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Himmel un Ääd (German Edition)

Himmel un Ääd (German Edition)

Titel: Himmel un Ääd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Glaser
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ihr
gekriegt hat, was er wollte. Stellen Sie sich vor, er hatte das Haus schon
Eilert angeboten!«
    »Das kann ich mir
gut vorstellen! Sogar sehr gut! Aber dann hat Sabine einen Rückzieher gemacht.«
    »Genau. Für
Pfeifer lag das Geld für die Provision von seiner Cousine und das, was er
Eilert für das Haus aus der Tasche ziehen wollte, schon auf seinem Konto. Er
brauchte das Geld dringend für sein Hotelprojekt. Und dann ruft Sabine ihn an
und sagt, dass sie zurück in die elterliche Wohnung zieht und Ihre Pacht
verlängert.« Brandt holte an einem der Fensterschlitze Luft und deutete
hinunter auf das Labyrinth Kölner Dachlandschaften. »Habgier, da haben Sie sein
Motiv.«
    »Und nur weil er
dringend Geld braucht, setzt er der Frau, die so viel für ihn getan hat, eine
Giftschlange auf den Fuß«, schnaufte ich. »Wie krank ist das denn?«
    »Ganz so war es
nicht«, korrigierte mich Brandt. »Sabines letzter Anruf erreichte ihn bei einem
Reptilienfreund, wo er gerade die Monokelkobra kaufte. Weil er seine Felle
davonschwimmen sah, wollte er noch mal mit seiner Cousine reden. Deshalb hatte
er die Monokelkobra dabei. Sosehr er auch auf seine Cousine einredete, sie
blieb bei ihrem Entschluss. Da erst nahm er die Kobra aus der Schachtel. Als
Drohgebärde, als Druckmittel. Denn natürlich kannte er die panische Angst
seiner Cousine vor Schlangen. Und dann ist die Sache angeblich aus dem Ruder
gelaufen. Die Cousine hat wild mit den Armen gerudert, die Schlange ist Pfeifer
entwischt, muss irgendwie Sabines Fuß gebissen haben, die voller Panik zum
offenen Fenster gestürzt und hinausgefallen ist.«
    »Einer
Schlangenphobistin dieses Viech entgegenzuhalten ist Folter pur!« Die
Vorstellung von Sabines Mombauers letzten Minuten ließ mein Herz wieder
krankhaft rasen. Ich sah, wie Pfeifers sanfte Mädchenaugen Sabine anblickten
und seine Hände gleichzeitig den Karton öffneten und die Schlange freiließen.
Wie sich die falschen sanften Augen an der Furcht der Cousine weideten. Gab es
ein Grausamkeits-Gen? Oder wie entwickelte man eine so krankhafte Lust an der
Angst anderer?
    »Er hat sie in den
Tod getrieben. Für mich ist das eindeutig Mord.«
    »Wir haben von
Polizeiseite alles getan, dass das Gericht das auch so sehen kann«, versicherte
mir Brandt und stieg weiter nach oben.
    »Und was ist mit
Eilert?«, fragte ich. »Der wäscht seine Hände in Unschuld und will nichts von
Pfeifers miesen Tricks wissen, oder? Bestimmt hat er Pfeifer schon zugesagt,
Mombauers Haus zu kaufen! Optional natürlich und erst wenn Pfeifer nachweisen
kann, dass ihm das Haus wirklich gehört.«
    »So in etwa«,
stimmte Brandt vorsichtig zu. »Aber ohne Eilert hätten wir Pfeifer den Mord an
Minka Nowak nicht so schnell nachweisen können. Zum Beispiel die fünfzigtausend
Euro, die er ihm für Frau Maibach gegeben hat! Auf dem Konto von Pfeifer bei
seiner spanischen Bank ist genau in dieser Zeit diese Summe eingezahlt worden.
Pfeifer hat irgendwann eingestanden, dass es sich um dieses Geld handelte. Des
Weiteren hat uns Eilert verraten, dass Pfeifer zu den regelmäßigen Nutzern
seines Motorbootes zählte und er das Boot sehr wohl nach Matuschek hätte
benutzen können. Weil Eilert den Schlüssel dazu erst am nächsten Tag auf seinem
Schreibtisch gefunden hat.«
    Na klar, Eilert
lässt Pfeifer über die Klinge springen und wäscht sich die Hände in Unschuld,
dachte ich. Wir waren am Ende der Wendeltreppe, aber noch nicht am Ende des
Berichts über Brandts Ermittlungen angelangt.
    »Pfeifer hat den
Mord an Minka zuerst geleugnet. Er hat behauptet, dass Matuschek Minka
umgebracht hat, weil er sie loswerden wollte. Matuschek habe auch das Kettchen
hinter seine Heizung geworfen, um ihn zu belasten. Und das, nachdem Pfeifer ihm
bei sich Unterschlupf gewährt hatte«, erzählte Brandt weiter. »Damit stand
Aussage gegen Aussage. Zwei Dinge haben uns weitergebracht. Zum einen hat die
Spurensicherung Pfeifers DNA bei dem Einbruch in
Minkas Spind nachgewiesen und Pfeifer daraufhin zugegeben, dass er von ihren
Notizen wusste und hoffte, sie im Spind zu finden.«
    »Deswegen hat er
sie umgebracht? Weil sie für ihn spioniert hat?«, fragte ich ungläubig.
    »Ich habe von zwei
Dingen gesprochen«, wies mich Brandt sanft zurecht. »Eine Kollegin von Minka
aus dem ›All-inclusive‹ hat sich daran erinnert, dass Minka in der Zeit ihrer
Affäre mit Pfeifer mal davon gesprochen hat, dass dieser Eilert abzocken
würde.«
    »Sie wusste von
den

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