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Himmel un Ääd (German Edition)

Himmel un Ääd (German Edition)

Titel: Himmel un Ääd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Glaser
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Sechstausend Euro! So eine Summe zahlt
doch kein Mensch in bar.«
    »Hatten wir so
ausgemacht.«
    Chidamber rupfte
den Schal wieder aus seiner Jackentasche, schlang die Enden um seine Hände,
ließ den Schal locker, zog ihn plötzlich straff. Dann setzte er sich auf das
Mäuerchen mir gegenüber. Seinen Rücken drückte er in eine Ligusterhecke, die
hinter dem Mäuerchen wucherte. Von rechts und links schlugen ihm ein paar
vorwitzige Zweige entgegen, und mit seinem grellbunten Schal sah er vor dieser
Hecke aus wie ein falsch kostümierter Waldschrat.
    »Das Geld sollte
nicht über Ihr Konto laufen, oder?«, fragte ich.
    »Monetär befinde
ich mich gerade in einer etwas prekären Situation«, nuschelte er. »Nur weil ich
so gutmütig bin! Das Geld für den ersten Kurs hätte mir die Schnepfe schon
längst bezahlen sollen, immer und immer wieder hat sie mich vertröstet.«
    Wieder straffte er
das Tuch, ließ es locker, straffte es wieder. Ob dies eine Entspannungsübung in
der Lomi-Lomi-Massage oder ein ordinäres Zeichen von Nervosität war, hätte mich
eigentlich schon interessiert. Zu dieser späten Stunde war es mir allerdings
ziemlich egal.
    »Und jetzt kommen
Sie bloß nicht auf blöde Gedanken, von wegen, ich sei ausgerastet und hätte sie
umgebracht. Man tötet doch die Gans nicht, die goldene Eier legen soll.«
    Das, musste ich
zugeben, war ein gewichtiges Argument.
    »Aber«, fragte
ich, »wenn Minka das Geld die ganze Zeit nicht hatte, warum sollte sie es jetzt
auf einmal haben?«
    »Am Tag nach dem
Bause-Fest hat sie mich angerufen und mich angefleht, dass ich sie für den
Meisterkurs in Lomi-Lomi, der am Montag beginnt, auf der Teilnehmerliste lasse –«
    »Apropos
Lomi-Lomi«, unterbrach ich ihn, weil mir wieder dieses Plakat über Minkas Bett
einfiel. »Wissen Sie, ob Minka in Lomi-Lomi oder Yoni private Kunden hatte?«
    »Das glaube ich
jetzt nicht!« Chidamber schnaubte ärgerlich und straffte sein Tuch wieder.
»Lomi-Lomi kommt aus der traditionellen Heilkunst von Hawaii und hat eine
jahrhundertealte Tradition in der dortigen Naturheilkunde. Es dient nicht nur
der Entspannung, sondern auch der körperlichen, seelischen und geistigen
Reinigung. Wir können Blockaden lösen und damit einen freien Fluss der Energie
bewirken. Das ist absolut seriös und anerkannt und hat nichts mit diesem
schlüpfrigen tantrischen Yoni gemein«, erklärte er mir. »Lomi-Lomi verlangt
eine bestimmte Grundhaltung, eine bestimmte Überzeugung. Dass Minka ihre
Fühler, besser gesagt ihre Zauberhände auch in Richtung Yoni ausgestreckt hat,
kann ich nicht fassen! Da bin ich im Nachhinein noch froh, dass ich ihr
gegenüber, was den Meisterkurs betrifft, beinhart geblieben bin. ›Nur wenn du tutto completo bezahlst‹, habe ich ihr gesagt. ›Ich will
die dreitausend, die du mir vom letzten Kurs schuldest, und die dreitausend für
den aktuellen Kurs im Voraus.‹ Die Frage ist, ob ich sie überhaupt zugelassen
hätte, wenn ich das mit Yoni gewusst hätte!«
    Und ob, dachte
ich, so nötig, wie du Geld brauchst. Was er da über die ideologischen
Grabenkämpfe zwischen verschiedenen Massageschulen erzählte, interessierte mich
nicht, interessant war eigentlich nur, auf wie vielen Hochzeiten Minka getanzt
hatte. Und beim Stichwort »Tanzen« war ich gedanklich wieder beim Bause-Fest
angelangt.
    »Hatten Sie
eigentlich was mit Minka?«, konnte ich mir nicht verkneifen zu fragen. »Sie
beide haben das Fest ja als Turteltäubchen verlassen.«
    »Unsinn!«
Chidamber lockerte das Tuch und zog es wieder straff. »Ich steh nicht auf so
junge Dinger. Das Turteln war Show, ich habe ihr einen Gefallen getan. Sie wollte
ihren Liebhaber eifersüchtig machen. Der war auch auf dem Fest.«
    Ecki, dachte ich.
Wieso wollte sie Ecki eifersüchtig machen? War sie sich seiner nicht sicher?
Wollte er mit ihr Schluss machen? War sie für ihn nur eine Bettgeschichte? Ich
wusste nicht, ob mich diese Überlegungen Ecki gegenüber versöhnlicher stimmten.
    »Yoni! Da hat sie
das Geld hingetragen, das sie mir geschuldet hat.« Chidamber regte sich weiter
über Minkas Fremdgehen in Massagedingen auf. »Und ich habe mich immer wieder
von ihr vertrösten lassen. Doch vor ein paar Tagen hat sie mir hoch und heilig
versprochen, dass sie das Geld jetzt hat. Nur wo?«
    »Woher hatte Minka
auf einmal das viele Geld?«
    »Sie hat gesagt,
ein Freund schulde ihr noch was«, erklärte Chidamber. »Sie war wild entschlossen,
dieses Geld einzutreiben, weil sie unbedingt

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