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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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verletzt und gedemütigt hatte. »Aber beruflich geht es voran. Heute Morgen hatte ich ein tolles Angebot. Tom hat mich mit einem Bekleidungshersteller bekannt gemacht, der eine ganze Kollektion nach mir benennen wird. Nach Silvester fliege ich für die Fotoaufnahmen und den Start der Werbekampagne nach New York. Er glaubt, wir werden viel Aufmerksamkeit vom Fernsehen und den großen Zeitschriften bekommen.«
    »Hoffentlich lässt du dich nicht von ihm über den Tisch ziehen«, erwiderte Marina. »In New York geht es ganz anders zu als hier. Die Menschen dort sind sehr direkt und nur hinter dem Geld her. Also sei auf der Hut, Camilla.«
    »Offenbar hat er einen guten Ruf. Nach New York lasse ich dann meine Narbe entfernen. Vielleicht mache ich es sogar dort.«
    »Das würde Edward sehr kränken, Camilla. Ich spüre, dass er verliebt in dich ist.«
    »Mutter, warum willst du einfach nicht verstehen, dass ich keine Lust auf eine feste Beziehung habe? Jedenfalls nicht in nächster Zeit. Meine Erfahrung mit Anthony hat mir sehr wehgetan, und ich möchte so etwas auf keinen Fall noch einmal erleben.«
    Kurz lag Marina mit geschlossenen Augen da, und Camilla fragte sich schon, ob sie eingeschlafen war. Doch dann griff sie nach Camillas Hand. »Er war einfach nicht der Richtige. Geeignet für eine kleine Ferienliebelei, aber viel zu oberflächlich. Dein Vater hat mir gesagt, er habe ihn auf seiner letzten Reise in Nairobi getroffen und mir von dem Mädchen erzählt. Du musst Afrika jetzt endlich hinter dir lassen, mein Kind. Es ist Zeit, dass du dieses traurige, gefährliche und gewalttätige Land vergisst.«
    »Daddy hat Anthony gesehen?«
    »Hat er das nicht erwähnt?« Wieder schloss Marina die Augen. »Tja, vermutlich hielt er es nicht für wichtig. Camilla?«
    »Ja?«
    »Du bleibst aber nicht lange weg, oder?«
    »Nein, Mutter.«
    Beim Abendessen war Camilla geistesabwesend, denn sie musste immer wieder an Georges Begegnung mit Anthony denken. Allerdings fiel ihr keine Möglichkeit ein, um das Tischgespräch auf dieses Thema zu lenken, ohne zu verraten, wie sehr es ihr am Herzen lag. Außerdem wollte sie sich vor Edward keine Blöße geben. Als die beiden Männer zum Bear Inn aufbrachen, beschloss sie widerwillig aufzubleiben, um ihren Vater später zu befragen. Eine Stunde später kehrte er zurück und war offensichtlich froh, sie noch wach anzutreffen.
    »Einen Dämmerschoppen?«, meinte er. »Ich habe zwar schon mit Edward etwas getrunken, aber ein kleiner Whisky kann ja nicht schaden. Es ist eiskalt draußen. Ich habe noch einen zwölf Jahre alten Glendfiddich im Schrank.« Er schenkte ein und stellte sich mit dem Rücken zum Kaminfeuer.
    »Mutter sagt, du hättest in Nairobi Anthony Chapman getroffen.«
    »Hör zu, mein Kind, ich weiß, dass es zwischen euch nicht geklappt hat, und das tut mir Leid. Ich hoffe, er hat dir nicht zu viel bedeutet.« Das Gespräch war George offenbar unangenehm. »Ja, ich bin ihm begegnet.«
    »Und?«
    »Er war in Begleitung eines Mädchens. Einer Amerikanerin. Die beiden schienen … O Gott, der Kerl ist einfach ein kompletter Idiot. Sie hat sich ihm regelrecht an den Hals geworfen, und vermutlich ist es nicht leicht, sich solcher Frauen zu erwehren. Doch auf mich hat sie keinen sehr guten Eindruck gemacht. Eigentlich wollte ich dir nichts davon erzählen, Camilla, und ich merke dir an, wie nah es dir geht. Es tut mir wirklich Leid, Liebes, du hast so etwas nicht verdient.« Er ließ den Whisky im Glas kreisen und wich ihrem schmerzerfüllten Blick aus.
    »Er hat mir gesagt, er habe kein Interesse an einer festen Beziehung. Und wenn du die Wahrheit wissen willst, habe ich mich absolut lächerlich gemacht«, stieß Camilla hervor, und die Tränen liefen ihr über die Wangen. »Ich heule jetzt bloß, weil ich müde bin und mir Sorgen um Mutter mache. Ich kann es einfach noch nicht fassen, dass ich auf den großen weißen Jäger hereingefallen bin! Aber ich werde schon darüber hinwegkommen.«
    »Wie geht es Sarah und Hannah?«
    »Ich habe schon länger nichts mehr von ihnen gehört.«
    »Warum nicht?«, bohrte er nach. »Ich dachte, ihr hättet in Kenia vor dem schrecklichen Zwischenfall so viel Spaß gehabt. Als ich euch in Nairobi traf, wart ihr so glücklich, wieder zusammen zu sein.«
    »Ich gehe zu Bett«, verkündete Camilla. »Aber ich muss morgen mit dir sprechen. Du könntest etwas für mich tun. Oder besser für sie. Gute Nacht.«
    An Weihnachten ergab sich keine Gelegenheit,

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