, sodass Wind kein Problem ist, und außerdem gehören zu der Kollektion auch Hüte. Also stört deine Stirn nicht.«
    »Ich rufe dich morgen früh an, damit du mir die Daten und die Adresse geben kannst.« Sie tätschelte ihm den Arm. »Danke, Tom. Vielen Dank.«
    Vor ihrem Haus angekommen, bat Edward den Taxifahrer zu warten, während er Camilla nach oben begleitete. Zu ihrer Erleichterung fragte er nicht, ob er hereinkommen könne. Später überlegte sie, welcher Teufel sie nur geritten hatte, ihm ihr Herz auszuschütten. Vielleicht lag es daran, dass er ihr unvoreingenommen gegenübertrat. Eine Weile saß sie auf der Bettkante und griff dann zum Telefon, um ihre Mutter in Burford anzurufen. Marina hatte ihre Lebensgewohnheiten nicht geändert: Sie blieb nachts lange auf und schlief morgens aus.
    »Ich war bei deinem Freund Edward«, sagte Camilla. »Morgen früh muss ich wieder hin und werde deshalb nicht vor zehn zu Hause sein. Geht es dir gut?«
    »Ja. Dein Vater ist hier, Schatz. Wir kommen morgen in die Stadt. Möchtest du nicht … ?«
    »Nein. Ich rufe dich morgen an. Gute Nacht.«
    Camilla legte sich ins Bett, doch der Schlaf wollte einfach nicht kommen. Sie stellte sich vor, wie ihre Eltern zusammen in dem kleinen Häuschen saßen, über die Fehler der Vergangenheit sprachen und sich auf die Trennung für immer einrichteten, die ihnen bevorstand. War ihr Vater – insgeheim und mit schlechtem Gewissen – erleichtert, dass er die Ehe bald hinter sich haben würde? Was mochten sie einander jetzt noch zu sagen haben? Erkundigte er sich nach Marinas Befinden, wohl wissend, dass die schwammige Substanz, die das lebensnotwendige Blut bildete, in ihren Knochen verfaulte? Begrüßte sie ihn mit einem hingehauchten Kuss und fragte ihn, wie seine Woche gewesen sei und wie es seinem Liebhaber ginge? Nach einer Weile stand Camilla auf und holte sich aus dem Spiegelschränkchen im Bad eine Tablette. In dem kleinen Döschen waren nur noch zwei Stück übrig, und Edward hatte vergessen, ihr ein neues Rezept auszustellen. Sie würde ihn morgen daran erinnern.
    Draußen war es neblig und kalt. Die orangefarbenen Lichter der Stadt erhellten das Dunkel. Was für ein gewaltiger Unterschied zu einer afrikanischen Nacht, in der die Sterne zwischen den Palmwedeln und dem Gitterwerk der Akazienzweige funkelten und sie so überglücklich gewesen war, zu leben und verliebt zu sein. Sie fragte sich, wo Anthony nun sein mochte und ob er je an sie dachte. Durch eine Postkarte hatte er ihr mitgeteilt, er werde vielleicht nach London kommen. Allerdings hatte er weder ihren Geburtstag erwähnt noch angedeutet, dass er sie sehen wollte. Sarah und Hannah hatten ebenfalls geschrieben, um sich nach ihrem Gesicht zu erkundigen. Doch über Anthony oder die Probleme in Langani hatten sie kein Wort verloren. Camilla schämte sich, weil sie ihre Freunde im Stich gelassen hatte. Aber sie konnte ihnen den Grund nicht erklären, ohne das Geheimnis ihres Vaters zu offenbaren. Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, in Langani anzurufen und zu erzählen, welche hässliche Entdeckung sie von den einzigen Menschen fern hielt, die sie liebte. Doch dann fiel ihr ein, dass es in Kenia kurz nach Mitternacht war. Eigentlich war es auch besser so, denn sie wusste nicht, ob sie die Reaktion ihrer Freunde verkraftet hätte – Hannahs Bemühen, ihre Bestürzung zu verbergen, Sarahs Mitleid und den Widerwillen von Männern wie Piet und Lars. Also legte sich Camilla wieder hin, zog die Decke hoch und spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen. Ein unbarmherziger Gott hatte ihr alles genommen. Beim Einschlafen dachte sie noch darüber nach, ob sie wirklich so viel falsch gemacht hatte, um eine derart grausame Strafe zu verdienen.
    Am folgenden Morgen nähte Edward die Wunde auf ihrer Stirn und sagte, sie solle in zehn Tagen zur Nachuntersuchung erscheinen.
    »Fahren Sie zurück nach Burford?«, fragte er.
    »Nein, Mutter kommt heute her.«
    »Tja, versuchen Sie, nicht ganz so ausgelassen zu

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