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Himmel ueber Falludscha

Titel: Himmel ueber Falludscha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Dean Myers
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schleimte sich wie üblich ein.
    »Ich schicke die erste, zweite und dritte Gruppe nach El Sajlija für ein Briefing«, verkündete Rose. »Eine kleine Luftveränderung. Damit Sie hier mal etwas anderes zu sehen bekommen. Major Sessions erklärt Ihnen die Einzelheiten. Aber so viel kann ich Ihnen sagen: Als sie vom CENTCOM anriefen und ausdrücklich nach Männern aus unserer Einheit fragten, war ich stolz wie sonst was. Höllisch stolz. Es bedeutet, dass wir uns um unsere Aufgaben kümmern. Und damit werden wir auch weitermachen. Sie fahren um achtzehn Uhr heute Abend ab. Gott segne Sie alle.«
    Sobald Rose und Coles gegangen waren, fragten wir herum, ob jemand wusste, wo wir hingeschickt werden sollten.
    »Egal, wo ihr hingeht, wir kommen nicht mit«, stellte Marla fest. »Er hat ausdrücklich nach Männern verlangt.«
    »Ich glaube, er hält es für ein Kompliment, wenn er uns auch als Männer bezeichnet«, meinte Darcy. »Aber egal wo es ist, es kann nichts Gutes sein. Habt ihr Coles gesehen? Der war eindeutig angenervt.«
    »Was ist los mit euch, Leute?« O’Crowley, einer der Pioniere, kam herüber und setzte sich auf Corbins Bett. »Ihr seid doch eigentlich Civil-Affairs-Leute, aber ihr geratet in Feuergefechte, zieht in Kampfeinsätze und werdet schwer getroffen. Wieso kriegt ihr eigentlich immer die miesesten Jobs zugeschoben?«
    »Wir sind doch eigentlich nur ein Köder«, behauptete Jonesy. »Sie stellen uns zum Grinsen raus und warten ab, wer auf uns schießt. Und wenn wir genügend Patronen in den Arsch gekriegt haben, ändern sie die verdammten Einsatzregeln, damit die Infanterie zurückschießen kann.«
    »Ich glaube, da haben Sie recht«, meinte Captain Miller. »Eigentlich sollen wir unserer Seite helfen, Frieden zu stiften. Aber wir wissen nicht mal, was wir unter Frieden verstehen.«
    »Vielleicht wissen Sie nicht, was Sie unter Frieden verstehen«, gab Jonesy zurück. »Für meine kleine braune Wenigkeit heißt das, zu Hause zu sitzen und mit meiner Gitarre rumzumachen. Mit diesem kranken Mist hier drüben habe ich nichts zu schaffen.«
    »Wir dienen hier alle einem Ziel.« Corbin sprach nur selten. »Vielleicht können wir das nur nicht erkennen. Ich glaube, dieses El Sajla oder El Sajlija oder so ähnlich ist der Ort, wo Präsident Bush gesprochen hat.«
    »Glaubst du, dass er jetzt da ist?«, fragte Marla. »Denn ich hätte mal ein ernstes Wort mit ihm über die Klimatisierung unserer Klohäuschen zu reden.«
    Als Nächste kam Major Sessions herein. Sie wirkte müde und älter als noch vor ein paar Wochen. Wortlos winkte sie uns zu sich.
    »Die ersten drei Gruppen und die Sanitäter fahren nach El Sajlija zu einem Briefing und dann zu einem Sondereinsatz«, erklärte sie. »Ich habe keine Ahnung, worum es bei dem Briefing oder dem Einsatz geht. Captain Coles auch nicht, aber er fährt mit Ihnen.«
    »Ma’am, Ihrem Ton nach scheint Ihnen die Sache nicht zu gefallen«, bemerkte ich.
    »Ich habe manchmal das Gefühl, man verlangt verdammt viel von uns«, erwiderte sie. »Aber ich weiß auch, dass sie das nicht verlangen würden, wenn wir keine gute Arbeit leisteten. Also …«
    Die Army hatte so eine Art, einen schwallweise mit Mist zu bewerfen, und das hier schien ein neuer Schwall zu sein. Etwa zwanzig Minuten lang verfielen wir alle in eine ernsthafte Gruppendepression, doch dann sprach sich herum, wohin wir fuhren. Es tauchten Kameraden auf, die uns sagten, das sei der reinste Diensturlaub.
    »Da unten in Katar haben sie einfach alles hingebaut«, erklärte ein Infanterist mit grausamer Akne und Schuppen im letzten Stadium. »Da wird ja auch nicht geschossen. Mein Freund ist vier Tage da gewesen und wollte gar nicht mehr wiederkommen. Sie haben ein Swimmingpool, Bars, Bier – alles, was ihr euch vorstellen könnt.«
    »Wieso war er nur vier Tage da?«, fragte Jonesy.
    »Darum geht es doch«, erwiderte Schuppen-Charlie. »Da sollen sich die Jungs von den Kampfeinsätzen erholen. Vier Tage Ausruhen und Vergnügen in Kuwait, dann geht es zurück nach Bang-Bang-City.«
    Kampfeinsatz? Das klang nicht gut.
    Marla ging zur Stabskompanie und bat einen Diensthabenden darum, eine E-Mail nach Hause schicken zu dürfen. Als sie zurückkam, sah sie aus, als ob sie am liebsten jemanden in die Luft sprengen würde.
    »Der Kerl hat Nein gesagt!«, rief sie. »Laberte irgendwas davon, dass aus Sicherheitsgründen alles dicht sei. Ich glaube ihm kein Wort! Ich habe ihn gebeten, meine Mails zu checken, was er

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