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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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ohnehin nach New York.«
    »Tut mir Leid«, entgegnete Camilla. »Nach Weihnachten vielleicht.«
    Sie drehte den beiden Männern den Rücken zu und ging zu einem Grüppchen hinüber, das von einer süßlich duftenden Rauchwolke umwabert wurde. Als sie den Joint entgegennahm und daran zog, hörte sie Toms ärgerliche Stimme im Ohr.
    »Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt? Dieser Mann erstickt im Geld. Ich kenne seine Kollektionen, und sie verkaufen sich wie warme Semmeln. Du brauchst nur deinen Namen auf das bescheuerte Etikett zu setzen, und dann kriegst du einen Anteil von jedem Kleid, das sich eine kleine Büromieze kauft, um auszusehen wie du. Nicht nur in England, sondern auch in den Vereinigten Staaten! Außerdem sind da noch die Modeaufnahmen in New York. Du verhältst dich unvernünftig. Warum denkst du nicht an deine Zukunft?«
    »Du meinst wohl deine Zukunft.«
    »Sei doch nicht albern, mein Kind. Momentan hast du kaum Aufträge, und wenn du im März untertauchst, um dein Gesicht operieren zu lassen, wirst du mindestens ein paar Wochen lang nichts verdienen. Ich habe es satt, dich bei verschiedenen Fotografen und Zeitschriften anzubieten wie Sauerbier! Du musst dein Leben endlich wieder in den Griff bekommen, Camilla. Ich habe genug davon, Ausreden zu erfinden, weil du wieder mal nicht ans Telefon gehst und ich keine Ahnung habe, ob du nun zur Verfügung stehst oder nicht. Diesem Kerl scheint das alles egal zu sein. Wahrscheinlich passt es ihm sogar in den Kram, dass die Werbekampagne und die Kollektion zu einem Zeitpunkt herauskommen, wenn du vermutlich keine anderen Aufträge annehmen kannst. Auf diese Weise hat er dich exklusiv, sagt er. Außerdem muss ich auch von etwas leben, falls du das vergessen haben solltest. Natürlich bekomme ich einen prozentualen Anteil dafür, dass ich den Auftrag vermittelt und alles arrangiert habe. Schließlich bin ich dein Agent. Aber du wirst ein Vermögen verdienen, verdammt! Also komm runter von deinem hohen Ross und sei nett zu ihm.«
    Kurz betrachtete sie ihn durch eine Rauchwolke. »Eigentlich hatte ich morgen sowieso keine Lust, zusammen mit meinen Eltern loszufahren«, erwiderte sie zerknirscht. Es gab nicht viele Menschen – wenn überhaupt –, die sich so wie Tom um ihr Wohlergehen sorgten. »Um wie viel Uhr?«
    »Um elf im Golden Square. Hier ist die Karte mit der Adresse. Wir treffen uns dort.«
    Camilla leerte ihr Glas und verließ die Party. Als sie die Tür aufschloss, fiel ihr ein Stein vom Herzen, denn die Wohnung war dunkel. Offenbar war ihr Vater bereits zu Bett gegangen. Nach ihrer anfänglichen Erleichterung nach dem Wiedersehen im Krankenhaus war sie trotzdem jeder Gelegenheit zu einem klärenden Gespräch ausgewichen. Er hingegen hatte anscheinend erkannt, dass er mit äußerstem Takt vorgehen musste, wenn er die Kränkung wieder gutmachen und ihre Beziehung retten wollte. Allerdings herrschte, abgesehen davon, dass sie sich gemeinsam um Marina kümmern mussten, auch weiterhin Funkstille zwischen ihnen. Camilla schenkte sich einen Wodka ein und griff nach dem Telefon.
    »Hoffentlich störe ich dich nicht um diese Uhrzeit«, sagte sie.
    »Da wir noch nicht einmal Mitternacht haben, ist es für deine Verhältnisse gar nicht so spät«, erwiderte Edward. »Vermutlich rufst du wegen morgen an. Marina hat mir gesagt, du würdest toben. Aber du kannst mir glauben, dass ich mich wirklich freue, hier rauszukommen. Weihnachten mag ich ohnehin nicht. Normalerweise schließe ich mich in meine Wohnung ein und sehe fern. Es ist nicht gerade die optimale Jahreszeit für einen einsamen alten Junggesellen.«
    »Wenn du erst das Bear Inn in Burford mit den vorgetäuschten Balken und dem Motelteppichboden siehst, wird dir die Freude schon noch vergehen«, antwortete Camilla. »Und nur der Himmel weiß, wie es um die Bäder bestellt ist.«
    Er lachte auf, erleichtert, dass sie nichts gegen seine Anwesenheit einzuwenden hatte, denn eigentlich hatte er mit verlegenem Herumgedruckse oder Ablehnung gerechnet.
    »Wann fährst du morgen los?«, fragte sie. »Könntest du mich mit dem Wagen mitnehmen? Ich habe am Vormittag noch einen Geschäftstermin und kann deshalb nicht bei meinen Eltern mitfahren. Natürlich gibt es auch noch die Bahn.«
    »Ich komme erst nach vier hier weg. Selbstverständlich nehme ich dich gerne mit, aber ich muss dich warnen. Sicher gibt es einen Stau, und du könntest tagelang mit mir im Auto festsitzen. An Weihnachten ist alle Welt

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