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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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ausbrechen wollen. Ich weiß nicht, wie wir ohne ihre Hilfe zurechtgekommen wären. Meine italienischen Freunde verstanden das Problem nicht wirklich. Anders als wir haben sie nie im Ausland gelebt und stammten zumeist aus alteingesessenen römischen Familien. Wahrscheinlich gaben einige sogar uns die Schuld daran, weil wir unsere Kinder in fremden Ländern großgezogen und auf ausländische Schulen geschickt haben, wo sie mehr über andere Kulturen lernten als über ihre eigene. Aber George und Marina kannten das Problem, und so wurden wir gute Freunde.«
    »Willst du mir damit sagen, dass ich eine Chance habe, mich zu verabschieden?«
    »Du drückst das sehr direkt aus. Aber ja, so ähnlich meine ich es. Und bis es so weit ist, kannst du dafür sorgen, dass sie glücklich ist und sich wohl fühlt.«
    »Das war noch nie ihre Stärke«, entgegnete Camilla.
    »Sie wirkt so schwach.« Claudia ging über diesen Seitenhieb hinweg. »Es muss doch möglich sein, sie dazu zu bringen, mehr zu essen. Man darf nicht zulassen, dass sie so dahinsiecht. Sie muss kämpfen. Für ihn.«
    »Für wen?« fragte Camilla verwirrt.
    »Für deinen Vater. Ich weiß, warum er nicht hier ist. Natürlich ist er nicht auf Geschäftsreise oder zu beschäftigt, um beim Geburtstag seiner Tochter dabei zu sein. Deine Mutter erwartet sicher nicht, dass wir ihr das glauben. Uns ist klar, dass das nicht stimmt und dass sie ihn nur schützen will.«
    »Ihr wisst Bescheid?« Camilla traute ihren Ohren nicht. Offenbar war sie die Einzige, die nicht geahnt hatte, wie es wirklich um die Ehe ihrer Eltern stand.
    »Wir wissen, dass es dem armen George das Herz bricht. Er kann nicht fassen, was geschehen ist. Aber er hat eine Tochter, über die er ständig spricht. Seine Prinzessin, die so schön und so klug ist. Wenigstens wird er noch dich haben, wenn sie nicht mehr ist. Sicher ist er sehr stolz auf dich und deinen Erfolg.«
    »Ich glaube nicht, dass er wirklich …«
    »Du darfst nicht glauben, dass er dich nicht liebt«, fiel Claudia ihr ins Wort, und ein flehentlicher Ausdruck malte sich auf ihr rundliches Gesicht. »Ihm fehlt nur der Mut. Er kann sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Sie hatten schöne Jahre hier in Italien. Marina meint, es seien ihre besten gewesen. Also kann ich nachvollziehen, warum er nicht mitgekommen ist. Er weiß, dass sie Rom nie wieder gemeinsam besuchen werden. Sicher feiert er mit dir in London, wenn du zurück bist.«
    Camilla schwieg. Sie hatte einen bitteren Geschmack im Mund. Claudia griff nach ihrer Hand.
    »Nach außen hin macht George einen starken Eindruck. Doch er verlässt sich in allen Dingen auf Marina und vertraut ihrem Rat, damit er nicht aus dem Tritt kommt. Ich weiß nicht, was er ohne sie tun wird, denn sie ist die Stärkere von beiden. Deshalb musst du ihm in diesen schweren Zeiten helfen, denn du bist noch jung und musstest keine Verluste verkraften. Mit der Zeit wirst du es lernen. Aber heute lass uns glücklich sein, um Marina eine Freude zu machen. Sie setzt große Hoffnungen in dich. Es ist sehr wichtig für sie.«
    »Manchmal sehen die Dinge von außen betrachtet ganz anders aus, als sie sind«, erwiderte Camilla, verärgert darüber, dass Claudia die Situation so völlig falsch beurteilte. Dies bestätigte nur ihren Verdacht, dass George seine Mitmenschen hinters Licht geführt und Marina die aufopferungsbereite Diplomatengattin gespielt hatte, um die Wahrheit zu verschleiern. »Und das erkennt man erst, wenn man sich näher damit beschäftigt.«
    »Nein, meine Liebe, ich denke eher, dass die direkt Betroffenen die Dinge nicht klar sehen können, weil sie entweder zu jung oder zu alt sind. Vielleicht auch deshalb, weil ihnen der Abstand fehlt oder sie darunter gelitten haben. Vermutlich trifft das in den meisten Fällen zu. Ich hoffe, du verzeihst mir meine Offenheit, aber Marina ist meine Freundin, und ich liebe sie. Hier kommt sie. Ist sie nicht wunderschön?«
    Die Fahrt zur Villa der Santinis dauerte eine halbe Stunde. Die Landschaft war in das eigentümliche goldene Licht getaucht, das für Camilla stets der Inbegriff von Italien gewesen war. Ein strahlend blauer Himmel lugte durch die winterlich kahlen Zweige, und dahinter öffnete sich eine Landschaft mit Feldern und beeindruckenden Gutshäusern. Die geschwungene, von Zypressen gesäumte Auffahrt endete an einem formvollendet gestalteten Haus inmitten eines gepflegten Gartens. Eine Steintreppe führte zur Eingangstür. Camillas Absätze

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