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Himmel un Ääd (German Edition)

Himmel un Ääd (German Edition)

Titel: Himmel un Ääd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Glaser
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Mombauer schon gar nichts«, wiederholte er ungeduldig,
und in seinen Blick kehrte dieses bösartige Glitzern zurück. »Falls Sie
versuchen, mich da reinzuziehen, hetze ich Ihnen meine Anwälte wegen
Verleumdung auf den Hals!«, knurrte er wie ein Hund kurz vor dem Zubeißen.
    »Das riskiere
ich«, versicherte ich ihm. »Sie wissen so gut wie ich, wie schwer Gerüchte
wieder aus der Welt zu schaffen sind. Wenn es wirklich nur Gerüchte sind! Ihren
Fraktionsvorsitz können Sie dann sicher knicken.«
    Eilert lachte
trocken, schob sich mit dem Schreibtischstuhl nach hinten und wieder zurück.
Sein Blick veränderte sich, wurde irgendwie undurchdringlich. Ich konnte ihn
nicht deuten.
    Erneut
kontrollierte er die Uhrzeit, dann sagte er ganz ruhig: »Hören wir auf mit dem
Säbelrasseln. Was wollen Sie wissen?«
    Diese plötzliche
Änderung der Gesprächsstrategie brachte mich aus der Fassung. Verhau es bloß
nicht, ermahnte ich mich, denk dran, dass du Fakten brauchst! Ich beschloss,
mit einer einfachen Frage zu beginnen.
    »Hat Ecki
Matuschek Ihr Boot wirklich ausgeliehen?«
    »Sicher! Meinen
Sie, ich lüge die Polizei an? Außerdem gibt es dafür Zeugen.«
    »Und Ecki hat
Ihnen den Schlüssel für das Boot auch wieder zurückgebracht?«
    »Der Schlüssel lag
am nächsten Tag wieder auf meinem Schreibtisch. Er hat ihn mir nicht persönlich
in die Hand gedrückt, wenn Sie das meinen.«
    Genau das meinte
ich. Ecki konnte den Schlüssel zurückgebracht, Minkas Mörder ihn danach
genommen haben. Ich ermahnte mich, nicht so kurzsichtig auf Eckis Unschuld zu
setzen. Dass er Eilert den Schlüssel nicht persönlich zurückgegeben hatte,
bewies gar nichts.
    »Könnte in der
Zwischenzeit noch ein anderer Ihr Boot benutzt haben?«
    »Nicht dass ich
wüsste. Nächste Frage«, drängelte Eilert mit einem erneuten Blick auf die Uhr.
    »Heißt das, dass
es möglich gewesen wäre?«, hakte ich nach.
    »Theoretisch ja«,
bestätigte Eilert ungeduldig. »Wenn ich im Hause bin, sperre ich das Büro nie
ab. Aber ich halte das für sehr, sehr unwahrscheinlich, dass sich jemand
heimlich meinen Bootsschlüssel nimmt. So habe ich es auch dem ermittelnden
Kommissar erzählt. Was wollen Sie noch wissen?«
    Wie und womit
weitermachen? Alle Fragen zu seinem Boot hatte Eilert so beantwortet, als
wüsste er genau, dass ich ihm in dieser Sache nicht an den Karren pissen
konnte. Also ein anderes Thema anschneiden!
    »Wie sieht Ihre
Beteiligung bei der spanischen Hotelanlage ›El Solare‹ aus?«
    »Es gibt keine
Beteiligung«, beschied er mich gelangweilt. »Kein seriöser Geschäftsmann würde
heutzutage in spanische Immobilien investieren. Und ich konzentriere mein Geld
auf Deutschland und die ›All-inclusive‹-Kette. Das habe ich diesem Kommissar
Brandt schon gesagt.«
    »Wissen Sie, dass
Thomas Pfeifer das Grundstück gehört, auf dem die Hotelanlage gebaut werden
soll?«
    »Pfeifer?«,
wiederholte er, und zum ersten Mal in diesem Gespräch hatte ich den Eindruck,
dass er überrascht war. »Warum fragen Sie dann Pfeifer nicht danach?«
    »Hat Minka Nowak
in Ihrem Auftrag in der ›Weißen Lilie‹ spioniert?«, fragte ich zurück.
    »Spioniert?«
Eilert sah mich an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank. »Verwechseln
Sie da nicht was? Wir sind hier im ›hillige‹ Köln und nicht in einem
James-Bond-Film.«
    Aber so einfach
ließ ich mich in diesem Punkt nicht ausbooten. »Ist Ihnen ›mieser Trick‹ als
Begriff lieber als Spionage? Denn mit miesen Tricks arbeiten Sie gerne, um
unliebsame Pächter loszuwerden. Damit haben Sie doch Frau Maibach und Frau
Saalfeld aus ihren Lokalen vertrieben. Warum sollten Sie das nicht auch bei mir
so machen?«
    »Was heißt hier
›miese Tricks‹?«, regte er sich auf. »Die Maibach! Fünfzigtausend Euro
kassieren und dann so tun, als hätte ich sie betrogen.«
    Wieder kehrte das
bösartige Glitzern in seine Augen zurück. Es fiel mir schwer zu beurteilen, ob
er sich tatsächlich oder nur künstlich aufregte.
    »Sie hat nie Geld
von Ihnen bekommen.«
    »Und ob!«,
widersprach er heftig.
    »Dann muss es
darüber Belege geben.«
    Eilert verdrehte
die Augen, drehte sich mit dem Stuhl einmal im Kreis und sah mich an, als wäre
ich ein naives Landei, das von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte.
    »Sie haben Sie
schwarz bezahlt?«, fragte ich.
    »Jetzt tun Sie
nicht so, als ob Sie nicht wüssten, dass es Gelder gibt, die unter der Hand an
den Büchern vorbeifließen.«
    Eilert tat so, als
wäre dies ein

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