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Himmel ueber fremdem Land

Himmel ueber fremdem Land

Titel: Himmel ueber fremdem Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Buechle
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Wunsch mitzuarbeiten? Dabei sehen Sie mir nicht aus wie ein Mann, der sich gern die Hände schmutzig macht.«
    »Das täuscht. Ich bin es durchaus gewohnt, kräftig hinzulangen.«
    Ein kurzes, kaum merkliches Zucken um die Mundwinkel seines Gesprächspartners war der Beweis dafür, dass dieser die versteckte Drohung in seinen Worten verstand. »Dann nur zu. Vielleicht sieben Sie ja einen großen Brocken aus dem Sand.«
    »Den ich natürlich behalten würde.«
    »Natürlich!« Diacamps Antwort glich einem Donnergrollen.
    Philippe ließ ihn ein paar Schritte in Richtung Schürfstelle gehen, bevor er ihm nachrief: »Auf ein Wort noch.«
    Widerwillig drehte der Gerufene sich um.
    »Ihr Name. Sie wollten ihn mir nach meiner Unterschrift nennen?«
    »Erik van Campen.«
    ***
    Ausgerechnet diesen Karl Roth hatte Oberstleutnant von Estorff zum Unteroffizier ernannt und mit ein paar Männern Philippes Kommando unterstellt. Die Beförderung war prinzipiell sicher sinnvoll, immerhin war Roth seit zweieinhalb Jahren bei der Kaiserlichen Schutztruppe, während die anderen völlig grüne Jungs waren. Philippe traute dem etwa gleichaltrigen Mann jedoch nicht, zumal er den Verdacht hegte, Roth sei der Schläger gewesen, der ihm in Magdeburg aufgelauert hatte. Roths Abneigung ihm gegenüber, deren Ursprung er nicht kannte, beruhte mittlerweile auf Gegenseitigkeit.
    Geduldig wartete Philippe, bis Roth die 15 Männer in einer Reihe aufmarschieren lassen hatte und trat dann aus seinem Zelt. Der Wüstensand knirschte unter seinen Schuhsohlen und die Sonne stach glühend vom glasklaren Himmel herunter. Zehn der Soldaten waren rekrutierte Einheimische. Sie standen nicht ganz so korrekt stramm wie die fünf Deutschen, würden sich in der unwirtlichen Umgebung, in der Philippe ihr Lager hatte aufschlagen lassen, jedoch wesentlich besser behaupten.
    Er fragte jeden der Soldaten nach seinem Namen und seiner Herkunft und stellte erfreut fest, dass er im Obergefreiten Akia 32 einen ortskundigen Mann an seiner Seite hatte. Somit lag es für ihn nahe, den aufgeweckten Nama auf unbestimmte Zeit zum Unteroffizier vom Dienst zu ernennen, und er nahm sich vor, ihn für die reguläre Schulung zum Unteroffizier vorzuschlagen, sobald sie nach Windhuk zurückkehrten.
    Dann war es an ihm, dem neu zusammengewürfelten Zug in knappen Worten von den gewalttätigen Vorkommnissen auf den Diamantenfeldern südlich der Empfängnisbucht zu berichten. Ebenso eröffnete er ihnen seinen Verdacht, dass ein Teil der zum Schutz der Schürffelder abkommandierten Soldaten mittlerweile von skrupellosen Diamantensuchern korrumpiert worden war. Den Namen Erik van Campen erwähnte er nicht. Danach teilte er die kleine Truppe in mehrere Wachmannschaften ein.
    Wenig später beugten sich Roth, zwei weitere weiße Unteroffiziere und der von Philippe frisch zu einem solchen ernannte Akia gemeinsam mit ihm über eine Karte, um die nun von ihnen abzureitenden Kontrollrouten entlang der Bucht und in der Wüste festzulegen. Diesen vieren sagte er auch, dass er momentan einen ganz bestimmten Diamantenschürfer im Verdacht hatte, und ließ ihnen gegenüber den Namen van Campen fallen.
    Roth meldete sich freiwillig für die Routen, die van Campens Schürfgebiet streiften, und Philippe pflichtete ihm bei, es sei besser, ein Weißer würde sich im Ernstfall mit dem erst kürzlich in die Kolonie eingereisten Unternehmer auseinandersetzen, als dass dieser einen eingeborenen Unteroffizier womöglich aufgrund seiner Hautfarbe nicht als autorisiert betrachtete.
    Die ersten beiden Trupps deckten sich mit Trinkwasser und unverderblicher Nahrung ein, kontrollierten ihre Karabiner 98 und schwangen sich auf ihre Dromedare, die die Neuankömmlinge zu Philippes Erleichterung mitgebracht hatten. Während die Reiter das provisorische Zeltlager in der unmittelbaren Nähe der sandigen Küstenlandschaft verließen, rüstete Philippe sich für einen neuerlichen Ritt zur britischen Walvis Bay. Er wollte John treffen und trug sich mit der Hoffnung, sein Freund habe in der Zwischenzeit zusätzliche Informationen für ihn beschaffen können. Zudem plante er, bei van Campens Sekretär Stichmann vorbeizusehen und ihm genauer auf die Finger zu schauen.
    Der Sattel knarrte unter seinem Gewicht, als er sich auf seine Stute schwang, und der aus Westen vom Atlantik kommende Wind brachte die mageren silbrigen Grashalme zum Rascheln.
    Philippe grüßte die Zurückbleibenden knapp und war in Gedanken bei zwei anderen

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